Ist Dummheit die Quelle des Hasses?
Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.
Ich hatte ja schon öfters gerügt, dass Journalisten und Politiker so dämlich sind, dass für sie jegliche Form der Nichtzustimmung „Hass” ist, und sie das nicht von Verachtung, Zweifel, Vorsicht, Kritik, Ablehnung, Fehlerentdeckung oder sowas unterscheiden können. Es gibt für sie nur zwei Sorten von Menschen in perfekter schwarz-weiß-Malerei: Es gibt die edlen, absolut reinen, ganz, ganz weit links außen und politisch korrekt denkenden Linken, die man „Demokraten” nennt (obwohl sie Kommunisten sind), und der ganze Rest besteht aus hassenden Nazis.
Ein Leser fragt an, ob das vielleicht ein „false friend”, ein falsch übersetzter Anglizismus sein könnte. Weil „hate” im Englischen nicht das gleiche meint wie „Hass” im Deutschen, sie aber doch sowieso alles aus dem Englischen abschreiben, ohne nachzudenken.
Weiß ich nicht.
Könnte natürlich gut sein. Der ganze Feminismus-Kram blubbert ja blind alles aus dem Englischen nach, „keine Plattform bieten” ist ja auch so ein dummes geschwätz, weil das englische „platform” viel mehr meint, eben auch Rednerbühne, Bahnsteig und sowas. The train is departing from platform 3. Züge fahren aber nicht von Plattformen ab. Hubschrauber fliegen von Ölbohrplattformen los. Sie sind dumme Befehlsempfänger, und sie erhalten die Befehle auf englisch.
Ich habe mich ja oft gefragt, warum eigentlich Genderspinnerinnen ständig behaupten, wie würden irgendetwas „hinterfragen”, ständig alles „hinterfragen”, obwohl man keine einzige Frage findet. Wahrscheinlich, weil verblüffend viele von ihnen verblüffend gut, fließend und eloquent Englisch sprechen, aber to question mehr und anderes heißt, als etwas zu hinterfragen. Es heißt eben auch, etwas in Frage, in Abrede stellen, aber eben nicht durch Fragen, sondern etwas durch Konkurrenz, Nichtanerkennen.
In der Tat verwendet man hate anders und weitgehender als das deutsche Hass oder hassen. Es kann auch einfach „ich mag es nicht” heißen. I hate beeing the one to… oder I hate to tell you heißt nicht, dass man irgendetwas hasst, sondern dass man nicht gerne der ist, der … oder es einem leid tut, dass man jemandem etwas sagen muss. Oft sagt man zu Leuten, die man wirklich mag, und überhaupt nicht hasst, „I hate to…” um sich dafür zu entschuldigen, dass man irgendwas tun muss, was man nur ungern tut.
Das ist bei „hate speech” sicherlich etwas schärfer, trotzdem kann man hate nicht einfach generell mit Hass übersetzen. Man kann das je nach Situation auch oft mit „Tut mir leid, dass Ihr es gerade von mir erfahren müsst, aber…” übersetzen.
Insofern kann man durchaus sagen, dass wir deshalb überall Hass sehen, weil die Medien ihre Befehle auf englisch bekommt, sie aber nicht richtig versteht.