Ansichten eines Informatikers

Das Künstlerhaus – das Zusammenleben gerät außer Kontrolle

Hadmut
10.1.2020 16:36

Was man heute so unter Künstler versteht.

Radio Berlin Brandenburg – die ich zumindest innerhalb der ARD-Verhältnisse noch für die etwas besseren im Vergleich zu NDR, WDR, MDR halte – beschreibt die Zustände in einem Künstlerhaus. Ein ehemaliges Bürogebäude der Arbeitsagentur, das man für Künstler und Kreative umwidmen wollte.

“Wir haben immer gesagt, das ist so ein Kafka-Gebäude. Ziemlich düster irgendwie, aber als Künstler sieht man ja die ganze Möglichkeit der Transformation.” Man hatte rund 700 Quadratmeter Freifläche. “Uns wurde gesagt, wir können da mehr oder weniger unsere Projekte und Sachen verwirklichen, die wir so im Kopf haben.” […]

Auf Druck des Eigentümers seien die Räume innerhalb kurzer Zeit voll gewesen, mit zeitweise 150 bis 200 vermieteten Studios sei das Projekt allerdings nur noch schwer zu kontrollieren gewesen, räumt Leiter Braslavsky ein: “Und plötzlich war das voll und interessant, aber wild. Das ist superschnell sehr wild geworden.” […]

Der anfangs produktiv genutzte Freiraum für kreative Experimente gerät ab 2015 außer Kontrolle. Obwohl hier lediglich Gewerbemietverträge vergeben werden, werden die Ateliers – auch angesichts der schärfer werdenden Berliner Wohnungssituation – von den Mieterinnen und Mietern zunehmend als permanente Wohnräume genutzt.

Professionell arbeitende Künstlerinnen und Künstler hätten sich unter einem Dach und auf engem Raum mit gescheiterten Existenzen, Depressiven und Drogenabhängigen gemischt, beschreiben damalige Bewohner des Hauses die Entwicklung des Projektes im Laufe der Jahre.

Auch Marie erzählt: “Die Waschräume, dreckig, man hat da auch gekocht, solche Sachen halt. Du hast einfach gemerkt, dass da Leute in einem Büroraum leben, der nicht zum Leben gemacht ist.”

Eine Parallelwelt von (Lebens-)Künstlern habe sich in den ehemaligen Büros entwickelt, eine Community, in der die Bewohner zum Teil tagelang das Haus nicht mehr verlassen hätten. Küche und Badezimmer hätten sich Mieter eines ganzen Flügels geteilt, die Wände besprüht, die Flure voller Sperrmüll.
[…]

Auch die Leitung des Projektes räumt zum Teil chaotische Zustände, zu viele Partys auf den Etagen und die Drogenproblematik ein. […]

Dennoch kommt es zwischen 2017 und Frühling 2019 zu insgesamt fünf Todesfällen im Greenhouse, wie Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigen. Bei mindestens einem Fall habe es sich um einen Suizid gehandelt, drei Fälle seien auf Überdosierungen mit verschiedenen Drogen zurückzuführen, in allen fünf Fällen hätten Medikamente und Betäubungsmittel eine Rolle gespielt, so die Staatsanwaltschaft.

Genau das, was ich mir unter den heutigen „Künstlern” so vorstelle.

Ich hatte das ja neulich schon am Beispiel Leipzig beschrieben. Künstler hat nichts mehr mit Können zu tun, sondern ist so eine euphemisierende Auffangbezeichnung für eine ganze Bandbreite von Gesellschaftsversagern, die nichts können, stinkend faul sind und auf Kosten
anderer leben wollen, das aber als modernen Lebensstil darstellen wollen.

Pack Künstler in so ein Gebäude und in kürzester Zeit geht es zu wie in einer Fakultät der Geisteswissenschaften.

Pack die gleiche Zahl von Informatikern in so ein Gebäude und das Ergebnis sieht ganz anders aus. Wäre längst mit Technik und Infrastruktur ausgestattet wie ein Borg-Cube.