Burger nur noch für Besserverdiener
Findet Euch mit eurem letzten Stück Fleisch ab.
Neulich galt es noch als dekadent, dass Millionär Franck Ribéry – verdient mehrere hunderttausend pro Woche – in Dubai ein mit Blattgold überzogenes Steak für 1.200 Euro gegessen haben soll, was sich zudem als Falschinformation herausgestellt hatte, es waren 1.200 Dirham, mithin also etwa 300 Euro. Ich hatte kommentiert, dass das Gold, über das sich alle so aufregten, vermutlich keine 2 Euro gekostet hat. Wenn man es mitessen kann (es gibt auch irgendwelche Spirituosen, in denen Blattgold rumschwimmt, und Marzipantorten mit Goldbelag), dann ist das Gold extrem dünn gehämmert. Das geht mit Gold, das kann man auf ein paar Atomlagen dünn platthauen, so, dass sogar Licht durchscheint, und es sieht trotzdem nach Gold aus, wenn man es irgendwo drauflegt. Das teure am Vergolden mit Blattgold ist die Arbeitszeit, nicht das Gold. Das Zeug ist so dünn, dass man es mit dem Finger nicht anfassen kann, ohne es zu zerreißen, da muss man einen sehr weichen Pinsel nehmen.
Nun, ein Jahr später, hat sich die Lage komplett gedreht. Heute erregt man sich nicht mehr über das Gold, sondern das Fleisch.
Greenpeace will jetzt, dass Fleisch verteuert wird. Erst mal eine „Tierwohlabgabe” von 50 Cent pro Kilo Fleisch, aber ist das erst mal eingeführt, erhöht sich das sicher sehr bald und sehr schnell.
Über kurz oder lang werden sich dann nur noch Leute wie Franck Ribéry ein Steak leisten können.
Vor einem Jahr hat man sich noch darüber aufgeregt, dass einer sein Steak vergoldet. Heute regt man sich über das Steak an sich auf.
Wie schnell so ein Jahr vergeht.