Ansichten eines Informatikers

Aufruf zur Kündigung von Zeitungs-Abos

Hadmut
11.2.2020 22:16

Man sollte kein Geld mehr für den Zeitungsmüll ausgeben.

Ich schließe mich dem Aufruf an.

Ein Journalist namens Gabor Steingart hat dazu aufgerufen, Zeitungsabos zu kündigen:

Das aktuelle “Morning Briefing” von Gabor Steingart enthält einen brisanten Aufruf. Der frühere “Handelsblatt”-Chef und “Spiegel”-Journalist fordert dazu auf, Zeitungs- und Magazin-Abos zu kündigen, die u.a. Annegret Kramp-Karrenbauer als “neue Kanzlerin vorstellten” oder Martin Schulz als “Heilsbringer der Sozialdemokratie nahelegten”.

Anlass für Steingarts Abo-Kündigungs-Aufruf ist die Ankündigung der CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer (“AKK”), sich vom Parteivorsitz zurückzuziehen und auch nicht als Kanzlerin kandidieren zu wollen.

Der angekündigte Rücktritt “AKKs” besitze “auch eine medienpolitische Komponente”, schreibt Steingart: “Denn die Mehrzahl der Blätter wusste anlässlich ihrer Wahl vor 14 Monaten Großes zu berichten.” Steingart zitiert die “Süddeutsche Zeitung” (“Die Vernunft hat gesiegt. Die CDU hat sich mit AKK für die sichere Variante entschieden.”), die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (“neue Dirigentin”) und die “Bild” (“Kramp-KarrenPower”).

Jetzt bin ich mir zwar nicht sicher, ob seine Absichten dabei so edel sind, oder da jetzt die Konkurrenztreterei losgeht, ist mir aber egal. Denn das stimmt schon:

Wenn Sie Geld sparen und zugleich Ihren CO2-Footprint reduzieren wollten, wäre das nun Ihre Chance: Kündigen Sie einfach die Abonnements all jener Zeitungen und Magazine, die Ihnen 2016 die Wahlniederlage von Donald Trumpvorhersagten, Ihnen 2017 Martin Schulz als Retter der Sozialdemokratie ans Herz legten und anschließend Kramp-Karrenbauer als neue Kanzlerin vorstellten. So wird zumindest Ihr Medienkonsum klimaneutral.

Und offenbar ist er auch nicht pro SPIEGEL:

Und damit auch wirklich keine Missverständnisse aufkommen, welches Magazin er u.a. meint, zeigt Steingart in seinem Newsletter noch einmal das “Spiegel”-Cover, das den früheren SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz mit einer Art Heiligenschein als “Sankt Martin” präsentierte. Das ist natürlich nicht zuletzt deshalb pikant, weil Steingart einst beim “Spiegel” selbst in führender Rolle tätig war, ihm der Aufstieg in die Chefredaktion aber verwehrt blieb.

Anscheinend geht es schon darum, Leser für seine Firma Media Pioneer zu sammeln, aber was soll’s. Der Punkt, dass uns die Medien seit Jahren mit Müll überhäufen, und dafür noch Geld wollen, stimmt schon.