Ansichten eines Informatikers

Meeresspiegelanstieg

Hadmut
16.1.2020 21:27

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.

Ein Leser verweist auf diese Klimapanikseite des ZDF, auf der es heißt:

Sie warnten auch vor den katastrophalen Folgen des Klimawandels. Höhere Meerestemperaturen führten zu Wetterextremen wie Wirbelstürmen und heftigen Niederschlägen. In den Meeren drohten Sauerstoffarmut, Schäden für Fische und andere Lebewesen. Thermische Ausdehnung lasse den Meeresspiegel ansteigen.

Der Leser wendet ein, dass es doch bis neulich noch die schmelzenden Nord- und Südpoleiskappen waren, derentwegen der Meeresspiegel steigt, jetzt sei es die thermische Ausdehnung.

Der Leser fragt an, ob das noch dieselbe oder eine neue Klimahysterie ist und ob jetzt noch eine Wassersteuer kommt oder das in der CO2-Steuer schon mit drin ist.

Weiß ich nicht.

Wikipedia (wer glaubt in politischen Dingen Wikipedia noch etwas?) schreibt:

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist – global betrachtet – ein deutlicher Meeresspiegelanstieg zu beobachten, der allein im 20. Jahrhundert bei etwa 17 cm gelegen hat. In den vergangenen Jahrzehnten ist zudem eine Beschleunigung zu beobachten: Der durchschnittliche Meeresspiegelanstieg im Zeitraum von 1901 bis 2010 wird im Fünften Sachstandsbericht des IPCC mit 19 ± 2 cm angegeben. Zwischen 1901 und 2010 stieg der Meeresspiegel um 1,7 Millimeter pro Jahr, im Zeitraum 1993 bis 2010 waren es durchschnittlich 3,2 mm pro Jahr.[1] Für das Jahr 2018 wurde der Rekordwert von 3,7 Millimeter gemessen.[2] Durch die bereits erfolgten Treibhausgasfreisetzungen werden die Meeresspiegel noch auf Jahrhunderte weiter ansteigen, die Höhe des Anstieges ist abhängig von der Menge der freigesetzten Treibhausgase.[3] Der Meeresspiegelanstieg beruht im Wesentlichen auf zwei Phänomenen: Die Erwärmung der Ozeane führt zur Ausdehnung des Wassers (Ausdehnungskoeffizient 1,0002 pro Grad, bezogen auf das Volumen ungefähr das dreifache), die gestiegenen Lufttemperaturen zum Abschmelzen von Gletschern und Eisschilden, wodurch Wasser vom Festland in die Ozeane gelangt. […]

In dem im September 2019 vom IPCC veröffentlichten Sonderbericht über die Ozeane und die Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima (SCOCC) wird ein Anstieg des Meeresspiegels im Zeitraum 2006–2015 um durchschnittlich 3,6 Millimeter pro Jahr festgestellt, an erster Stelle bedingt durch die Eisschild- und Gletscherschmelze, an zweiter Stelle bedingt durch die thermische Ausdehnung des Meeres. […]

Zwischen 1961 und 2003 betrug die Anstiegsrate des Meeresspiegels jährlich 1,8 ± 0,5 mm. Davon werden 0,42 ± 0,12 mm pro Jahr der thermischen Expansion der Meere und 0,50 ± 0,18 mm schmelzenden Gletschern und Eiskappen zugerechnet. Auf das Konto des grönländischen Eisschildes gehen 0,05 ± 0,12 mm und auf das des antarktischen Eisschildes 0,14 ± 0,41 mm. Als Summe ergeben sich 1,1 ± 0,5 mm pro Jahr und damit Abweichungen um 0,7 ± 0,7 mm zum beobachteten Anstieg.

Ich bin kein Geologe und habe von Geologie fast keine Ahnung. Ich habe eine Freundin, die Geologin ist, und die erzählt mir ab und zu Sachen, bei denen ich dann nur noch mit den Ohren schlackere. Was ich aber seltsam finde, dass ich auf Reisen (glücklicherweise meist eher danach) immer wieder mal mit Vulkanismus und Erdbeben zu tun habe, und das halt, vor allem in Neuseeland und Kalifornien, in Museen und so weiter ausgiebig betrachtet und teils auch schon selbst gespürt habe, wie sich da mal ganze Länder verschieben, weil sich Platten übereinander schieben und aneinander vorbeischrubbern. Und wenn man das etwa in Neuseeland mal so richtig aus der Nähe betrachtet hat und da diese Bruchkante entlanggefahren ist, an der man ständig an Vulkanen und heißen Quellen vorbeikommt, und da auch erfährt, dass sich das mal alles nach links, nach rechts, nach oben oder unten bewegt hat, oder man Weidezäune sieht, die kilometerlang geradeaus gehen und dann plötzlich einen Meter zur Seite und wieder kilometerweit geradeaus, weil sich da mal das halbe Land einen Meter verschoben hat und der Zaun dann geflickt wurde, und das dort wirklich überall sieht

dann fragt man sich, ob es nicht auch Auswirkungen auf den Meeresspiegel haben kann, wenn sich die Platten mal wieder verschieben. Wikipedia dazu wortkarg:

Eine Ursache für die globale Erwärmung von Ozeanen und Atmosphäre ist die menschliche Aktivität. In welchem Ausmaß langfristige geodynamische Veränderungen wie das Absinken tektonischer Platten oder eine Gegenbewegung zur kleinen Eiszeit (um 1850) beim Anstieg des Meeresspiegels eine Rolle spielen, ist bisher noch ungeklärt.

Das fände ich persönlich jetzt mal hochinteressant, das zu klären. Ob vielleicht der ganze Meeresspiegel-Hokus-Pokus einfach Blödsinn ist, weil sich der Meeresboden ständig verformt. Wir haben ja ständig Erbeben und Vulkanausbrüche. Die kleinen machen da sicherlich nichts messbares aus, aber wir haben ja eine ganze Kontinentaldrift. Irgendwo hieß es, dass gerade ein Riss durch Afrika geht und ganz Afrika in zwei Teile zerreißt, und sich da ein neues Meer bildet, siehe etwa hier und hier. Oder wieder Wikipedia. Zitat aus dem SPIEGEL:

Himmelsbach: Suswa liegt im Bereich des großen Afrikanischen Grabenbruchs. Der zeichnet sich durch tektonische Verwerfungen aus, die sich über große Distanzen verfolgen lassen. Dort hat sich aktuell nun eine große Erdspalte geöffnet. Und zumindest indirekt dürfte das tatsächlich mit dem Auseinanderbrechen des afrikanischen Kontinents zu tun haben.

SPIEGEL ONLINE: Was passiert da genau?

Himmelsbach: Das Grabenbruchsystem beginnt im Nordosten Afrikas, in der Afarsenke zwischen Äthiopien, Eritrea, Dschibuti und Somalia. Dort öffnet sich, erdgeschichtlich gesehen, gerade ein neuer Ozean. Ausgehend vom Roten Meer reicht schon ein Zweig in eine wüstenhafte Senke, die teils mehr als 100 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.

Da öffnet sich gerade ein neuer Ozean, weil da ein riesiger Riss entsteht und es da eine Senke gibt, die unter dem Meeresspiegel liegt.

Und sobald – nein, eben nicht sobald, sondern spätestens dann, wenn – der Riss das bestehende Meerwasser erreicht, läuft das Ding voll. Vielleicht aber auch jetzt schon.

Ich kann mich erinnern, vor einigen Monaten, vielleicht auch schon vor über einem Jahr, irgendwo mal gelesen zu haben, dass sich einige Geologen sehr darüber wundern, dass ihnen eine Menge Wasser der Erde schlicht fehlt. So weg im Sinne von nicht mehr da. Man erwartete Anstieg und feuchtes Klima, und es kam nicht, und jetzt suchen sie wie die Bekloppten, wo denn eigentlich das ganze Wasser hin ist. Vom Planeten weg kann es ja nicht. Die Theorie dazu und einzige vorliegende mögliche Erklärung, die sie jetzt untersuchen, sei, dass sich irgendwas unter der Erdkruste getan hat, irgendwas aufgegangen ist, und das Wasser da jetzt irgendwo im Meer, wo man es nicht merkt, in irgendwelche Hohlräume oder aufnahmefähige Gesteins- oder sonstwas-Schichten läuft. Vielleicht sollten sie in Afrika mal schauen, ob da schon irgendwas reinläuft.

Mal hypothetisch angenommen, das stimmt. Geologisch kann ich nicht beurteilen, ob sowas überhaupt möglich ist.

Aber mal angenommen, das führte dazu, dass der Meeresspiegel sinkt. Auf das Erklärungsschema der Weltuntergangssekte wäre ich gespannt.

Ob man überhaupt seriös von einem Meeresspiegelanstieg sprechen kann, wenn man die ganze Plattentektonik und deren Einfluss noch gar nicht berücksichtigt hat, und sie im Ergebnis dazu kommen, dass ihnen viel Wasser fehlt, weil der nach den Modellen vorhergesagte Anstieg nicht erfolgt, wäre die nächste Frage.