Kritik an der Namibia-Rundreise Chamäleon Etosha
Ich bin vor einer Woche von einer Namibia-Reise zurückgekommen und habe mir lange überlegt, ob ich was schreiben soll oder nicht. Aber so als alter Blogger habe ich mich dann doch entschieden, noch etwas dazu zu schreiben, nachdem ich eine Woche abgewartet habe, damit sich der ein oder andere Ärger etwas setzen kann. Für die, die es interessiert.
Worum geht es? Um die Reise Etosha des deutschen Reiseveranstalters Chamäleon. Diese Reise wird in Nambia von deren Vertragspartner Pack Safari durchgeführt. (Ich war vorher noch auf eigene Faust 6 Tage in Kapstadt in Südafrika, da hätte ich länger bleiben sollen. Und ich war 3 Tage in Windhoek, Namibia, die hätte ich mir schenken können, denn da gibt’s nicht viel zu sehen, da reicht ein Tag. Aber das hat mit der hier beschriebenen gebuchten Reise eigentlich nichts zu tun, die fing erst danach an.)
Meine Bewertung: So nicht empfehlenswert
Ich neige dazu, daß meine Blog-Artikel ziemlich lang werden. Dieser wird es auch. Deshalb stelle ich hier mal meine Bewertung der Reise, das Fazit, vorne an, und bringe die Begründung danach.
Empfehlen kann ich diese Reise so nicht. Zwar würde ich auch nicht direkt davon abraten, und es gibt kaum etwas, worüber man sich da konkret beschweren könnte (vgl. unten), aber für mich hat da einfach das Ergebnis nicht gestimmt, ich bin da nicht „auf meine Kosten gekommen”. Dabei war die Reise nicht etwa schlecht, das war schon eine interessante und tolle Reise. Aber für eine Reise genügt es nicht, nur über Null zu sein, weil Null eben nicht der Maßstab ist.
Oder anders gesagt: Auch wenn an dem Produkt eigentlich nichts wesentliches falsch war und man dem Veranstalter da nur wenig ankreiden kann, hätte ich diese Reise so nicht gebucht, wenn ich vorher gewußt hätte, was mich da erwartet. Es war einfach nicht das, was ich haben wollte und erwartet hatte. Das stand für mich nicht im Verhältnis zu Preis und Zeit.
Ich würde so eine Reise nicht noch einmal machen. Nicht so.
Meine Bewertungsmaßstäbe
Zum einen sind da natürlich die Gruppenreisen, die ich bisher schon gemacht habe. Das waren diverse Reisen mit Contiki (1999: USA von Ost nach West, 2000: Australien Northern Territory und Ostküste, 2002: Tasmanien und Neuseeland), Western Xposure (2007: Nord- und Westaustralien) und der Gesellschaft für Informatik (2009: Peking). Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich damals weniger Wert auf Fotografie gelegt habe, und daß ich mit zunehmendem Alter und zunehmender Reiseerfahrung wohl auch kritischer und schwieriger zufriedenzustellen werde, ich mich also schon selbst als Maßstab deutlich verändere.
Zum anderen muß man bedenken, daß man die Reise nicht geschenkt bekommt, sondern einiges als „Gegenleistung” aufbringen muß, und das, was man bekommt, in einem gewissen Verhältnis zu dem stehen muß, was man aufbringt:
- Geld
- Das ist einiges. Die Reise mit dem Standardflug und einem Einzelzimmerzuschlag (ich reise als Single) kostet alleine schon fast 4.000 Euro, dazu kommen die diversen Kosten vor Ort (allerdings abzüglich dessen, was man in der Zeit in Deutschland an Essen, Strom, Wasser usw. spart)
- Zeit
- Drei Wochen Urlaub, eher etwas mehr. Also praktisch der Jahresurlaub. Könnte man auch in Geld umrechnen.
- Lange Busfahrten, strapaziöses tägliches stundenlanges wüstes Geschüttel
- Die Straßen sind schlecht, und man holpert da unglaublich lange herum. Ich schreibe unten mehr dazu. Das ist eine erhebliche Belastung, anstrengend und zeitraubend – Urlaubszeit
- Gesundheitsrisiko
- Es ist zwar weder mir noch irgendwem anderes in der Gruppe was passiert, und die hygienischen Verhältnisse in den Unterkünften waren absolut einwandfrei, aber de facto geht man auf so einer Reise ein erhebliches Gesundheitsrisiko ein, denn dort gibt es ziemlich heftige Krankheiten, auch Malaria, Polio, usw. Ich habe mich vor der Reise für fast 300 Euro impfen lassen, dazu Malaria-Prophylaxe für 60 Euro (in Luxemburg bekommt man dasselbe für 40 Euro) dabei gehabt. Dazu kommt eine gewisse (im Vergleich zu meinen Australienreisen aber sehr geringe) Unfallgefahr, außerdem gibt es dort eben auch Giftschlagen und diverse gefährliche Tiere. Man neigt normalerweise aus irrationalen Gründen dazu, solche Risiken (is ja nix passiert) zu negieren oder zu verharmlosen. Objektiv betrachtet muß man das aber im Sinne von Risc Management betrachten, also mittleren und maximalen Schaden als Kosten aufnehmen (Schaden x Eintrittswahrscheinlichkeit).
- Kriminalitätsrisiko
- Weder mir, noch den anderen ist etwas passiert. Aber die Kriminalität ist dort – vor allem in und nahe den Städten – sehr hoch, um man kann sehr leicht bestohlen, ausgeraubt, überfallen werden. Selbst wenn nichts passiert, bedeuten die Vorsichtsmaßnahmen einige Einschränkungen.
- Vergleichsreisen
- Und schließlich und letztendlich muß man auch als Vergleich heranziehen, was man an anderen Reisen hätte bekommen können. An andere Orte. Oder auf andere Weise. Selbst reisen mit dem Camper. Oder sich einfach nur eine kürzere Reise aus dem Programm aussuchen. Oder ganz was anderes. Eine Schiffsreise zum Beispiel, oder in irgendeinem Ferienclub rumlungern.
Deshalb reicht es mir nicht, wenn eine Reise halbwegs nett ist. Ich sehe, was ich aufwende, und habe daraus gewisse Ansprüche. Und die habe ich hier einfach nicht erfüllt gesehen.
Auch wenn manche Nachteile in der Natur einer solchen Reise liegen oder vom Reiseveranstalter nicht zu beeinflussen oder verhindern sind, man sich also nicht darüber beschweren kann, muß man sich trotzdem überlegen, ob man eine solche Reise haben will und ob sie einem der Preis wert ist. Deshalb beschreibe ich das hier.
Es ist jetzt auch nicht so, daß ich das überkritisch sehe. Viele meiner Einschätzungen und Kritikpunkte wurden von den Mitreisenden ebenfalls geäußert oder geteilt.
Positives – Was mir gefallen hat
Fangen wir erst mal mit dem an, was mir sehr gut gefallen hat.
Reiseleiter Jürgen Winter
Der Mann ist ein Glücksfall. Optimal. Super.
Er ist schon etwas älter (aber top fit) und kennt Namibia besser als ich meine Hosentasche. Er ist ursprünglich Deutscher, aber in Namibia verwurzelt, dorthin vor vielen Jahren wieder ausgewandert und betreibt dort eine Farm. Das heißt, daß der das nicht nur wie manche andere Reiseleiter mal in einem Kurs gelernt oder gelegentlich aufgesammelt hat, sondern der lebt und arbeitet da seit Jahrzehnten. Und weiß alles, was man da wissen kann. Kann einem alles erklären. Kennt zu jedem Ort irgendwelche Anekdoten oder Geschichten. Spricht die Sprachen und kennt fast überall irgendwen. Alleine ihm 3 Wochen zuzuhören ist eigentlich schon fast die Reise wert. Kommt man an einem Zaun vorbei, dann kann er einem erklären, wie der Zaun gebaut wird, wieviel Arbeit es ist, was das Material kostet. Er weiß unheimlich viel über die Entstehung und die Probleme des Landes, die wirtschaftlichen Zusammenhänge, die Probleme und Vorteile. Oder wo man aufpassen muß und warum. Dazu immer fleißig, immer aktiv, immer gut gelaunt, immer für die Leute da, läßt sich immer noch was zusätzlich einfallen. Und fährt den Bus erstklassig, auch im schwierigen Gelände.
Der ist echt Oberkante Reiseleiter, besser geht’s eigentlich nicht mehr.
Namibia
Eigentlich ein schönes und interessantes Land. Beeindruckend. (Allerdings muß ich Namibia unten auch nochmal als Minuspunkt aufführen.) Eine interessante Mischung. Ich hätte nie gedacht, daß es eine Trockenwüste mit so richtig schönen Dünen gibt, die tatsächlich erst direkt am Meer endet, daß man also wirklich mit einem Bein in der Wüste und mit dem anderen am Meer stehen kann.
Wir haben es auf ganz ungewöhnliche Weise gesehen, weil es eine ganz außerordentlich intensive und lange Regenzeit gab, die uns teils auch noch erwischt hat. Wir sind mal ziemlich in den Regen gekommen, der Rundflug ist ausgefallen, wir hatten mal Probleme mit überschwemmten Straßen (in der Wüste), und insgesamt mehrfach mit Feuchtigkeit und Regen.
Dafür war das eigentlich knochentrockene Land fast durchweg ungewöhnlich grün. Sogar die Dünen in der Wüste waren plötzlich grün bewachsen. Selbst unser Reiseleiter, der dort seit Jahren lebt, sagte immer wieder, daß er sowas dort noch nie gesehen hat und daß das völlig ungewöhnlich sei. Man merkte auch immer wieder, daß vieles dort überhaupt nicht auf Regen ausgelegt ist, wenn etwa der Bus, die Dächer von Gaststätten oder eine der Lodges nicht wasserfest sind oder das Wasser in den Straßen steht und es keine angemessene Kanalisation gibt. Nördlich von Swakopmund gibt es eine Landstraße an der Küste entlang, die tatsächlich nur aus Salz und Lehm besteht und von der Sonne getrocknet ist. Normalerweise hart wie Asphalt (ich hab sie angefasst), verhält sie sich im Regen, als bestünde sie aus Seife.
Die Namibier sind vor Freude fast ausgeflippt, weil plötzlich alles, auch das von ihnen selbst für tot gehaltene, ergrünt ist. Immer wieder erzählten sie, wie toll sie das fänden, wie sehr das Land Wasser brauche. Als es mal draußen auf dem Meer regnete, trauerten sie: Das schöne Wasser, so eine Verschwendung!
Ob man das als Tourist gut findet, ist eine andere Sache. Das typische Land hat man so nicht gesehen. Einerseits ist es toll etwas zu sehen, was man sonst nicht sehen kann, was selbst die Ansässigen dort nicht kennen. Andererseits muß ich sagen, daß ich eigentlich nicht in die Wüste fahre, um mir dort dann sowas wie eine grüne Wiese anzuschauen.
Hätte mir jemand vorher gesagt, daß ich mal in der (Trocken-)Wüste Namib im Regen stehe und Wüstenkohlrabi betrachte – ich hätte gesagt, der spinnt. Leicht surreal.
Am besten gefallen haben mir der Etosha Nationalpark, das Sossusvlei, Swakopmund, und vielleicht noch der Besuch bei den Owahimba.
Essen
Da war ich sehr positiv überrascht. Ich hatte damit gerechnet, dort irgendwelchen Hirsebrei zu lutschen und mit schlechtem Wasser auskommen zu müssen, hatte diverse Wasseraufbereitungstabletten dabei.
Ich kann es nicht anders sagen: Das Essen war durchgehend super (auch als ich vorher noch in Kapstadt war). Ich habe noch nie auf einer Reise so durchgehend exzellent und auf hohem Niveau gegessen.
Auch das Drumherum war sehr toll, überall wird man im Stil des Edel-Kellners bedient, das ist alles vornehm und bestens. Sie haben auch sehr gute Köche. Zu bemängeln hätte ich allenfalls, daß es etwas abwechslungsarm ist, ich hatte dann doch zuviel Springbock- und Oryx-Steaks. Das Problem ist nämlich, daß sie dort in Namibia eigentlich eine nur sehr begrenzte Auswahl an Lebensmittelgrundstoffen haben und damit begrenzt darin sind, was sie daraus machen können.
Das Obst fand ich in Namibia nicht so toll. Es gab viele – nach Aussagen der Mitreisenden – sehr gute Weine, wovon ich als Antialkoholiker nichts habe. Fragt man nach Fruchtsaft bekommt man oft nur Orangen- und Guavensaft. (Auch mal nach Appletizer oder Grapetizer fragen!)
Trinkwasser war gar kein Problem. Man kann überall billig gutes Mineralwasser in Flaschen kaufen, und auf den Lodges hat das Leitungswasser aus den Tiefbrunnen fast überall beste Trinkwasserqualität (und ist teils schon seit 20.000 Jahren da unten).
Biltong habe ich viel gefressen. Sieht nicht gut aus, schmeckt aber gut.
Lodges
Auch da war ich sehr positiv überrascht. Ich kenne das von anderen Reisen so, daß man sich da bescheiden muß. In Australien und Neuseeland findet man meistens zwar saubere, aber ansonsten sehr einfache Unterkünfte im Jugendherbergsstil. In den USA miefige gammelige Hotels und Motels.
Nicht in Namibia. Die Lodges waren (bis auf die letzte, dazu unten mehr) alle in einem tollen Zustand, und alles sehr einladend, sehr sauber und sehr freundlich. Für meine Reisemaßstäbe war das eine Luxusreise. Gut, Luxus jetzt nicht in unserem Sinne, im Prinzip waren das auch nur Hotelzimmer mit einem Bett und einem Bad. Aber das dann immer so schön und liebevoll gemacht, hübsch gefaltete gute neue Handtücher, auf die dann manchmal frische Blumen gelegt wurden, schöne Bäder, mal eine riesige runde Dusche die so bemalt war, als würde man von einem Elefanten geduscht. Toller Service, ich mußte nicht einmal meinen Koffer tragen, der wurde immer am Bus abgeholt und direkt ins oder ans Zimmer gebracht. Zweimal hatte ich sogar deutsches Fernsehen im Zimmer. Und wo es Mosquitos gibt, waren die Betten mit riesigen Insektennetzen umhült, so im Himmelbett-Stil.
Und jede Lodge hatte ihren eigenen Stil, die waren alle unterschiedlich eingerichtet. Und wirklich toll gemacht. Alle schön. Ich habe mich in den Lodges eigentlich immer sauwohl gefühlt (bedauerlicheweise war man da immer nur wenige Stunden, meist nur zum Übernachten und Essen). Am besten hat mir das Canon Roadhouse gefallen, das innen und außen mit Oldtimern und Autozubehör verziert ist, teils auch Werbung aus den Fünfzigern. Einige der Oldtimer im Restaurant sind entkernt (d.h. alles entfernt oder ersetzt, was nicht aus Metall ist) und mit einem Kamin zu einem Ofen bzw. einer Feuerstelle im Inneren umgebaut. Sitzt man in der kalten Jahreszeit im Restaurant, sitzt man also zwischen brennenden 50er-Jahre-Autos. Kurios und sehr sehenswert. Essen auch da vorzüglich.
Überhaupt waren diese Touristenunterkünfte sehr viel besser und edler, als ich mir das vorgestellt habe. Man sollte sich allerdings dadurch nicht täuschen lassen. Da haben Investoren viel Geld angelegt, um für Touristen die Lodges zu bauen und dann zu kassieren. Es ist ein etwas befremdliches Gefühl, wenn man in einer Ortschaft übernachtet, in der die Leute wirklich bettelarm sind und das dann so nach ärmlichem Afrika aussieht, wie man es aus dem Fernsehen kennt, wo sie in Hütten hausen, die aus Ästen und etwas Lehm oder Kuhmist ohne Strom und Wasser bestehen, und man selbst dann in einer umzäunten und bewachten Edel-Herberge mit Buffet, Pool, WLAN und Weinkeller absteigt.
Reisegruppe
Zu der Reisegruppe muß ich unten unter Negatives auch noch einiges sagen.
Hier jedoch sei gesagt, daß es im Vergleich zu meinen früheren Gruppenreisen eine Reisegruppe war, die doch relativ vernünftig und angenehm war, eigentlich alles nette Leute. Ich hatte – gerade bei den Contiki-Reisen – auch schon Super-Gruppen, bei denen die Reise zum Wahnsinnsbrüller wurde, sowas war’s hier definitiv nicht.
Ich hatte aber auch schon Gruppen, in denen Kampftrinker waren, deren Hauptzweck des Reisens das Saufen war (vor allem Engländer und Australier machen das gerne) und die sich wirklich jeden Abend die Birne zugesoffen und sich dann danebenbenommen haben, weil es in deren Vorstellungswelt für den Abend gar nichts anderes geben kann, als zu saufen.
Ich hatte früher auch schon mal Leute dabei, die sich nicht gewaschen und ihre Kleidung nicht gewechselt (und das Deo oben auf die Kleidung gesprüht) haben. Ich hatte mal einen auf einer Reise dabei, mit dem man sich auf nichts einigen konnte und der immer alles falsch gemacht und gestört hat, bis wir mal dahinter kamen, daß der eigentlich ein lieber Kerl war aber nicht lesen, infolgedessen nicht richtig reden und überhaupt nicht rechnen und mit Zahlen und Uhrzeiten nichts anfangen und nicht mit Geld umgehen konnte, und deshalb völlig desorientiert war. Ich hatte schon Leute dabei, die das erste Mal von zu Hause weg waren, und für die der Reiseleiter (und auch ich) den großen Bruder und die Ersatz-Mutti spielen mußten. Und ich war mal auf einer Reise ohne Entrinnen, bei der eine junge fette Belgierin, die ernsthafte psychische Probleme hatte, die Gruppe als ihr Zwangspublikum auffasste, sich zwanghaft aufspielte, alles bestimmen wollte und massiv gestört hat. Gruppenreisen sind heikel.
Hier gab es solche Probleme nicht. Alles normale, umgängliche Leute. Dazu allerdings unten dann mehr.
Raucher
Glücklicherweise kein Problem. In Namibia wird erstaunlicherweise sehr wenig geraucht, oder zumindest habe ich wenig davon gesehen. Auch in der Reisegruppe hatten wir nur eine Raucherin, und die hat sich zum Rauchen abseits gehalten. Das war unter meinen Reisen einen von denen, bei denen ich mich am wenigsten durch Raucher gestört gefühlt habe. Sehr angenehm also.
Reisebus
Zum Reisebus habe ich unten auch einige ernste Negativ-Punkte.
Das Positive sollte man aber auch erwähnen. Von allen Gruppenreisen bisher war das der geräumigste Bus, und immer sauber (innen). Der Bus ist für 19 Passagiere zugelassen, wir hatten die maximale Gruppenstärke von 12. Damit bleibt etwas Platz und man hockt nicht immer eng an eng. Und er hat nicht, wie viele geländegängige Fahrzeuge, ein separates Fahrerhaus, sondern das ist offen durchgängig. Es gibt oben eine Hutablage, und einen Kühlschrank hatten wir auch. Und es ist unglaublich, was dieser Bus an Belastung ausgehalten und weggesteckt hat (Fahrgestell von Toyota).
Preise
Namibia ist eigentlich preisgünstig. Ich muß aber zugeben, daß ich das Preisgefüge nicht kapiert habe.
Ein Euro entspricht fast zehn namibischen Dollar (der 1:1 an den südafrikanischen Rand gebunden ist). Manche Dinge, vor allem, was man so im Supermarkt kauft und was für Touristen ist, kostet oft ungefähr so viel wie bei uns. Für ein Magnum-Eis habe ich 16 Dollar bezahlt, also etwa 1,60 Euro. Ein Stück Apfelkuchen zu 25 Dollar. Technik (Kamera, Computer und so) kostet etwas mehr als bei uns. Für einen Fleecepullover habe ich 50 Dollar bezahlt (ca. 5 Euro).
Aber dann sind manche Sachen auch wieder spottbillig und für Pfennigbeträge oder kleines Geld zu haben. Wir haben in Swakopmund im vornehmsten Hotel edel diniert, hat so ca. 17 Euro gekostet. Irgendwo haben wir mal ausgiebig gegessen und getrunken und so ca. 2 Euro gezahlt. Dann wieder hat uns der Reiseleiter gefragt, ob wir wahnsinnig wären, den Leuten so viel Trinkgeld zu geben, wenn wir Leuten mal umgerechnet 1 oder 2 Euro gegeben haben, weil sie sich fotografieren ließen (die wollen dort dafür Geld sehen). Er meinte, das sie für sie viel Geld, man müsse das von Euro in Dollar bezüglich Wert und Kaufkraft nicht 1:10, sondern 1:1 umrechnen.
Ich hab’s nicht kapiert. Es scheint, als wäre Namibia in zwei Bevölkerungsschichten gespalten. Die, die sich Waren auf europäischem Niveau und ebensolcher Preislage leisten können und dann die, die Faktor 10 drunterliegen.
Negatives – was mir nicht gefallen hat
Kommen wir nun mal zu dem, was mir nicht gepasst hat. Das heißt nicht, daß es eine Beschwerde ist, für vieles davon kann der Veranstalter nichts, weil er keinen Einfluß darauf hat oder weil es in der Natur der Sache liegt. Aber es sind halt Eigenschaften dieser Reise, die mich von einer Buchung abgehalten hätten (wenn ich sie vorher gewußt hätte).
In der Summe haben mich alle diese negativen Seiten so geärgert und gestört, daß ich in der Summe sagen muß, daß diese Reise für mich nichts war und das Geld und die Zeit vergeudet waren. Und weshalb ich das so niemandem empfehlen kann. Eine solche Reise möchte ich so auch nicht mehr machen.
Namibia
Namibia ist zwar schön. Aber nicht viel mehr als das. An sich reicht das da nicht, um zweieinhalb Wochen zu füllen, und man muß enorme Strecken fahren, um das, womit man die zweieinhalb Wochen füllt, überhaupt zu füllen.
Man merkt auch, daß in Namibia eigentlich nicht viel ist. Doppelt so groß wie Deutschland, aber nur 2 Millionen Einwohner, etwa so viele wie Hamburg. Wirtschaftlich ist man völlig und in jeder Hinsicht von Südafrika abhängig, nahezu alles wird von dort importiert. Das Land ist überwiegend infrastrukturarm, nur wenige Landstraßen sind asphaltiert, und auch die nur 2cm dick. Man merkt bald, daß man da in schönen investorenfinanzierten Lodges wohnt, aber außerhalb dieser Lodges und einiger weniger Städte wie Windhoek oder Swakopmund sofort ein massives Gefälle hin zur Blech- oder Lehmhütte stattfindet.
Auch mit den Tieren war das eher dünn (was auch mit dem Wetter zu tun hatte, wenn nämlich alles feucht und grün ist, verstecken sich die Tiere und kommen nicht an die Wasserlöcher). Ein Elefant, zwei Löwen, paar Giraffen, viele Zebras, Springböcke, Oryxe, paar Warzenschweine und Erdhörnchen, drei überfahrene, eine erlegte und zwei lebende Giftschlagen, noch ein paar Paviane, ein paar Pferde, Kühe, Ziegen und Schafe. Und jede Menge Sattelheuschrecken, viele Mosquitos und noch ein paar seltene Insekten (Stabheuschrecke, Gottesanbeterin, Prachtbienen, rote Libellen). Einige Frösche und eine Schildkröte. Fertig. Das war’s. Mehr war nicht. Nix big five.
Ich kann es nicht selbst vergleichen, aber mir wurde von einigen Mitreisenden erzählt, daß es in Südafrika wesentlich mehr zu sehen gäbe und es interessanter sei.
Hektik und dichter Zeitplan – Namibia im Schweinsgalopp
Eigentlich ist es paradox. Obwohl es für meinen Geschmack eigentlich relativ wenig zu sehen gab, war die Reise viel zu vollgestopft. Ruhephasen oder mal in einer der schönen Lodges länger zu bleiben gab’s kaum. In Swakopmund und auf der Zebra River Lodge hatte man mal etwas Zeit, aber ansonsten war man eigentlich immer auf der Hatz. Ich hab’s auch nur dreimal und nur für jeweils 2-3 Minuten geschafft, mal in die Swimmingpools zu hüpfen, die es an fast jeder Lodge gibt. Ich bin während der ganzen Reise nicht dazu gekommen, mir mal Notizen zu machen oder meine Bilder vernünftig durchzusehen, weil eigentlich nie mal Zeit übrig war. Das war vor allem deshalb sehr ärgerlich, weil die interessanten Stellen der Reise dadurch zu kurz gekommen sind.
Ein Grund für die Hektik ist, daß die Reiseveranstalter im Wettbewerb stehen und der deutsche Tourist als solcher blöd ist. Der vergleicht die Angebote, wo man überall hinfährt, hakt dann die einzelnen Orte ab, und nimmt dann das Angebot, in dem für das wenigste Geld (= in der kürzesten Zeit) die meisten Sehenswürdigkeiten abgeklappert werden. (Ich hatte wegen der Kurzfristigkeit meiner Buchung eigentlich blind die einzige Reise gebucht, die ich in die Gegend so kurzfristig noch bekommen habe.) Und weil die Veranstalter sich an diesen blöden Wettbewerb anpassen, werden halt in 16 Tagen möglichst viele Orte in Namibia angefahren. Und das ist fatal.
Der zweite Grund ist nämlich, daß viele der Orte, an denen wir waren, eigentlich enttäuschend oder langweilig waren. Am versteinerten Wald gab’s nicht viel zu sehen. Oder bei den versteinerten Dinosauriern (Mesosaurus). Da gab’s zwar einen lustigen Typen, der mit einem Stein auf den Felsen „Bruder Jakob” spielen konnte, und ein Grab eines Schutztruppensoldaten, aber von den versteinerten Dinosaurieren war ich schwer enttäuscht: Einer so groß wie mein Fußabdruck, noch einer in Handtellergröße. Das war’s. Gähn.
Der dritte Grund ist, daß die Straßen meist nur Schotterpisten sind und 300km zu fahren zur Tagesreise wird. Man vergeudet mindestens etwa 80% der Reisezeit allein mit Schlafen, Badezimmer, Ein- und Auschecken und Busfahren.
Der vierte Grund ist, daß der Veranstalter den Zeitplan so vollgestopft hat, daß er nur unter optimalen Bedingungen (und eigentlich nicht mal dann) zu schaffen ist. Wir hatten zwar glücklicherwiese keine einzige Panne mit dem Fahrzeug (was bei den dortigen Verhältnissen eigentlich die Regel ist, allein 3 Ersatzreifen hatten wir dabei), aber wir mußten aufgrund der Regenstürze und Überschwemmungen mehrfach warten, bis die Straßen wieder passierbar waren, oder Umwege fahren. Robbenkolonie? War schon geschlossen. Schulbesuch? Da reicht die Zeit unmöglich (war wegen der Schulferien sowieso zu). Rundflug? Wegen Regen ausgefallen. Schiffstour? Fand im strömenden Regen statt. Keinerlei Verschiebemöglichkeit. Da ist null Fehlertoleranz drin, und in einem Land wie Namibia geht sowas gar nicht. Wir haben unterwegs mal eine andere Gruppe (ich glaube, auch Chamäleon) getroffen, die sage und schreibe 6 verschiedene Pannen und Probleme mit ihrem Bus hatten, und bei denen dann fast der halbe Urlaubsplan weggebrochen ist.
Was mich daran vor allem gestört hat, daß man fast nie wirklich Zeit hatte, um mal ordentlich zu fotografieren, die Kamera zu reinigen oder sowas. Alles irgendwie immer in Hektik und Zeitdruck. Und dabei so vieles überflüssig. Kommt man an der Lodge an, muß man den vertraglich vereinbarten Willkommenstrunk über sich ergehen lassen, bevor man das Zimmer bekommt. Ist ja schön und war ja gut, aber wenn es mich die wertvolle halbe Stunde kostet, die ich lieber für was besseres verwendet hätte, nervt das enorm.
Insgesamt gab es vier oder fünf geführte Wanderungen, an denen ich nicht teilgenommen habe, weil es mir einfach viel zu viel war. Ich hatte dann keine Lust, schon wieder morgens um 5 aufzustehen, weil die Reiseveranstalter noch irgendwo eine Wanderung reingequetscht haben, damit wenigstens irgendein Ausgleich für die sonstige Bewegungslosigkeit aus tagelangem Bus-Hocken da ist. Irgendwann wollte ich halt auch mal halbwegs ausschlafen oder halt mal meinen Krempel sortieren und in Ordnung bringen und nicht immer gleich nach der Ankunft sofort wieder losrennen. Diese ganze Reise war unausgewogen, vollgestopft, überfrachtet mit Unwichtigem zu Lasten des Wichtigen. Weniger wäre mehr gewesen.
Onjala Lodge
Alle Lodges waren toll, bis auf die letzte, die Onjala Lodge, an der man dann abgeladen wurde (und der Fahrer mit dem Bus war dann auch weg, man war sich dann also doch mal selbst überlassen).
Diese Lodge wäre zwar im Prinzip auch nett, aber es war erstens eine Baustelle. Zweitens die einzige Lodge, bei der der Strom ausfiel und die keinen Generator hatte (bei anderen sprang der Notstromdiesel nach 1-2 Sekunden an), weshalb wir abends mal eine Stunde völlig im Dunkeln saßen. Und stinklangweilig. Völlig abseits, kilometerweit weg in der Pampa, nichts zu sehen, nichts zu tun. Und dann wird man zwei Tage vor Reiseende dort abgeladen und hat dann gar nichts mehr zu tun außer Langeweile. Gut, das von denen inszenierte Überraschungsfrühstück im Freien nach einem Morgenspaziergang mit Frühstücksrührei vom offenen Lagerfeuer war echt gut und zünftig. Aber das war morgens um sieben. Danach kam nichts mehr.
Eine Safari („Game Drive” heißt das dort) gab’s dort noch, aber die war auch nix. Das einzig spannende daran war, daß wir im Fluß steckengeblieben sind. Ansonsten war es meines Erachtens hochgradig lebensgefährlich. Man saß nämlich auf drei Bankreihen aus Stahlrohr, die hinten auf einem Pickup festgeschraubt worden waren. Ohne Dach. Das heißt, daß der eigene Kopf der ungeschützte höchste Punkt des Fahrzeugs war, und man unten auf Metall saß, also nicht im, sondern auf dem Farraday’schen Käfig. Unten nasse Reifen, nasser Matsch mit gutem elektrisch leitendem Kontakt zur Karroserie. Der Körper in regennasser Kleidung also quasi geerdet. Ringsum nur niedrige Vegetation, der eigene Kopf war also der höchste Punkt in der Umgebung und damit gut gegen den Boden leitend. Damit sind wir dann bei Regen losgefahren und dann mitten in ein Gewitter. Achtmal habe ich in direkter Nähe (innerhalb eines Radius von ca. 1km) rings um das Fahrzeug in allen Richtungen Blitze einschlagen sehen, wir waren also mitten im Gewitter. Wir haben dagesessen wie auf dem elektrischen Stuhl, wie die Einladung, vom Blitz erschlagen zu werden. Ich hab versucht es zu erklären, aber der Fahrer der Lodge hat das nicht verstanden. Der saß ja auch im Auto und nicht oben drauf.
Mir ist nicht klar, warum man überhaupt auf dieser Lodge übernachten würde, die ist völlig weit draussen, und da gibt es gar nichts. (Allerdings hat sich das Personal sehr viel Mühe gegeben und das Essen war OK). Wir haben dort auch nur Reisende aus anderen Chamäleon-Gruppen getroffen, die dort ebenfalls unfreiwillig hinverfrachtet wurden, sogar für 3 Tage. Die haben ganz schön geflucht.
Mir (und anderen) wäre es sehr viel lieber gewesen, stattdessen nochmal in Windhoek untergebracht zu sein, dann hätte man wenigstens nochmal in die Stadt gehen, Mitbringsel kaufen, ins Museum oder Kino gehen können. Oder mittendrin einen Tag mehr in Swakopmund zu haben.
Insofern ist die Reise auch eine Mogelpackung. Im Katalog steht nämlich, daß es eine 20-Tage-Reise ist. Die offizielle Reisedauer war vom 11. bis 30. April. Der 11. war aber nur abends der Abflug am Flughafen, der 30. morgends die Ankunft. Und dann ist man noch die zwei Tage „in the middle of nowhere” abgeladen und kann nichts mehr tun. Als dauerte die Reise eigentlich nur vom 12. bis zum 27. Aprils, mithin also eher 16 als 20 Tage. Und von denen bestehen einige weitere auch nur aus Busfahren ohne echtes Tagesprogramm oder Sehenswürdigkeit.
Dauergeschüttel
Eigentlich fahre ich ja gerne Offroad und durch die Wüste, und hab das vor 25 Jahren bei der Bundeswehr mit Iltis und LKW ja auch mal gelernt. Aber das hier war eindeutig zu viel.
Fast jeden Tag sitzt man da stundenlang im Bus, und der brettert, teils mit ziemlichem Tempo, beinhart und hart gefedert, über Schotterpisten, Schlaglöcher, Bäche, über Steine und Felsen. Das war keine Fahrt, das war eine Tortur. Man ist da immer wieder durch die Luft geflogen, und meine Fototasche hat mehrfach gute 40 oder 50 cm hoch abgehoben. Mein Nebenmann ist während der Reise sitzend allen Ernstes dreimal mit dem Kopf gegen die Decke des Busses geprallt und hat sich Beulen geholt, so heftig waren die Stöße. Mir hat so ab der Hälfte der Reise der Bauch (so innereienmäßig) weh getan, andere bekamen Kopf- und ernsthafte Rückenschmerzen, und mir wurde berichtet, daß bei manchen der Reisen die Leute allein aufgrund der Schüttelei Dauerdurchfall bekommen. Und das hat halt nicht nur mit der harten Federung des Busses zu tun, sondern auch damit, daß der dichte Zeitplan diktiert, daß man fast jeden Tag stundenlang mit vollem Tempo durch die Gegend brettert. Die im Bus ausgelegten Kissen haben da auch nur einen Placebo-Effekt.
Das hat nicht nur keinen Spaß gemacht, das habe ich als richtig ernsthafte Belastung empfunden. Das hat manchmal richtig weh getan.
Man kann freilich sagen, daß ich zu einem gewissen Teil auch selbst dran schuld gewesen wäre. Eigentlich hieß es, mal solle die Sitzplätze täglich tauschen und rotieren. Hat man dann aber doch nicht gemacht, weil man seinen Krempel irgendwo hingehängt oder in die Ablagen gestopft hatte. Ich hatte mich zusammen mit dem anderen, der viel Fotozeugs dabei hatte, auf die hinterste Bank verzogen (und dort meinen Fotokoffer festgeschlossen), und dort ist es halt am heftigsten. So wirklich viel besser war es vorne aber auch nicht.
Bus
Ich habe oben geschrieben, daß mir am Bus manches gefallen hat. Nicht gefallen hat mir dagegen, daß er – wie gesagt – relativ hart gefedert war und mir jede Bodenwelle – und da gabs verdammt viele – knallhart in die Wirbelsäule gehauen wurde. Dazu kam, daß die Kabine in keinem so guten Pflegezustand war. Während das Fahrgestellt von Toyota stammte und gewartet wurde, hat man die eigentlich gut gebaute und ordentliche Aufbaukabine dann nicht mehr so gewartet.
In Namibia herrscht Gurtpflicht. Und wegen der Schüttelei braucht man die Gurte eigentlich auch, um auf dem Sitz zu bleiben. Viele waren aber kaputt oder unbrauchbar.
Man bekam seinen Kram nicht vernünftig untergebracht. Zu den dümmsten Leuten der Welt müssen die gehören, die die Inneneinrichtung von Reisebussen designen. Zwar hatte es oben an der Decke eine Ablage, aber da konnte man nichts schweres oder empfindliches reintun, weil das rausfiel. Am Vordersitz gab es diese piefigen Klemmnetze, aber mehr als eine Landkarte kann man da nicht reinstecken. Fällt alles raus oder bleibt erst gar nicht drin. Und dann gab’s rausklappbare Cup-Holders. Idiotisch. Erstens weil sie kaputt und nicht mehr reinzuklappen waren, also immer im Weg standen, und zu zweitens zu nichts nutze. Man kann bei so einer Fahrt gar nicht aus einer Tasse trinken. Wasserflaschen passen aber nicht rein. Und so flog denn alles, was man so mit sich nimmt, von der Wasserflasche über die Sonnencreme bis zur Fototasche und Kamera munter im Bus hin und her. Wer baut so einen Mist?
Dann die Fenster. Schiebefenster. Durch die man fotografieren will. Weil man beispielsweise im Etosha das Fahrzeug nicht verlassen darf. Also braucht man die Schiebefenster als „Schießscharten”. Manche Fenster klemmten aber so sehr, daß man sie nicht bzw. nur zu zweit und mit viel Kraft auf und zu bekam. Weil’s bei der Fahrt aber staubt und zieht, kann man sie nicht einfach offen lassen. Auf so einer Reise Leute in einen Bus zu stecken, an dem die Fenster klemmen, halte ich für eine Frechheit.
Und der Bus war nicht dicht. Mal hat es vorne beim Fahrer reingeregnet. Und Teile der Elektrik außer Funktion gesetzt. Mal ist das Wasser hinten in den Gepäckraum gelaufen. Oder es ist durch die undichte Dachluke reingeschwappt. Oder das Wasser kam von unten. Immer wieder mußten wir durch Bäche und Rinnsale fahren, die die Straßen überschwemmt hatten. Und das oft mit Schwung, um nicht stecken zu bleiben. In der Mitte des Busses waren vorne aber die innenliegende Motorhaube und eine Klappe zum Getriebe hin. Da ist das Wasser einfach so durchgeschossen, immer wieder kamen da im Bus innen unvermittelt Fontänen von schlammigem Dreckwasser aus dem Boden, die bis an die Decke gespritzt haben. Eine Frau wurde mit so einem Schuß komplett von oben bis unten samt Kamera und Rucksack pitschenaß. Als wir mal an einer überschwemmten Straße anhalten mußten, haben wir erst mal den Fußraum des Fahrers leergeschöpft, weil dort ca. 35 cm hoch das Dreckwasser stand und der die Pedale schon unter Wasser getreten hatte. Und im Fahrgastbereich floß das Wasser dann auch auf dem Boden rum, was mit der Tatsache, das man nichts so unterbringen konnte, daß es oben bleibt, eine üble Verbindung ergibt. Auch das war ein Grund, warum ich mit meiner Fotoausrüstung lieber hinten in der letzten Sitzreihe geblieben bin.
Man mag das unter Abenteuerreise verbuchen wollen. Aber nicht zu diesem Preis, und auch nur dann, wenn man vorher weiß, worauf man sich einläßt.
Alter der Reisegruppe
Ich war in dieser Reisegruppe der mit Abstand (!) Jüngste. Der Jungspund. Einer sagte mir zur Klärung der Rangordnung „Ich könnte Dein Vater sein!” Ich bin 44.
Der nächste war 55, noch einer unter 60, und dann ging’s über 60 weiter. Von 12 Leuten waren nur noch 3 berufstätig. Das war eine Rentnerreise. Schrecklich!
Nun waren die Leute zwar noch fit und relativ gut drauf. Als wir mal zu viert durch die Wüstendünen marschiert sind, haben die mich sogar abgehängt. Und ich habe ja auch eigentlich nichts gegen ältere Mitreisende, ich will ja auch selbst noch reisen, wenn ich mal in dem Alter bin. Aber doch nicht eine ganze Gruppe in dem Alter! Da würde ich ja nicht mal mehr mitreisen wollen, wenn ich selbst in dem Alter wäre.
Gleich am ersten Abend haben sie mich ja schon schwer geschockt: Thema beim Abendessen waren altersgerechte Einbauküchen. Ich dachte, das halte ich nicht aus. Nicht zwei Wochen lang. Gut, dann wurde es etwas flotter, die waren eben noch ziemlich fit, aber einfach eine andere Generation als ich, die kamen aus einer ganz anderen Generation und Geisteshaltung. Alles irgendwie so seicht und zurückhaltend, mehr Hausfrauen-Kränzchen- als Urlaubsstimmung. Kaum Humor oder Spaß. Nur hin und wieder blitzte mal was auf, etwa als die irgendwann in der Wüste mal anfingen, Rollator-Witze zu reißen.
Da war einfach auch die Differenz zu groß, und die Leute – unabhängig vom Alter – eine andere Generation. Außer Oberflächlichkeiten wie Wetter und Essen, und der Reise selbst, war es kaum möglich, da irgendwelche gemeinsamen Gesprächsthemen zu finden. Das war einfach nicht meine Wellenlänge. Ich habe mich da zweieinhalb Wochen ziemlich gelangweilt. Wenn ich so lange (und teuer) Urlaub mache, und dabei auch noch stunden- und tagelang im Bus hocke, will ich auch mal ein paar interessante und anspruchsvolle Gesprächsthemen, vielleicht mal dreckige Witze erzählen (kamen da nicht mehr an) oder eben mal flirten. Das klappt in dem Alter aber einfach nicht mehr.
Das war auch kein Sonderfall dieser Reise. Ich habe zwei andere Reisegruppen gesehen, die waren ebenso alt, und ich habe gehört, daß das Durchschnittsalter bei diesen Reisen generell bei 60 liegt. Das scheint bei Afrika im Allgemeinen und Namibia im Besonderen chronisch zu sein, daß da fast nur ältere Semester hinreisen. (Komisch, die Australienreisen waren auch nicht viel billiger, und da war der Bus voller Mädels in den flotten Zwanzigern.)
Ich hab ja gar nichts dagegen, wenn auch Ältere dabei sind, ist ja sogar gut. Aber eben nicht nur.
An sich kann der Veranstalter nichts dafür, denn er kann die Anmeldungen ja nicht ablehnen, und er sieht meines Wissens auch nicht, wie alt jemand bei der Anmeldung ist (bei Contiki gibt es eine Altersbeschränkung 18-35, weshalb man die Reise nicht als Erwachsener buchen kann, sondern als 35 Jahre altes Kind erfasst wird, weil die Reisebuchungssysteme nur bei Kindern das Alter erfassen, damit Contiki das prüfen kann). Es ist ja auch nicht Teil der Reiseleistung, daß man mit Mitreisenden des eigenen Alters oder hübschen jungen Mädels umgeben wird, geht ja auch nicht.
Aber ich muß ganz eindeutig sagen, daß ich diese Reise nicht gebucht hätte, wenn ich das vorher gewußt hätte.
10 von 12
Erschwerend kam im diesem Fall dazu, daß 10 Leute aus der zwölfköpfigen Reisegruppe eine Clique waren, sich kannten, und bewußt zusammen verreist sind. Der Reiseveranstalter konnte das im Prinzip auch nicht wissen oder verhindern, denn die haben nicht zusammen, sondern nach und nach gebucht.
Sie haben es einen auch nicht direkt spüren lassen, mich und den anderen also auch nicht ausgegrenzt oder so.
Das Problem ist aber, daß wenn 10 von 12 Leuten zusammengehören, und bezüglich ihrer Interessen und ihrer Ansichten relativ stark untereinander synchronisiert sind, haben die immer eine Mehrheitsmeinung. Das muß sich nicht einmal in konkreten Abstimmungen oder Meinungsäußerungen manifestieren, sondern schon so unterschwellig bemerkbar machen, etwa wo man hingeht, wie lange man bleibt, wofür man anhält (siehe unten, Thema Fotografie).
Das hat im Endeffekt dazu geführt, daß ich mich ernsthaft geprellt gefühlt habe.
Es hieß im Bus meistens, wenn jemand was fotografieren will, „Halt rufen”.
Innerhalb dieser Gruppe der 10 hatten die untereinander für alles beliebig Verständnis und Zeit. Da war einer dabei, der wollte möglichst viele Pflanzen fotografieren. Teils 10 bis 15 Mal am tag haben wir dann gehalten, damit der in aller Ruhe noch das hässlichste Kraut ablichten konnte. Ohne daß er irgendwas konkretes damit vorhatte, einfach nur, damit es fotografiert ist. Immer wieder. Sei ihm gegönnt.
Andere standen auf Berge. Die Berge dort machen meist nichts her, sind stink langweilig und fotografisch flach, weil gerade einheitlich grün. Andauernd wurde gehalten, selbst wenn gar niemand wollte. Guck mal, wollt Ihr das nicht fotografieren? Oder das? Warum fotografiert ihr das nicht? Und dann sind die halt fotografieren gegangen. Als ich mal fragte, warum sie andauernd Berge fotografieren, obwohl die alle gleich aussehen, ja, die hätten leichte Strukturunterschiede.
Wenn ich aber mal was fotografieren wollte, war ich damit immer gleich automatisch der Einzelgänger und in der Minderheit. Das hat mich einen Haufen Motive gekostet. Nur so ein paar aus der Erinnerung:
- Wir mußten eine Umgehung fahren und hatten es tierisch eilig und können nicht anhalten. Da kamen wir an was vorbei, was mir super gefallen hätte, ein Lacherfoto: Eine Siedlung aus ca. 40-50 ganz primitiven Hütten, so aus Ästen und Lehm zusammengepappt, unterstes Niveau. Aber mittendrin auf dreien dieser Hütten eine schöne neue Satellitenschüssel. Keine Ahnung, wie die das betrieben haben (oder nur als Verzierung hatten), aber es sah zum quieken aus. Nöh, wir haben’s eilig.
Als dann aber die Mehrheit später irgendwas entdeckt hat, dann war es kein Problem mal wieder anzuhalten und irgendein Kraut von allen Seiten zu fotografieren.
- Am Weg zum Sossusvlei gibt es schöne Dünen. Auf einmal sehe ich eine traumhaft schöne Düne für das perfekte Dünenfoto. Drei gleiche Wellen in einer Diagonale hintereinander, das Licht stimmte, alles stimmte. Ich rufe laut Stop! Die Reaktion: Wollen wir anhalten? Och nöh, da kommen noch schönere. Kamen aber nicht.
- Auf längeren Fahrt sind wir immer wieder für die immer selben Motive angehalten, Blumen, Berge oder auch mal gar nichts. Völlig unfotogen, grün auf grün, irgend ein Kraut. Abends an der Lodge gab es die tollsten Motive, aber da war dann gerade die Sonne mit dem Licht weg.
- Da sind die im Rudel ausgeschwärmt, und haben irgendwo rumgejuxt, Blödelfotos geschossen usw., da war viel Zeit. Als ich dann aber mal eine Brücke oder so ohne Leute fotografieren wollte (also kein Andenkenfoto im Sinne von „ich war da”), wurde gleich gedrängelt, der Bus ist schon mal angefahren, oder Hadmut komm, wir müssen noch wandern (obwohl das nicht mehr ging).
- Mir ist mal ein Objektiv heruntergefallen und dabei ein Vorsatzglas für 80 Euro zerbrochen, weil ich auf Zuruf anderen Leuten schnell aus dem Bild gehen wollte. Dieselben Leute haben mir danach ständig im Bild herumgestanden und sich teilweise sogar direkt vor meine Kamera gestellt (Motivideeklau).
Ich habe mich da regelrecht geprellt gefühlt. Immerhin habe ich nicht nur genausoviel, sondern wegen des Einzelzimmerzuschlags sogar mehr gezahlt als die anderen, und ein großer Teil der Zeit wurde für deren Motive verwendet, auch wenn es zehnmal am Tag die gleichen waren, weil 10 von 12 Leuten zusammengehörten und ein Meinungsmonopol bildeten. Und man konnte nicht mal was sagen, weil das sofort den Reisefrieden gefährdete und die Leute teils sofort aggressiv wurden.
Der Reiseveranstalter kann nichts dafür.
Einen echten Vorwurf kann man den anderen Reisenden auch nicht machen, denn die sind ja erwachsen und können machen, was sie wollen. Ich kann ja nicht denen meinen Fotostil aufzwingen. Wenn die Lust haben, sich auf die Brücke zu stellen, die ich fotografieren will, dann können sie das tun, es ist ja nicht meine Brücke. Ich habe ja keinen Anspruch, die Brücke für mich freizuhalten.
Aber ich muß bei sowas nicht mitreisen und Geld dafür ausgeben um dabei zu sein. Das werde ich so nicht wieder tun. Das hat sich für mich nicht gelohnt, das war schlecht.
12 war zuviel
Generell war ich zwar sehr froh, daß der Veranstalter die Reise auf maximal 12 Personen beschränkt. Ich war auch schon in Reisegruppen bis zu 30 oder auch mal bis zu 50 Leuten (was wiederum den Vorteil hat, daß man da immer jemanden findet, mit dem man gut kann, und die Zersplitterung der Gruppe nicht zu Einzelgängern führt). Aber für diese spezielle Reise fand ich 12 schon zu viel. Sechs bis Acht wäre besser gewesen. Übel ist, wenn man im Etosha-Nationalpark versucht zu fotografieren, den Bus dazu nicht verlassen darf, aber der Bus die ganze Zeit wackelt, weil immer mindestens die Hälfte der 12 den Arsch nicht ruhig halten kann und ständig im Bus hin- und herläuft, weil jetzt was zu trinken, oder guck mal hier, oder guck mal da, oder auch ohne Grund, einfach weil sie so aufgeregt sind und nicht ruhig sitzen und leise gucken können.
Allein schon die Zahl 12 (oder eigentlich 10, denn zweie davon haben nicht fotografiert) an sich ist ein Problem. Man kriegt keine schönen Fotos von Leuten mehr hin. Wenn wir mal auf Leute getroffen sind, die sich gerne fotografieren lassen, ob nun welche mit Eselkarren auf der Straße oder Owahimba im Dorf, waren die sofort umringt von Leuten, die aus allen Richtungen die Kamera auf sie hielten und volles Rohr und ohne Rücksicht oder Absprache losballerten. Die Leute waren dadurch völlig verwirrt und wußten überhaupt nicht mehr, wo sie hinschauen sollten.
Auch sonst war fotografieren kaum ordentlich möglich, weil einem bei 12 Leuten, von denen die meisten undiszipliniert und nicht fotogruppenerfahren sind, immer irgendwer im Bild rumläuft. Man kommt zwangsläufig in die Lage, daß man nicht mehr fotografiert, wo das Bild gut würde, sondern wo gerade mal keiner steht oder geht.
Und die hatten dann auch ziemlich wenig Verständnis, wenn man was gesagt hat. Eben noch die nettesten Leute, die einem auch mit Medikamenten aushelfen, laufen einem kreuz und quer und teils absichtlich und zum Spaß im Bild herum und werden sofort heftig aggressiv, wenn man vorsichtig was sagt. War mitunter auch sicherlich Absicht, weil die Leute vielleicht von denen genervt waren, die etwas ernsthafter fotografierten, oder schlichtweg neidisch auf die bessere Kamera waren.
Diese Reise hat auf mich eine besondere Bösartigkeit ausgewirkt. Man wird ständig an tollen Fotomotiven vorbeigefahren, ist aber gleichzeitig unentrinnbar von einer Meute umgeben, die einem fast jedesmal im Bild herumsteht, darunter so drei oder vier ganz penetrante Leute, die bemerkenswerterweise immer im Bild rumstanden um selbst zu fotografieren.
Irgendwann haben die das mal gemerkt, daß sie sich auch gegenseitig im Bild rumstanden, und da ist das mal für ein paar Tage in ein ständiges Entschuldigen umgeschlagen, aber dauerhaft gebracht hat’s nix.
Letztlich hat sich dann auch immer mehr so eine Rücksichtslosigkeit untereinander durchgesetzt, wo das Bild dann der machte, der einfach am weitesten und schnellsten nach vorne rannte und dann allen anderen im Bild stand.
Einmal hieß es, hier bleiben wir für 5-10 Minuten und wir bleiben zusammen. Zweie waren dann einfach weg, sind fotografieren gegangen und haben die Gruppe eine halbe Stunde auf sie warten lassen. Dieselben Leute waren dann aber später nicht bereit, selbst wenigstens mal kurz stehen zu bleiben, um auf andere zu warten oder aus dem Motiv zu bleiben.
Weibliche Kommunikation
Entsetzlich. Ganz schrecklich. Vor allem in dieser Altersgruppe.
Ich weiß nicht, woran das liegt, aber bisher hatte ich in jeder Reisegruppe einen mehr oder weniger starken Frauenüberschuß (Australien Northern Territory damals 5 Männer und 24 Frauen 🙂 ). Eigentlich angenehm. (Kann bei Neoemanzen aber zur Katastrophe werden, wenn die meinen, daß Männer generell rechtlos und zu ignorieren sind, aber dafür zuständig seien, die schweren Koffer der Frauen täglich oben auf das LKW-Dach zu wuchten, wie mal auf einer meiner Reisen einige meinten.)
Hier war nun auch Frauenüberschuß (7 von 12). Keine Emanzen, das gab’s zu deren Zeit noch nicht. Aber ein kaffeetantenartiges Kommunikationsmilieu. Und diese immer so gedeeeehnte Oma-Sprechweise.
Ich weiß nicht, wie man das normal beschreiben soll. Als Informatiker würde ich sagen, daß Frauen, vor allem, wenn sie sich kennen und eine Clique sind, nicht mehr als Individuen auftreten, sondern Kollektive bilden. Gefühls-Cluster, die sich ständig miteinander synchronisieren, durch dauerndes Aussenden von Broadcast-Messages und gemeinsames Pinkeln.
Das mit dem Pinkeln wär ja nicht schlimm, noch lustig. Müssen Männer mal in die freie Landschaft Outdoor-pinkeln, schwärmen sie sternförmig aus, jeder für sich. Dann sucht sich jeder seinen Baum, prüft instinktiv die Windrichtung, markiert ihn schweigend, schüttelt ab, läßt den Blick kurz in die Ferne schweifen, und fertig. Ende und aus.
Frauen rotten sich zusammen, beanspruchen dann ein ganzes Territorium (je nach Gegenheiten mal alles links vom Bus oder alles hinterm Bus), führen dort Gruppentänze auf, trampeln das Gras großflächig nieder, suchen alles nach Ungeziefer, Skorpionen und Schlangen ab, lassen synchron die Hosen runter, stellen sich dann (ungeachtet der Windrichtigung!) in dichtem Abstand in einer Reihe nebeneinander auf, strullen zusammen unter lautem Geschnatter, begutachten und diskutieren das Ergebnis, den Erfolg und den Kollateralschaden, führen weitere Tänze auf, und verkünden zum Abschluß lauthals, daß die Männer „jetzt wieder kommen dürfen”. Pinkeln als Sozialevent.
Das wäre ja noch OK. Aber diese Gefühls-Synchronisations-Multicast-Sendungen.
Beispielsweise im Etosha Nationalpark. Stundenlang ging das so. Ooooooh. Aaaaaah. Oooooooh. Oooooh, wie schöööööön. Ach, ist daaas abeerrrr schöööön. Oh, ist deeer aber nieeeedlich. Elfriede! Elfriiiiieeeeeede! Haste dat jesehen? Elfriiiiieeeede, komm doch mal her. Elfrieeede, dat muste Dir angucken, schau mal da. Is dat nit toll? Ooooooh, ist daaaas aber schöööön. Herta? Heeeeeerta! Willste auch mal gucken? Oh, schöööön! Herta, komm mal her, laß uns mal tauschen. Haste den schon fotografiert? Herta, willste noch was zu essen? Herta, was haste denn? Haste wat jesehen? Oh, Herta, zeig mal, dat will ich auch sehen….
Stun-den-lang.
Ich war mehrfach kurz davor, mich in meinen Kameragurt zu verbeißen oder ihn zu fressen.
Manchmal war es auch der blanke Frust. Allzuviel haben wir nicht gesehen im Etosha-Park. Wir stehen da an einer Stelle, wo es früher mal viel zu sehen gab, und warten. Stehen da und warten. Natürlich nicht leise, sondern ständig das Geplapper, als ob die Tiere dann eher kämen.
Weit entfernt, am Waldrand, sehe ich ein Gnu. Zu weit weg für ein ordentliches Foto, und eigentlich zu langweilig, weil man es nur von hinten sieht. Wenn es den Kopf dreht, sieht man den Kopf und die Hörner. Aber sonst sehe ich da nichts tierisches. Gar nichts. Die anderen schon. Die einen sehen ein Nashorn. Und was für ein schönes. Ooooh, ein Nashorn. Ein Rhino. Ooooh, ist das schön. Die anderen sehen einen Elefanten. Ooooh, toll, ein Elefant, ein ganz großer!
Eine ganze Weile geht das so, und ich werd bald wahnsinnig, weil ich nur das Gnu sehe, aber weder den Elefanten noch das Rhino entdecken kann. Warum entdecken die das, und ich nicht? Stell ich mich zu blöd an? Ich frage nach, wo sie denn die Viecher sehen, aber bekomme außer lauter „Oooooh, wie schöööön!” und „Aaaaah, Elfriede, haste dat jesehen!” keine konkreten Antworten. Bis sich irgendwann herausstellte, daß wir alle vom selben Tier redeten, in dem jeder was anderes sah. Es war ein Gnu.
Es gibt aber etwas, was noch schlimmer ist als alte Weiber und Elefanten: Alte Weiber und Kinder. Sowas gerät dann völlig außer Kontrolle.
Vor fast 20 Jahren war ich gelegentlich mal mit meinem jüngsten Bruder als Baby oder Kleinkind unterwegs, zum Aufpassen. Der war so ein extra-hübsches Kind. Es hat mich damals viel Streit und bisweilen körperliche Gewalt gekostet, irgendwelche dahergelaufenen alten Weiber auf der Straße davon abzuhalten, das Kind anzufassen, zu streicheln, zu kneifen. Da wurden die noch sauer, weil die glaubten, sie hätten als Frau so ein naturgegebenes Recht und die dringende Pflicht, jedes kleine Kind anzufassen und zu betatschen. Und sehen das dann auch nicht ein, wenn man ihnen was anderes sagt. Und dazu hatte ich auf dieser Reise mehrfach ein Deja-Vu.
Wir waren in einem Himba-Dorf. Der Dolmetscher erklärte uns, daß wir vor dem Dorf zu warten hätten. Er geht rein, meldet uns beim Häuptling an und fragt, ob wir gerade genehm sind. Falls ja, kommt er zurück, bringt uns direkt zum Häuptling, dem wir uns jeder einzeln vorzustellen hätten und mit ihm ein paar Worte aus Höflichkeit zu wechseln hätten. Und weil wir als Gastgeschenke und zur Gefügigmachung für’s Fotografieren säckeweise Kekse, Bonbons, Lutscher und Obst dabei hatten, müßten wir zuerst beim Häuptling einen Teil davon abgeben. (Nicht, weil der alte Mann gerne Lutscher frißt, sondern weil es seine Stellung untergräbt und ihn blamiert, wenn wir da den Kindern Süßigkeiten in Massen zuwerfen und er selbst das nicht kann. Deshalb mußte zuerst er in die Lage versetzt werden, ebenfalls Süßigkeiten verteilen zu können, damit er nicht schlechter dasteht als die vielen komischen Weißen.)
Aber was machen die blöden Weiber? Können’s Wasser nicht halten. Auf dem Weg zum Häuptling schwärmen sie links und rechts aus, weil da Kinder sind. Müssen sie streicheln und betaschten und sich zu ihnen beugen. Oooh, ist der goldig. Schau mal, da hast Du nen Keks. Na, willst Du einen Lutscher? Oh, Du bist aber lieb.
Man konnte dem Häuptling förmlich ansehen, wie der dasitzt und kocht. Richtig peinlich und danebenbenommen. Und es hatte nebenbei den Effekt, daß man die Leute nicht mehr fotografieren konnte, ohne daß irgendwelche Kekspackungen oder Lutscherpapierchen mit auf dem Foto waren.
Bei sowas möchte ich dann eigentlich nicht dabei sein. Und schon gar nicht Geld und Urlaubszeit ausgeben, um dabei zu sein.
Was mir allerdings, und das muß ich auch mal sagen, auf dieser, und viel stärker noch auf meinen früheren Reisen aufgefallen ist: Viele Frauen können sich einfach nicht benehmen. Es wird immer so getan, als wären die Männer die Rüpel und die Frauen artig und gut erzogen, das sind sie aber nicht. Das ist bei den Jungen (und besonders bei Europäerinnen) sogar noch deutlich schlimmer. Die Emanzipation wollte und sollte die Frauen Selbstbewußtsein und Durchsetzungsfähigkeit lehren, aber oftmals ist dabei nur herausgekommen, daß sie sich danebenbenehmen und das noch gut finden und sich bestätigt sehen.
Was mir auch immer wieder auffällt, ist, daß viele Frauen sich selbst ein Maß an Blödheit leisten und genehmigen, das Männer sich nicht trauen würden. Manche Männer tun oft so, als wären sie schlauer als sie wirklich sind. Manche Frauen hingegen versuchen das erst gar nicht, weil es sie nicht stört. (Und dann wundern sie sich, wenn Frauen weniger verdienen…)
Digitalkameras
Der Vorteil von Digitalkameras ist, daß ich eine habe. Der Nachteil ist, daß die anderen auch eine haben.
Die meisten rennen dann mit billigen Kompakt- oder Bridgekameras herum. Was zunächst mal nichts schlechtes ist, ich war mehrfach verblüfft, wie gut deren Bilder (zumindest auf dem Mini-Monitor) rüberkamen, und wieviel stärker deren Tele war als mein teures.
Das schreckliche an den Digitalkameras ist aber, daß die Leute damit alle viel zu nahe rangehen. Und nicht den Sucher ans Auge halten, sondern die Kamera mit dem Mini-Monitor an ausgestreckte Armen mit spitzen Fingern, und sich dann noch nach vorne beugen. Und am besten die Kamera dem, den sie portraitieren, direkt ins Gesicht drücken, aber das dann mit Weitwinkel, damit es auch so richtig schlecht aussieht. Die halten keinen Abstand, aber laufen überall herum und knipsen alles ab, was sie finden können. Und stehen einem damit ständig im Bild herum, wenn man das ganze etwas fotographischer sieht – mit mehr Abstand.
Die Dinger sind immer einsatzbereit. Brauchen keinen Objektivwechsel. Man hat keine Chance das Foto zu machen, bevor die, die im Bus weiter vorne sitzen, rausgerannt sind und knipsen, wie die Wahnsinnigen.
Findet man eine Schildkröte, stehen sie zu acht dicht um das Vieh herum. Trifft man Leute mit dem Eselkarren, werden die von allen Seiten umkreist. Kein Foto mehr ohne Touristen drauf möglich. Das Foto ist dann nicht nur Scheiße, man hat auch urheberechtliche Probleme damit.
Einmal habe ich mich ertappt bei dem Wunsch, daß mal eine von denen dran glauben müßte. Wir fuhren so dahin und hielten auf einmal an, weil auf der Straße eine ausgewachsene Puffotter lag. Die liegen gerne auf der Straße um sich dort zu wärmen. Die sind zwar giftig, aber friedlich und scheu, und hauen lieber vor einem ab als einen anzugreifen. Außerdem sind sie gestreckt und gerade wie mit dem Linial gezogen, wenn sie sich fortbewegen, können einen also gar nicht anspringen und beißen. Und tun es auch nicht. Sie hauen einfach nur ab. Diese auch. Verschwindet ins Gestrüpp neben der Straße. Aber fünf der Bustouristen rennen auf die Schlange zu, umkreisen sie, und kommen ringförmig immer näher. Lassen der Schlange keinen Ausweg, treiben sie massiv in die Enge. Die Schlage fühlte sich natürlich massiv bedroht und umzingelt, zumal sie ihre Umgebung auch über den Boden wahrnimmt und merkte, daß da eine Horde Touristen auf sie zutrampelt wie Nashörner. Sie ringelt sich zusammen, typische Verteidigungshaltung. Sie atmet deutlich sichtbar sehr heftig, und schaut in alle Richtungen, ist also sehr aufgeregt. Diese Schlange hatte Todesangst und hätte sofort zugebissen. Ich habe versucht, die anderen davor zu warnen, daß sie ihr auf keinen Fall näher kommen sollen. Da ruft doch eine von den Weibern „Oh, wie schade, jetzt hat sie sich schlafen gelegt. Komm, wir versuchen mal, ob wir sie wieder wecken können!” Als ob sich eine Schlange, die vor einer Horde Touristen flieht, die sie umzingeln, spontan schlafen legt.
Da habe ich mich bei dem Gedanken ertappt, daß ich doch eigentlich die Klappe halten und die Kamera auf Video umschalten und aufnehmen sollte, wie eine Touristin versucht, eine angriffsbereite Giftschlage zu „wecken”, dabei das Zeitliche segnet, das auf Youtube zu stellen und mit den Werbeeinnahmen das Geld für die Reise wieder reinzuholen. Ich hatte sogar den Verdacht, daß ihr Mann nichts dagegen gehabt hätte.
Das wirklich absurde daran ist, daß eines der meistgebrauchten Worte im Bus das Wort „Löschen” war. Die waren intensiv damit beschäftigt, während der Busfahrten immer wieder misslungene Bilder zu löschen. Häufigste Redewendung beim Fotografieren war „Kannst Du ja löschen”. Das heißt, man hat von vornherein nach der Schrot-Schuß-Methode fotografiert, und dafür kontinuierlich alle Motive belagert.
Was ich empfehle
Allein reisen ist billiger, man bekommt günstig Camper, aber viel zu gefährlich und unsicher. In der Gruppe ist das besser, wenn man vorher eine findet, die mitmacht. Die Kriminalität ist in Namibia so hoch, daß man da keinesfalls alleine fahren sollte. Auch wegen der Gefahr von Pannen und Unfällen, sollte man das nicht tun. Zudem sollte man dringend jemanden haben, der sich vor Ort mit Land, Leuten, Tieren auskennt.
Auch die Reisen über Chamäleon oder Pack Safari muß man nicht nach Katalog, sondern kann sie auch individuell buchen. Meine Empfehlung wäre, sich vorher ein paar Leute zu suchen, die da mitmachen, und mit denen eine Individualreise (Geschlossene Gesellschaft) zu buchen, und sich dabei mit der Fotoausrüstung abzusprechen und entsprechend auf einander Rücksicht zu nehmen.
Was sonst noch so war
Kamera-Strategie
Meine Kamera-Strategie, die sich früher bewährt hat, ist diesmal nicht gut gelaufen. Ich stelle mal so die Strategien dar:
- Die eleganteste Strategie war die, gar nicht zu fotografieren und auch keine Kamera mitzunehmen, sondern sich hinterher die Bilder anzuschauen, die die anderen gemacht haben. Geht nur, wenn man in einer Clique reist.
Eine Variante, über die ich mit einem anderen Fotografen diskutiert habe, ist die, nicht zu fotografieren und sich dann aus der Fülle der wirklich exzellenten Fotos zu bedienen, die man im Internet findet. Ist aber unsportlich.
- Kleine Kompaktknipse: Nicht verkehrt. Klein, leicht, hemdentaschentauglich, braucht keine Fototasche, kein nennenswerter Schaden bei Verlust. Und ich habe von den Leuten einige verblüffend gute Fotos gesehen – auf dem Mini-Monitor. Ob die dann auch in groß gut sind, ist eine andere Frage. Und man ist halt auf gewisse Standardsituationen beschränkt. Dafür hat die Automatik den Vorteil, daß man eigentlich nichts falsch machen kann. Je mehr man an der Kamera einstellen kann, desto mehr kann man auch vermurksen.
- Bridgekameras: Eigentlich alles drin und dran, was man braucht. Wahnsinns-Zoom. Manchmal kam ich mir blöd vor, wenn die mit Bridgekameras, die nicht mal ein Zehntel meiner Ausrüstung kosten, gut ausgestattet sind. Sofort einsatzbereit, weil sie keinen Objektivwechsel brauchen. Ich komme mit meiner teuren Ausrüstung beim Tele auf maximal äquivalent etwa 600mm Brennweite, und hab den Vogel nur als Teil im Bild. Nebendran hat jemand die Billigkamera und hat den Vogel formatfüllend drin. Ob man es mehr als auf Display-Größe vergrößern kann, ist allerdings die Frage.
- Einer hatte eine teure und gute Nikon D700, eine Spitzenkamera. Aber dann immer nur ein Super-Zoom (28-300) drauf und mit dem alles abgeschossen, was ihm vor die Flinte kam. Hat den enormen Vorteil, daß er immer die Brennweite parat hatte und keine Objektive rumtragen oder wechseln mußte. Relativ geringes Gewicht, kein Dreck in der Kamera, sehr schnell einsatzbereit. Er hat auch einige eindrucksvolle Tierfotos gemacht. Allerdings erreichen diese Superzooms inzwischen zwar eine respektable, aber doch nicht so wirklich gute Bildqualität, und an der Lichtstärke fehlt es auch (was die D700 durch ihren Sensor wieder gutmacht).
Durchaus keine schlechte Strategie.
-
Ein anderer hatte eine große Canon-Ausrüstung dabei, die er immer, ständig, in einem 20 kg schweren Rucksack mit sich herumschleppte. Er hatte zwei Kameras (eine Vollformat EOS 5D II und eine kleinere mit kleinem Sensor) und auf denen dann zwei verschiedene Objektive, und hatte dann fast immer beide Kameras um den Hals. Und noch zusätzlich zwei Kompaktkameras dabei.
Auch er war damit sehr schnell einsatzbereit, mußte nie im Dreck Objektive wechseln, und hat Spitzenfotos gemacht. Aber nicht wirklich Urlaub gehabt, weil er ständig diesen schweren Rucksack (samt Laptop) mit sich herumtrug.
- Ich hatte nur meine Nikon D300s dabei, dafür aber eine ordentliche Sammlung an Zubehör und Objektiven. Davon etwa die Hälfte in einer Umhängetasche (Tenba Messenger) bei mir, und was ich gerade nicht brauchte, in einem Peli-Koffer mit Kabelschloß unter dem Sitz im Bus angeschlossen.
Das hat sich diesmal nicht bewährt. Zwar bin ich mit meinen Edel-Objektiven (24-70 und 70-200, 2.8) sehr zufrieden, aber die Objektivwechselei war unter dem hohen Zeitdruck und der Hektik der Reise eine Katastrophe. Viele Bilder sind mir verloren gegangen, weil ich gerade immer das falsche Objektiv drauf hatte. Oder ich hatte das Problem, daß ich einfach immer als letzter aus dem Bus kam, bis ich das Tele drauf hatte und aus der letzten Sitzreihe rauskam, und der Rest der Gruppe dann schon immer mitten im Motiv rumstand.
Ein anderes Problem war Dreck, Sand, Staub. In der Wüste staubt es fürchterlich, besonders in der Kalahari. Aufgrund der außergewöhnlichen Regenzeit hielt sich das in Grenzen, und wir hatten relativ wenig Staub, aber man kann kaum Objektive wechseln, ohne daß Dreck in die Kamera kommt. Die mußte ich regelmäßig reinigen (Der Nikon-Service wollte mir allerdings hinterher nicht glauben, daß die Kamera in Afrika war, dazu sei sie viel zu sauber gewesen.)
Letztlich würde ich sagen, daß die beste Strategie ist, sich entweder mit einer guten Bridgekamera (und begrenzter Bildqualität) zu begnügen, oder die Variante mit zwei oder gar drei Gehäusen und dauerhaft aufgesetzten Objektive (eins Normal und eins Tele oder Weitwinkel), und dann zu zweit zu reisen, und zusammen zu arbeiten, jeder mit einer Kamera und dann in Absprache, oder mal schnell die Kameras tauschen.
Internet
Ich hatte vorher gelesen, daß die Netzabdeckung in Namibia recht gut wäre. Ich habe mir also für mein Android-Handy eine Prepaid-Karte von MTC gekauft, die sage und schreibe 7 Dollar (= ca. 0,75 Euro) gekostet hat, und habe sie im ersten Ansatz mit 300 Dollar (=ca. 31 Euro) aufgeladen, weil man da Rabatt bekommt. Sie wollen 1 Dollar pro Megabyte übertragener Daten. Dann stellte sich aber heraus, daß es mit der Abdeckung nicht so weit her war und ab und zu auch das Internet mal nicht funktioniert hat. Ich habe deshalb so alle 1-2 Tage, falls wir tagsüber mal durch ein Gebiet mit Abdeckung fuhren, schnell E-Mail rauf- und runtergepumpt, und die wichtigsten Schlagzeilen per RSS-Feeder abgeholt.
Am Ende hatte ich entgegen erster Schätzung (und früheren Reisen) viel weniger Daten übertragen als bezahlt, und hatte beim Abflug von den 300 Dollar noch ca. 220 Dollar Restguthaben, die verfallen, wenn ich mich 3 Monate lang nicht einlogge.
17 Kommentare (RSS-Feed)
Ich habe nicht den Eindruck, als ob der Einfluß Europas dort wirklich gut war.
Die Holländer und Briten haben dort ziemlich gehaust, die Deutschen auch viel Schaden angerichtet. Es gibt aktuell viel Massenmüllexport, der dann dort irgendwo frei herumliegt.
Und das schlimmste von allem waren wohl die christlichen Missionare.
Sehr geehrter Herr Danisch,
als engagierter Beitragszahler diverser öffentlicher Kassen möchte ich sie, in aller gebotener Dringlichkeit, bitten von solchen Reisen in Zukunft abzusehen. Sie scheinen sich des gefahren Potentials offensichtlich bewusst, welches mit solchen Vergnügungsveranstaltungen einhergeht.
Sollten sie dieser Aufforderung, in Form einer schriftlichen Unterlassungserklärung, nicht nachkommen sehe ich mich gezwungen gegen sie wegen des Verdachts auf vorsätzlich fahrlässige Veruntreuung von Gemeineigentum gerichtlich vorzugehen. Ich kann es mir leider nicht leisten, dass sie sich während einer ihrer Lustreisen langfristige körperliche Schäden zuziehen und diese dann nicht konsequent sozialverträglich abwickeln.
Ich hoffe auf ihre Einsicht und die schriftliche Erklärung binnen einer Frist von 14 Tagen. Sollten sie, wider besseren Wissens, diese Frist ignorieren wird sich mein Anwalt mit ihnen in Verbindung setzen – oder nicht, je nachdem ob er gerade Lust hat…
mit freundlichen Grüßen!
p.s.
Sollten sie eine Möglichkeit schaffen Dokumente an die Kommentare anzuhängen würde ich natürlich eine entsprechende Ernsthaftigkeitserklärung beifügen.
und wo wir einmal dabei sind eine Verlinkung in der Forschungsmafia zu Danisch.de wäre auch ungemein praktisch 😉
Hä!?
Danke für die Berichte. Hat mich am Anfang nicht so interessiert aber war doch recht interessant. Bisher kannte ich ähnliche Berichte nur aus dem Weltspiegel, gerade aus den Slums dort kam erst vor ein paar Wochen ein Bericht wie “die dort unten” hausen.
Weiter so.
Spannender Bericht, sehr plastisch und unterhaltsam!
Zur Damenwelt reiferen Alters möchte ich anmerken:
Es gibt nicht nur die beschriebene Sorte (obwohl ich mir die Szenen bestens vorstellen kann). Ich selbst bin 52, und ich tätschele nicht jedes Kinderköpfchen, ziehe die Vokale nicht künstlich in die Länge (“Heeeerta”), und bestehe auf einem eigenen Plätzchen zum Austreten, (und zwar ganz entschieden!). Außerdem hoffe ich doch sehr, dass ich nicht unbekümmert die Dummheit raushängen lasse ;-).
Vielleicht liegt das aber daran, dass ich unter emanzipierten Frauen aufgewachsen bin und mir diese Art der weiblichen Sozialisation von Kind auf fremd war. Selbst meine Großmutter (Jg. 1897) war sehr auf ihre Eigenständigkeit bedacht und generell eine wirklich moderne Frau.
Apropos Emanzen: eigentlich sollten doch gerade die Frauen der 68-er Generation die “Emanzen” par excellence sein (was immer man unter dem Begriff versteht), denn die späten 60-er und frühen 70-er waren die Jahre, als das Thema Frauenemanzipation ganz stark in die gesellschaftliche Diskussion drängte. Und natürlich waren es die jungen Frauen, die Druck machten. Dazu gehört (zumindest altersmäßig), wer damals so zwischen 15 (Jg. ’53) und 30 (Jg. ’38) war. Und genau die sind doch heute Ende 50 und älter. Waren aber wohl doch nicht so viele, sodass auch heute noch gepflegtes Bünzlitum statt aufgeklärt emanzipierter Haltung vorherrscht. Oder die Bewegung hat schon soviel erreicht – was ich persönlich nicht glaube – dass frau es sich leisten kann, wieder in alte Muster zurück zu fallen.
Hmm bestätigt mich allerdings das Programmierer zuviel verdienen. Wer so oft in Urlaub fahren kann hat zu viel Geld.
Hoffentlich macht mein Sprössling auch mal sowas und verdient gut Geld 🙂
Ich bin kein Programmierer. Ich bin Informatiker.
…übrigens ist das mit dem „so oft Urlaub” sowieso Käse.
Eine ganze Menge Leute, auch der „Geringverdiener”, rauchen 20 bis 40 Zigaretten am Tag. Stattdessen alle 1-2 Jahre mal gepflegt zu verreisen ist auch nicht teurer. Jedem das seine.
Hm, naja, da haben die eigenen Erartungen wohl nicht so ganz zur Situation gepaßt. Und sehr vieles dürfte ja nun unvermeidbar mit Afrika zusammenhängen. Auf diesen Pisten rüttelt einfach jeder Bus, Staub, Dreck und Sand sind normal – und die Leere in Namibia dürfte ja wohl auch keine Überraschung darstellen.
Evtl. wäre etwas mehr Recherche im Vorfeld angebracht. Die hast du jedenfalls jetzt den nachfolgenden Reisenden sehr erlecihtert, weil die deinen Text finden und dann genauestens über die Probleme informiert sind.
Die Spannungen dank der bescheuerten Gruppendynamik kann ich mir bestens vorstellen, 10 gegen 2 ist kein gutes Verhältnis. Man schiebt dann leider auch mal Haß auf so manche Mitmenschen.
Da ich die Reise sehr kurzfristig gebucht habe, war nicht viel mit Recherche. Und daß der Artikel den Zweck hat, anderen das zu erleichtern, stimmt auch.
Allerdings ist das sicherlich nicht so, daß ich da naiv reingeschlittert bin. Wie Namibia aussieht, habe ich mir – wie vor fast jeder Reise – mit Landkarten, Satellitenfotos und der Vorbereitung der Reise durchaus klargemacht. Ich habe ja auch schon mehrere Reisen hinter mir, die jeweils in dieser Kategorie von 4000 bis 5000 km lagen. Und Westaustralien ist in der Hinsicht auch nicht besser, was die Straßen angeht. Aber das Gerüttel ist mir noch nie so auf den Wecker gegangen und auf die Gesundheit geschlagen, und hat mich noch nie so dauerhaft und langanhaltend genervt.
Kleiner Klugscheißerkommentar zu dem Abschnitt:
“Findet man eine Schildkröte, stehen sie zu acht dicht um das Vieh herum. Trifft man Leute mit dem Eselkarren, werden die von allen Seiten umkreist. Kein Foto mehr ohne Touristen drauf möglich. Das Foto ist dann nicht nur Scheiße, man hat auch urheberechtliche Probleme damit.”
Erstens meinst du höchstwahrscheinlich nicht urheberrechtliche Probleme (denn der Urheber deines fotografischen Werks bist immer du, das kann dir auch niemand nehmen), sondern Probleme mit dem “Recht am eigenen Bild”, auf welches die Abgebildeten beharren könnten.
Zweitens, und das finde ich viel gravierender: Warum hat man beim Fotografieren von “Leuten” nur dann rechtliche Probleme, wenn da Touristen mit drauf sind? Haben die “Leute” kein Recht am eigenen Bild?
Ich will dir nichts unterstellen, aber ich stelle oft fest, dass beim Ablichten von “exotischen Menschen” mit zweierlei Maß gemessen wird. Streng genommen benötigt man von _jedem_ Menschen, den man fotografiert und anschließend veröffentlicht, ein “Model Release”, d.h. einen Vertrag über die Nutzung der Bildrechte*. Ersatzweise kann das Einverständnis des Abgebildeten vorausgesetzt werden, wenn er eine Entlohnung (Lutscher, Keks!) dafür angenommen hat. In meinen Augen ist das Ausbeutung, aber das ist eine andere Sache.
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Recht_am_eigenen_Bild
*) Ja, es gibt Ausnahmen bei Personen der Zeitgeschichte oder bei Personen als Teil einer größeren Gruppe. Außerdem weiß ich nicht, welches Recht Anwendung findet, wenn man deutsche bzw. namibische Personen in Namibia ablichtet. Unethisch finde ich es trotzdem.
Nein, es geht nicht nur um das „Recht am eigenen Bild”. Das Recht am eigenen Bild hat man beispielsweise auch, wenn das Bild keine Schöpfungstiefe hat. Bei hinreichender Schöpfungstiefe und Gestaltungsbeteiligung kann eine abgebildete Person durchaus auch Miturheber nach § 8 UrhG sein. Und das „Recht am eigenen Bild” läuft eben auch auf den urheberrechtlichen Aspekt hinaus, daß man eben nicht alle Verwertungsrechte hat.
Das Recht am eigenen Bild gibt beispielsweise keinen Anspruch auf Gewinnbeteiligung, sondern nur auf Unterlassung. Zu den Urheberrechten gehörten aber nicht nur die Urheberpersönlichkeitsreche, sondern auch die Verwertungsrechte. Und da kann das anders aussehen.
Was ich mir von Dir aber so gar nicht unterstellen lasse (Stell Dich in die Ecke und schäm Dich!), daß ich hier mit zweierlei Maß messen oder “exotische Menschen” anders behandeln würde. Das Thema habe ich hier im Blog auch schon häufig angesprochen.
Erstens fotografiere (und insb. veröffentliche) ich nur Menschen (sofern ich deren Zustimmung brauche, siehe beispielsweise Menschen in der Menge oder bei Events), die ich vorher gefragt habe (und sei es durch Gesten) und die ihr Einverständnis erklärt haben. In Namibia kamen sogar ziemlich viele Leute von sich aus an, um fotografiert zu werden. Und wir bzw. ich haben denen auch immer Geld oder anderes dafür gegeben, nach dem, was dort landesüblich ist oder teils sogar deutlich mehr. Die haben da alle freiwillig posiert und sich fotografieren lassen, und die hatten alle ihren Spaß daran. Teilweise habe ich denen für ein oder zwei Fotos deutlich mehr gezahlt, als ein Arbeiter dort als Tageslohn erhält (wie mir jemand hinterher erklärt hat).
Formal gesehen braucht man auch keinen schriftlichen Vertrag, weil keine Schriftform vorgegeben ist (man hat dann nur das Problem der Beweislast, aber dafür habe ich ja auch Zeugen). Einen schriftlichen Vertrag mit Leuten abzuschließen, die nicht lesen und nicht schreiben können, dürfte aber schwierig werden.
Und im übrigen wurde mir von ortskundigen Leuten dringend davon abgeraten, dort mit Geld umherzuwerfen oder den Leuten noch mehr dafür zu geben, denn das würde dann nicht positiv, sondern als ziemlich überheblich und arrogant aufgefasst, da kommen wieder die Weißen und werfen mit Geld um sich.
Das ist schon problematisch genug, daß man dort mit guten und vollständigen Klamotten rumläuft und noch eine sichtlich teure Kamera in der Hand hat. Würde man den Leuten dort für etwas, was sie selbst als kaum werthaltig ansehen, wie mal für 10 Sekunden stillhalten fürs Fotographieren, mehr Geld geben, als sie in 2 bis 3 Tagen mit harter Arbeit verdienen können, würde man die Leute beleidigen und entwürdigen. Du mußt das auch mal von der Seite sehen und nicht immer nur vom in Deutschland ideologisch antrainierten Wohnzimmer-Sofa-Gutmenschentum.
Du mußt Dich in anderen Ländern so ähnlich verhalten wie die Zeitreisenden im Science-Fiction, nämlich möglichst wenig an deren Ablauf und Zeitlinie verändern und sich in das Gefüge dort einpassen. Und dazu gehört, daß man sich auch an die dortigen Sitten und Gebräuche hält, einschließlich der Wertvorstellungen.
Und davon mal ganz abgesehen, was Du offenbar auch nicht bedacht hast: Ich war dort fast nie alleine unterwegs, sondern immer unter Führung von ortsansässigen Leuten, die von den dortigen Fremdenverkehrsbüros autorisiert waren, bzw. in zwei Fällen sogar selbst Bewohner der Townships, und im Himba-Dorf (das, wo wir Kekse und Lutscher verteilt haben) wurden wir von einem Himba dort angemeldet und geführt. Und wenn die mir sagen, was angemessen ist, oder daß ich eigentlich schon zuviel Geld gebe, dann wissen die das sicherlich besser als Du.
Außerdem, und da wurde ich dann auch mal drauf hingewiesen, als ich mangels kleinen Scheinen zu viel gegeben habe, macht man sich in den Augen der Leute auch schlichtweg lächerlich, wenn man mehr gibt, als sie selbst haben wollen und für angemessen halten. Ein anderes Problem ist, daß wenn man den Leuten zu viel Geld (oder auch nur Lutscher) gibt, was die anderen ja zwangsläufig mitbekommen, setzt man die Leute der Gefahr aus, daß sie gewaltsam beraubt werden.
Davon mal ganz abgesehen ist in Bezug auf das „Recht am eigenen Bild” auch immer die Frage relevant, welche negative Auswirkung das Bild für eine Person hat, ob es geeignet ist, die Person herabzuwürdigen oder verächtlich zu machen. Je schlechter eine Person auf einem Bild wegkommt, desto mehr Anspruch hat sie auf Unterlassung. Das tun meine Fotos der Menschen in Namibia – oder von anderen Reisen – ganz sicher nicht.
Davon ganz abgesehen besagt § 23 KunstUrhG sogar, daß ich für künstlerische Zwecke, wenn die Bilder nicht auf Bestellung gefertigt wurden, gar kein Einverständnis der abgebildeten Personen benötigen würde.
Als maßgeblich anerkannt ist dazu übrigens der in New York entschiedene Fall Erno Nussenzweig gegen Philip-Lorca DiCorcia aus dem Jahr 1999. DiCorcia hatte auf der Straße heimlich mit einer versteckten Kamera Leute fotografiert und das dann ausgestellt. Einer der Abgebildeten wollte das verhindern, ist aber gescheitert, weil das Gericht befand, daß die Fotos ihn nicht herabwürdigen. Sogar der deutsche BGH hat sich in einer Entscheidung über das Foto eines Wachmannes daran orientiert und genauso entschieden.
Also denk erst mal vertieft nach, bevor Du solche schmierigen Vorwürfe erhebst.
Okay, ist ja prima, dass wir das klären konnten: du bist einer von den Guten. Aber wer wird denn dabei gleich so in die Luft gehen? Der Sinn einer Botschaft entsteht beim Empfänger, und ich hatte deinen Text offensichtlich mißgedeutet. Entschuldige bitte. Nun ist das Mißverständnis zum Glück aufgeklärt. Sieh das einfach als Feedback, wie man den Text (auch) verstehen kann. Und nicht jeder hat deinen ganzen Blog gelesen.
Davon abgesehen geht es mir gar nicht so sehr um die Höhe der Entlohnung, zu der du dich so wortreich verteidigst. Oder anders gesagt: es wird m.E. nicht viel besser, wenn man mehr bezahlt. Und ja, du hast natürlich Recht, man darf das “Preisgefüge” vor Ort nicht durch zu hohe Gaben zerstören.
Ich persönlich empfinde das Abfotografieren von “exotischen Personen” – auch gegen Bezahlung, selbst wenn sie die “korrekte” Höhe hat – trotzdem nicht als okay. Ist das Kulturimperialismus? Ich glaube, man lügt sich ein Stück weit in die Tasche, wenn man sagt, ich habe ihm doch Geld gegeben, jetzt darf ich ihn auch fotografieren. Hat er denn wirklich eine Wahl? Wenn zu dir Zeitreisende kämen (um bei deinem Bild zu bleiben) und dir 100,- EUR in die Hand drücken wollten, damit sie dich fotografieren dürften, würdest du einwilligen? Falls nein, liegt das vielleicht daran, dass du genug verdienst, um nicht auf dieses Geld angewiesen zu sein, und dir also eine freie Entscheidung leisten kannst?
Anders sieht die Situation aus, wenn man die Leute kennenlernt, mit ihnen ins Gespräch kommt, vielleicht mit ihnen isst, einfach Zeit verbringt, sich persönlich kennenlernt. Wenn man dann (unentgeltlich und mit Zustimmung des Abgebildeten) vielleicht zum Abschluss ein paar Fotos seines “neuen Freundes” machen darf, ist das nicht viel mehr wert als viele andere Bilder, die “gekauft” worden sind? (Aber dazu ist auf diesen Reisen sicherlich keine Zeit eingeplant, das ist nicht deine Schuld.)
Ich war nicht dabei und ich weiß nicht, wie du dich verhalten hast, welche Bilder du geschossen hast und auf welche du verzichtet hast. Deshalb beziehe oben Gesagtes auch bitte nicht auf dich, sondern auf die ganz allgemeine Situation “wohlhabender weißer Tourist in afrikanischem Dorf”. Aber ich glaube, ich persönlich hätte Skrupel und würde die Kamera in der Tasche lassen.
PS. Schöner, schonungsloser Bericht, der sehr gut die Fürs und Widers einer solchen Reise abwägt. Danke dafür!
Ich werde – obwohl weder schön noch besonders – ständig irgendwo fotografiert, ich glaube allein heute in der S-Bahn und in München bin ich mindestens ein Dutzend mal auf irgendwelche Fotos geraten. Niemand hat mich gefragt.
Ich kann mich erinnern, daß ich vor ca. 6 Jahren in San Francisco an einem Straßenmarkt eine Verkäuferin gefragt habe, ob ich sie fotografieren darf. Sie hat einen Lachanfall bekommen. Und mir dann erklärt, daß sie seit über 10 Jahren (ich glaub, es waren sogar 25) da steht, und täglich bestimmt tausend Mal von Touristen fotografiert wird, und ich der erste, der wirklich allererste gewesen wäre, der sie fragt.
Ich war vor einem Jahr in Bangkok und habe dort die Leute gefragt. Die reagierten dort überwiegend verständnislos, weil sie die Frage nicht verstanden, denn daß man sich nicht fotografieren lassen würde, ist denen fremd. Die Leute fühlten sich im Gegenteil eher beleidigt, weil ich durch die Frage ihre Gastfreundschaft in Frage stellen würde.
Ich habe in Kapstadt und in Namibia in üblen Gegenden fotografiert, wo Leute unter ärmlichsten Bedingungen leben. Und nachdem ich fotografiert hatte, gaben sie mir ihre Adresse und baten mich darum, daß ich ihnen Abzüge schicke (was ich auch mache, sobald ich mit sortieren durch bin).
Ich habe für meine Reise ordentlich Geld bezahlt, und ich denke dann auch nicht daran, keine Bilder mehr zu machen, weil auf solchen Touristenreisen immer und ständig irgendwer im Bild ist, und man letztlich gar nicht mehr fotografieren könnte.
Und ich habe schon Reisefotos gezeigt, bei denen sich dann die Zuschauer beschwerten, daß man zuwenig Menschen und Leben sieht.
Und ich bin generell der Meinung, daß das mit dem Persönlichkeitsrecht auf Fotos übertrieben wird. Siehe beispielsweise meinen Blogeintrag Über die zunehmende Gefahr des öffentlichen Fotografierens. Ich halte es nämlich für falsch, daß ein Mensch für sich in Anspruch nehmen kann, durch seine bloße Existenz auf einem öffentlichen Platz, der ihm nicht gehört, jedem in Sichtweise um ihn herum das Fotografieren verbieten können soll. Denn dadurch könnte man Kunst und Pressefreiheit durch bloße Anwesenheit aushebeln. Stell Dir vor, es gibt ein wichtiges Ereignis, und jemand stellt sich davor und will damit jedem das Fotografieren verbieten. Hatten wir noch nicht genug Street-View-Hysterie? Kultur, Kunst und Pressefreiheit sind sehr viel wichtiger als ein abstrakt-künstliches Recht, nicht fotografiert zu werden. Das es so übrigens auch nicht gibt. Denn das Recht am eigenen Bild bezieht sich auf die Veröffentlichung, nicht schon auf die Aufnahme. Erst unter bestimmten Umständen (Aufnahmen im Privatbereich) ist schon die Aufnahme verboten.
Denk mal drüber nach…
Bla-bla-bla, nicht viel mehr als Geplapper
wenn man das Haar in der Suppe finden will, dann findet man das, oder wenn man einen Hund treffen will, findet man auch einen Stein.
Wir kommen gerade aus Namibia zurück und sind noch immer noch beeindruckt von der Wüste, von den vielen Tieren, von der Ruhe und nicht zuletzt von den Menschen “Schwarze und Weisse”.
Wenn man eine Reise macht, sollte man sich darauf vorbereiten, was einen erwartet. In Namibia gibt’s nun mal schlechte Strassen und den dazugehörigen Staub, Namibia ist nichts für Weicheier, die bleiben am besten auf deutschen Landstrassen (ohne Staub und Wellblechoberfläche).
Freundliche Grüsse L. + A.
Mal wieder so ein Kommentar, wo Leute anderer Meinung sind, nur um überhaupt etwas anderes dazu zu schreiben.
Wollt Ihr jetzt jede Webseite kommentieren, auf der „Namibia” vorkommt?
Mit Vergnügen gelesen. Mehr denn je Respekt vor den Afrikaforschern alten Schlags wie Hans Schomburgk, die sich mit Haut und Haaren auf Land und Leute einließen. Von Kriminalität war seinerzeit noch nicht die Rede, von dauerschwätzenden alten Schrapnellen allerdings auch nicht. Frage mich immer, ob es dem Kontinent nicht besser ging, bevor die Europäer mit ihrer “Kultur” dort auftauchten.