Ansichten eines Informatikers

Über ungefährliche Gefahren und Panikmache

Hadmut
22.3.2020 12:26

Folgen des medialen Panikmissbrauchs.

Die WELT am Sonntag hat eine Corona-Sonderausgabe, die man kostenlos runterladen kann. Ein 10-Seiten-Auszug der normalen Version.

Auf Seite 54 (= Seite 8 im PDF) ein Bericht über die Besucher im Berliner Club „Kater Blau”.

Wenn man ihre Geschichten hört und ihre Wege durch die Stadt an den Tagen darauf nachverfolgt, sie erzählt, dann wird klar, wieso sich das Virus in Berlin so rasant ausbreiten konnte.

„Wir wollten noch einmal richtig feiern, bevor es nicht mehr geht“, sagt einer. „Ich dachte, Corona sei Panikmache“, eine andere. War das naiv?

Mal abgesehen davon, dass ich mich inzwischen oft frage, ob solche Leute überhaupt noch wissen, was eine Feier ist, wenn sie Saufen+Krach für „feiern” halten (was feiern sie denn überhaupt?), sieht man hier das, was ich in meinen Sicherheitssensibilisierungen (Anhang Arbeitssicherheit) immer erzähle: Uns geht’s zu gut, wir haben verlernt, was Gefahr ist.

Leute, die Krieg erlebt haben, ob nun unsere Großeltern oder Flüchtlinge unserer Tage, oder irgendwelche größeren Naturkatastrophen, bringen sich instinktiv sofort in Sicherheit, in Entfernung, wenn Gefahr droht. Wir dagegen kennen Gefahr nur aus Fernsehen und Kino als Unterhaltungsprogramm oder als Gruselkapitel aus der Tagesschau. Wir laufen zur Gefahr hin und zücken das Video-Handy. Zumal es chic ist, sich in Gefahr zu begeben, solange man sich sicher ist, dass die Gefahr ungefährlich ist, denn andere als ungefährliche Gefahren kennen wir ja auch gar nicht mehr.

Dazu massiv beigetragen hat aber das Mediengeprassel zu Klima-Weltuntergang. Wir werden alle sterben, schlimmer geht’s gar nicht mehr.

Leute bis zu einem gewissen Alter haben sich dahingehend skaliert, dass Klimapanik mit freitags hübsch demonstrieren gehen und womit junge Mädchen und Frauen ohne jegliches Wissen, Können und Leistungen sofort zu Medienstars aufsteigen, das obere Ende der Katastrophenskala sind.

Greta Superstar mit „I want you to panic!”

Wie könnte man solchen Leuten noch ein „Jetzt ist es aber wirklich ernst!” mitteilen?

Sie sind alle so blöd. Und sie sind Ergebnis, Machwerk, Produkt der Presseverblödung.