Ansichten eines Informatikers

Junge Frauen Mitte 20

Hadmut
22.12.2019 23:09

Ein Zitat.

Es gibt im Fernsehen derzeit nur wenige, insbesondere wenige junge Frauen, die ich für erträglich intelligent halte und deren IQ es nach meinen Maßstäben wenigstens im Winter mit der Zimmertemperatur aufnehmen kann.

Dazu kommt bei mir als zweites Kriterium noch eine gewisse „relative Intelligenz”, so etwas wie die Frage, wie sehr der eigene Anspruch mit der tatsächlichen Leistung übereinstimmt oder wie groß die Diskrepanz zwischen Anspruch oder Selbsteinschätzung und Können ist.

Ich stelle da keine zu hohen Ansprüche, wenn jemand einfach unterhalten will und sich selbst nicht zu ernst nimmt: Wer einfach Witze macht, der wird bei mir mit anderen Maßstäben gemessen und erfährt mehr Wohlwollen, als jemand, der anfäng zu belehren, in gut und schlecht einzuteilen, zu politisieren, zu beschuldigen. Carolin Kebekus ist so ein Fall. Carolin Kebekus war gut, solange sie auf der Bühne stand und einfach dreckige Witze erzählt hat (die ihr vermutlich professionelle Autoren aufgeschrieben haben). Da passten Anspruch, Thema und Person noch zusammen. Seit die auf politisch und feministisch macht, ist die bei mir in der untersten Trash-Kategorie. Die stellt eigentlich nur noch ihre eigene Dummheit Leuten zur Schau, die das nicht stört, weil man sich heute an Dummheit ergözt, vor allem, wenn sie nicht zu hässlich ist und gerne im Minirock daherkommt. Immerhin dürfte junge weibliche Dummheit im Minirock auf der Bühne gerade überaus einträglich sein. Ein Gegenpol ist Helene Fischer. Die geht mir zwar eigentlich auch auf den Wecker, weil ich der Meinung bin, dass sie zwar fehlerfrei und tonrichtig, aber eigentlich nicht gut singt, vor nichts zurückschreckt und wirklich alles schändet, aber die stört mich diesbezüglich (außer in Bezug auf das viele Geld, was das ZDF da raushaut) nicht, weil die immerhin schlau genug ist, sich aus politischen Äußerungen und Belehrungen (meines Wissens) rauszuhalten und nicht mehr und nicht weniger als Unterhaltung zu liefern. Wirklich nicht mein Geschmack, aber nach meinen Maßstäben in Ordnung, muss ja nicht alles nach meinem Geschmack laufen. Da stimmen Anspruch und Leistung überein.

Nahezu alles, was uns gerade als Politikerinnen, Journalistinnen, Talkshowtanten, Aktivistinnen und so weiter präsentiert wird, erfüllt diese meine Anforderungen und Maßstäbe nicht. Frauen im Fernsehen sind inzwischen im Zuge der Dummheitsanbetung zur Dummenparade verkommen. Richtig schlimm finde ich gerade alle diese Klimatussis, bei denen ja geradezu ein Kult daraus gemacht wird, den dümmsten Nüssen zu folgen. Da ist ja nichts dabei, was schon mal irgendwas intelligentes gesagt hätte. Vor allem Greta ist ja geradezu der Prototyp der Verehrung intellektueller Jungfräulichkeit, da ist ja wirklich gar nichts da. Als wollte man geradezu sicherstellen, dass die Heiligen und Helden noch nie mit weißmännrigem Wissen kontaminiert worden sein können.

Wenn ich darüber nachdenke, wen – insbesondere welche Frauen – ich gerade im Fernsehen gerne sehe, fallen mir nicht viele ein. Eine war Gerburg Jahnke, aber die hat ja aufgehört. Die hatte gute Witze. Eine ist Ina Müller, die sehe ich gerne, und da passen Anspruch, Erfüllung und Unterhaltung sehr gut zusammen. Singen kann sie auch und das Showkonzept ist einfach, aber gut. Und die dritte, die mir einfällt, ist Lisa Eckhart.

Die hat einen intellektuell merklich hohen Anspruch, erfüllt ihn in der Regel auch, und wenn dann selten doch mal nicht, dann sieht sie als Ersatzprogramm wenigstens sehenswert aus. Falls sie mal was sagt, was ich nicht so gut finde, gucke ich sie mir in der Zeit halt an.

Das sind eigentlich so die drei Frauen, die mir im Fernsehen gerade so als aktuell sehenswert einfallen. Anke Engelke noch, aber die kommt auch nur noch selten. Mir würden noch einige Frauen einfallen, aber das sind alles lange zurückliegende Ulksendungen. Die zählen nicht mehr.

In der WELT gibt es gerade ein Interview mit Lisa Eckart, in dem sie sagt:

Eckhart: Weil es Missstände legitimiert. Wir versteigen uns gerade in einen Wettstreit um das größte Opfertum. Jeder ist erpicht darauf, der zu sein, der am meisten leidet. Das ist ebenso abstrus, wie Leuten ihr Unbehagen abzusprechen mit dem Argument gesättigter Schichten: „Es geht uns doch eh so gut.“ […]

WELT: Sie sind eine der wenigen Frauen in der Männerdomäne Kabarett. Ist es schwer, sich dort zu behaupten?

Eckhart: Wenn man mit einem gewissen Privileg startet, mit Bildung und ohne Geldnot, dann empfinde ich es als Frau zurzeit eher als beschämend leicht. Oft tut es mir im Herzen weh, wenn ich denke, ich werde nicht wegen, sondern trotz meiner Fähigkeiten eingeladen – weil ich eben diese Geschlechtsorgane besitze. Uns jungen Frauen Mitte 20 wird sehr bereitwillig zugehört. Da kann mir keine erzählen, dass sie da auf große Widerstände gestoßen ist. Mir persönlich ist es jedenfalls nie untergekommen. Ich beschäftige mich aber auch nicht rund um die Uhr damit, meine Umwelt darauf abzuklopfen, wie sie mich als Frau behandelt. Ich wache nicht jeden Tag mit der Mission auf, jetzt schau ich mal, wie und wo mich die Welt heute wieder benachteiligt. Dann wird man immer Dinge finden, wie in einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

„Uns jungen Frauen Mitte 20 wird sehr bereitwillig zugehört. Da kann mir keine erzählen, dass sie da auf große Widerstände gestoßen ist.”

Ehrliche Worte.

Genau das dürfte der zentrale Fehler sein. Es geht nicht mehr darum, dem Intelligenten, sondern dem „Opfer” zuzuhören. Einem schon deshalb nicht zuzuhören, weil er Mann ist, alter weißer Mann gar, und dann Frauen schon deshalb zuzuhören, weil sie jung, weiblich, Anfang/Mitte 20 und gute Opferdarsteller sind.

Und genau das haben wir gerade: Gender-, Sexismus-, Rassismusopfer reicht nicht mehr. Damit kann man nicht Opfer der ganzen Welt sein. Man muss jetzt Klimaopfer – how dare you – sein und einfach nur jung, weiblich, ungebildet, opfertauglich und Benachteiligungsvorwürfe erheben.

Wir sind in einer monströsen Verblödungsblase.

Und sie wird von den Medien gebaut und aufrechterhalten.

Kurioserweise dürfte eine wesentliche Rolle bei der Aufmerksamkeit gegenüber jungen Frauen eben auch des Zuschauers eigene Reduktion auf das Sexuelle, auf die Attraktivität eben junger Frauen gerichtet sein. Eben noch war die Rede davon, Geschlechterrollen und Sexismus abzuschaffen, und schon im nächsten Augenblick arbeitet man zentral wieder genau damit. Wer hätte etwa gefragt, wie es mit dieser „Geschlechtergerechtigkeit” zusammenpasst, dass man jungen Frauen jetzt so bereitwillig zuhört?