Ansichten eines Informatikers

Hochschulkorruption: Noch eine Geisteswissenschaft?

Hadmut
22.1.2020 23:12

Radfahren wird akademisch.

Das ZDF meldet:

Radfahren wird akademisch. Zum Themenkomplex Radverkehr fördert das Bundesverkehrsministerium Professuren an sieben Hochschulen.

Das Bundesverkehrsministerium fördert mehrere Professuren zum Radverkehr an deutschen Hochschulen. Mit dem Thema in den Hörsälen soll die Attraktivität des Fahrradfahrens weiter gesteigert werden, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). “Ziel ist, Fachkräfte auszubilden, die ihr Know-how vor Ort einbringen.”

Gefördert werden Professuren an sieben Hochschulen, zum Teil sollen diese noch 2020 starten. Maximal gibt es für fünf Jahre einen jährlichen Höchstbetrag von 400.000 Euro.

„Mit dem Thema in den Hörsälen soll die Attraktivität des Fahrradfahrens weiter gesteigert werden, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).”

Reiner Politquatsch, reiner PR-Blödsinn als Wissenschaft und Professur ausgegeben.

Was hat der Mann gelernt? Laut Wikipedia:

Nach dem Abitur 1994 am Gymnasium Leopoldinum in Passau absolvierte Scheuer ein Lehramtsstudium an der Universität Passau, das er 1998 mit dem ersten Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen beendete. Ein anschließendes Magisterstudium mit dem Hauptfach Politikwissenschaft und den Nebenfächern Soziologie und Wirtschaftswissenschaft schloss er 2001 ab (Titel der Abschlussarbeit: Wahlkampf der CSU – eine Betrachtung am Beispiel der Medientouren des Ministerpräsidenten und Parteichefs Dr. Stoiber).[2]

Im Jahr 2004 wurde ihm an der Karls-Universität Prag für die unter Aufsicht von Rudolf Kučera erstellte Arbeit Die politische Kommunikation der CSU im System Bayerns der „kleine Doktorgrad“ der Philosophie verliehen. Dieser akademische Grad, der heute der sogenannten 2. Bologna-Stufe (Master-Ebene) zugehört,[3] ist heute im Gegensatz zu 2004[4] nicht mehr äquivalent zu einer Promotion, berechtigt seinen Inhaber aber zur Führung des Titels PhDr.[5] Dessen ungeachtet – und obwohl in Deutschland nur im Gebiet der Bundesländer Bayern[6] und Berlin[7] erlaubt[8][9] – stellte Scheuer seinem Namen bundesweit den Zusatz Dr. voran.[10] Als Dr. Andreas Scheuer bestritt er auch den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2005.[2] Strafrechtliche Ermittlungen gegen Scheuer des möglichen Missbrauchs eines akademischen Titels wegen wurden von der Staatsanwaltschaft Passau 2006 eingestellt.[11]

Mitte Januar 2014 wurden gegen Scheuer Plagiatsvorwürfe erhoben. In seiner Arbeit zur Erlangung des PhDr. soll er eine längere Textpassage der Bundeszentrale für politische Bildung weitgehend übernommen haben, ohne dies kenntlich gemacht zu haben.[10][12] Nach der Berichterstattung über diese Unstimmigkeiten kündigte Scheuer an, vom Führen des Doktorgrades (sowohl „PhDr.“ als auch „Dr.“) abzusehen.

Wie konnte denn so ein Windbeutel Bundesverkehrsminister werden?

Und der Laden heißt dann auch noch „Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur”

Dieser Knallfrosch ist für „digitale Infrastruktur” zuständig. Naja, sie haben ja auch eine Dorothee Bär, Diplom-Politologin, Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung.

Ständig heißt es, wir wollten die digitale Souveränität „zurückerlangen” und ganz an die Spitze, aber überall laufen da nur die letzten Pappnasen herum.