Spionagedrohnen von DJI?
Die Amerikaner trauen den Chinesen nicht.
Tatsächlich gab es schon 2016 Kritik am Umgang von DJI mit den Daten seiner Kunden. Nur zwei Wochen nachdem das US-Militär die DJI-Drohnen verboten hatte, lieferte DJI seinen Nutzern ein Softwareupdate mit neuen Sicherheitsfunktionen. Ein „Local Data Mode“ ermöglicht Piloten einen Flugmodus, der ohne Internetverbindung auskommt und somit auch keine Daten überträgt.
Nach Angaben von DJI übertragen die Nutzer von Drohnen Daten, die sich auf die Performance der App und den durchgeführten Drohnenflug beziehen, darunter die Dauer, die Distanz und die Zahl der aufgenommenen Fotos. Diese Daten würden aggregiert und seien nicht auf einzelne Nutzer zurückzuführen. Die Datenübertragung kann in der DJI-App deaktiviert werden. Darüber hinaus werden auch die Standortdaten erfasst, um beispielsweise zu warnen, wenn sich der Nutzer in einer Flugverbotszone befindet. Dies lässt sich nur abstellen, wenn die Internetverbindung des mit dem Controller verbundenen Smartphones deaktiviert wird.
Weitere Flugprotokolldaten, darunter die Höhe, die Geschwindigkeit und genaue Standortdaten, werden nur übertragen, wenn der Nutzer in der App manuell den Sync-Button klickt. Fotos und Videos werden auf einer SD-Karte oder einem internen Speicher der Drohne festgehalten. Erst wenn diese Daten über die App aktiv geteilt werden, werden sie auch ins Internet übertragen.
Ich hatte ja in Neuseeland eine von DJI im Einsatz, und es war mir schon aufgefallen, dass man die Dinger nicht in Betrieb bekommt, ohne sich vorher bei DJI zu registrieren und ständig für irgendwelche Updates Verbindung aufzunehmen.
DJI macht sehr gute Drohnen und Kameras, aber auch bei den Kameras ist es so, dass man sich registrieren muss. Die DJI Osmo Action (Konkurrenzprodukt zur GoPro) kann man nur fünfmal einschalten, bis sie sie registriert ist. Die sorgen derbe dafür, dass die von jeder einzelnen Drohne und Kamera wissen, wem die gehört.
Und meine Drohneflüge in Neuseeland waren ruckzuck mit genauen Routen auf dem Webserver in meinem Account dort abrufbar. Dass man das irgendwo abschalten kann, wäre mir zumindest nicht aufgefallen. Dass die Fotos (angeblich) nicht automatisch hochgeladen werden, sagt erst mal nichts. Das würde auffallen, weil man die ja häufig mit Mobilfunkgeräten (Handys) verwendet, bei denen eine ungewöhnlich hohe Datenübertragung auffiele. Und was sollen die auch mit Bildern von Meer oder dem Stadtpark. Wenn die aber erst mal nur übertragen, dass ein Bild gemacht wurde und wo, dann kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass die dann selektiv Bilder raussuchen und übertragen. Die Amerikaner haben ja schon verboten, diese Drohnen in irgendeinem militärischen Kontext einzusetzen.
Interessante Problemstellung, nachdem sie nahezu die ganze Konkurrenz beu den kleinen Drohnen plattgemacht haben. DJI-Drohnen sind sehr gut, zuverlässig, relativ günstig, leicht zu benutzen, während die Konkurrenz (etwa die GoPro Karma so ganz seltsame Probleme hatte).
Mal sehen, wie das weitergeht.