Zum Niedergang der Universitäten
Zur Verblödung von heute:
An meiner Fakultät können sich Studierende nun für soziales Engagement zur Bewältigung von #COVID19 bis zu 6 Credits anrechnen lassen. Das ist kein Aprilscherz und klingt supersinnvoll. Machen das andere Unis auch?
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) April 1, 2020
„Sinnvoll” liegt wohl im Auge des Betrachters.
Ich hätte ja Verständnis, wenn es um Mediziner geht. Gestern kam irgendwo, dass irgendwelche Medizinstudenten stinksauer sind, weil sie seit 3 Monaten auf ihr Examen Mitte April pauken und nun das Examen an das Jahresende verschoben werde und sie alle zum Corona-Notdienst in den Krankenhäusern verdonnert würden, ein vorgezogenes Praktisches Jahr. Es hieß dazu, dass sie das theoretische Wissen in der Phase voll hätten, und die Praxis halt eben … naja, Sprung ins Wasser zum Schwimmen lernen. Knallhart, aber finde ich gut, und dafür hätte ich ihnen das sehr gerne als Studienleistung anerkannt – wenn sie nicht gerade mit ihrem Studium fertig wären.
Aber was studiert die Neubauer?
Ich studiere übrigens Geographie an der Georg-August-Universität Göttingen. Falls wer nachfragen will, wie die das genau machen ♥️
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) April 1, 2020
Ah. Soziales Engagement als Studienleistung in Höhe von 6 Credits in Geographie. Was für Klapsmühlen.
Und von solchen Leuten haben wir uns politisch rumtreiben lassen?
[Anmerkung: Früher nannte man sowas mal Grundwehr- oder Zivildienst, dauerte ein Jahr, und hatte mit dem Studium nichts zu tun, man machte es vor dem Studium.]
Nachtrag: Falls jetzt wieder jemand mit Aprilscherz kommt: Das beschreibe ich schon seit Jahren (und nicht immer nur zu den 1. Aprils), dass die Universitäten irgendwelchen Sozialkram oder Demonstrieren gehen als „Studienleistung” anerkennen. Völlig verblödet.