Der neue schwarze Antisemitismus, von dem noch keiner erklären kann (will), woher er kommt
Wenn Realität und soziologische Legendenbildung voneinander abweichen.
Ich hatte das neulich schon mal angesprochen, aber da scheint sich gerade einiges anzustauen. In den USA kommt es anscheinend zunehmend zu einem aggressiven, gewalttätigen Anitsemitismus in Form von Übergriffen auf offener Straße auf Juden (die dort allerdings oft auch viel auffälliger gekleidet und damit weithin offen erkennbar sind).
Nun würde man gemäß bestehender Doktrin zuerst erwarten, dass Nazis oder Rechtsradikale dahinterstecken. Die gibt es ja in den USA durchaus und auch nicht wenige, aber die sind’s nicht.
Als nächstes würde man den Blick auf Muslime und Araber richten. Die sind’s aber auch nicht.
Es sind Schwarze.
Die Angriffe häufen sich, aber soweit ich gelesen habe, weiß und versteht noch keiner, warum eigentlich, was da eigentlich gerade passiert.
Dass es dabei nicht einfach nur darum geht, irgendeine Bevölkerungsgruppe X zu verprügeln, zeigt sich daran, dass die Polizei bei der Hausdurchsuchung eines Täters, der das Haus eines Rabbiners gestürmt und fünf Menschen mit einer Machete verletzt hatte, Hitler-Verweise, ein Hakenkreuz und so weiter gefunden hatte.
Ein Rabbi zeigt einen Zusammenschnitt von Kameraszenen und beklagt das schlimme Jahr 2019 (Schönheitsfehler: in einem Video ist ein 2018-Datum eingeblendet, aber das würde ich jetzt einfach mal durchgehen lassen):
A sad year in review — how 2019 looked like for Orthodox Jews in America
תכלה שנה וקללותיה https://t.co/kYFHGuR9L0
— Jacob Kornbluh (@jacobkornbluh) December 30, 2019
I just can't anymore https://t.co/wBtRIY0DNR
— Mordechai Lightstone (@Mottel) December 31, 2019
(Die haben angeblich später noch andere angegriffen.)
Es gab noch mehr Meldungen, Vorfälle, Videos, ich hatte die zunächst nur nicht beachtet oder gesammelt, bis mir dann auffiel, dass sich das häuft und sich auch die Klagen nicht mehr nur auf Vorfälle, sondern auf die Häufung von Vorfällen beziehen. CNN schreibt (mit weiteren Videos): There was an attack on Jewish New Yorkers almost every day last week. Police are investigating these as possible hate crimes
Die Frage ist, woher das kommt, was dahinter steckt.
Sind Schwarze auf einmal reihenweise Hitler-Fans geworden?
Man muss schon genauer lesen, um Hinweise zu finden, was dahinterstecken könnte. Im Boston Globe gibt es einen Artikel dazu:
Too many liberals denounce Jew-hatred only when it can be pinned on the right, while diehard conservatives prefer to focus on antisemitic tropes that crop up on the left.
But when it comes to hating Jews, left and right make common ground.
My new column: https://t.co/z1d8FdvRAd
— Jeff Jacoby (@Jeff_Jacoby) December 31, 2019
For the last several years, in the wake of proliferating online anti-Semitism from the “alt-right” and especially after the shootings in Pittsburgh and Poway, the conventional wisdom has been that the most dangerous Jew-hatred is a right-wing phenomenon, intimately bound up with white-supremacist fanaticism. The neo-Nazis who marched in Charlottesville, chanting “Jews will not replace us,” epitomized that paradigm. So did Robert Bowers, the Pittsburgh mass shooter, who declared that “all Jews must die” and railed against immigrants.
But anti-Semitism is equally a phenomenon of the left. In our hyperpolarized environment — as I can testify from personal experience — many liberals choose to denounce Jew-hatred only when it can be pinned on the right, while diehard conservatives prefer to focus on anti-Semitic tropes that crop up on the left. Immediately after the Jersey City murders, Democratic Representative Rashida Tlaib was quick to pin the bloodshed on “white supremacy” — obviously unaware that one of the killers was a follower of Black Hebrew Israelites, a hate group.
„Black Hebrew Israelites”? Hört sich an wie eine Kreuzung aus einem Gospel-Chor und einer Basketball-Mannschaft. Die Erklärung dazu fällt aber bizarr aus: Die halten sich selbst für die echten Juden als Nachkömmlinge eines der zwölf Stämme und die anderen Juden irgendwie so für Hochstapler oder sowas. Müsste man nochmal vertieft betrachten.
Jedenfalls scheint sich da eine ganz üble Achse aufzutun, in deren Mitte die amerikanische Linke sitzt, auf der einen Seite die Schwarzen, auf der anderen Seite die Muslime. Und weil sich das alles so versammelt und man gleichzeitig stets das Lied singt, dass Antisemitismus deckungsgleich mit Rechten wäre, und man auch die Presse im Sack hat, baut sich da so eine – unterschiedlich motivierte – Front gegen Juden auf, genauer gesagt, gegen weiße Juden, die man nicht zur Kenntnis genommen hat.
Denkt man das konsequent weiter, sind dann nach den weißen Juden die anderen Weißen dran.
Es kracht bald richtig
Man kann das durchaus auch so einschätzen, dass die Linken die Gesellschaft in eine Gesellschaft transformiert haben, die ihrer Ideologie entsprechen soll, aber nicht funktioniert. Und die gerade anfängt, uns so richtig um die Ohren zu fliegen.
Oder anders gesagt: Wir wurden von den Soziologen und den Marxisten belogen und sabotiert, und die Gesellschaft ist bereits irreversibel sabotiert, total kaputt und tot. Sie weiß es nur noch nicht, weil es noch nicht in der Presse kam. Und da wird es auch nicht kommen.