Ansichten eines Informatikers

Der Präsident des Verfassungsschutzes Niedersachsen

Hadmut
28.4.2020 11:56

Manchmal fragt man sich, in welcher gedanklichen Welt die Leute leben.

Ich hatte doch am Sonntag schon während des Tatort-Krimis ein paar seltsame Parallelen zur Realität entdeckt, allerdings dann im Verlauf auch ein paar groteske Abweichungen. Ich habe die Story aber auch nicht so ganz mitbekommen, weil ich die Furtwängler-Tatorte grottenschlecht finde. Die Figur Charlotte Lindholm finde ich nicht nur generell schlecht geschrieben, sondern völlig uninteressant. Die Tatortreihe um die Kommissarin Lindholm scheint nicht für das Publikum, sondern allein für die Schauspielerin Furtwängler geschrieben, und das Publikum zahlt ihr nur ihren Spaß.

Und diesen schräg-gestelzten Pseudokonflikt zur neuen Figur Anaïs Schmitz finde ich wie-gewollt-und-nicht-gekonnt. Nichts gegen die Schauspielerin Kasumba, aber die Rolle ist einfach nicht gut geschrieben. Und dann noch so auffällig politisch korrekt. (Allerdings habe ich mir schon die Frage gestellt, ob die sich da einfach selbst spielt, aber man findet auf Youtube Interviews und Talkshows mit ihr, in denen sie ganz anders, weit besser rüberkommt. Diese Rolle schmeichelt ihr wirklich nicht.)

Die Dialoge sind einfach unterirdisch, aber wer Furtwängler mal live erlebt hat: So wahnsinnig viel oberirdischer ist die selbst auch nicht. Über deren Genderkrämpfe hatte ich ja schon berichtet, auch, dass sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen ihr per Nachrichtensendung schier zu Füßen wirft, und wenn die Nachrichtensendungen ihr die Füße lecken, wenn sie mit den Fingern schnippt, ist der Gedanke nicht fern, dass sie da ihren persönlichen Ego-Trip-Tatort bekommt. Und absurd ist das ja schon deshalb, weil die Tatorte jetzt schon eine viel höhere Frauenquote als die reale Kriminalpolizei haben, aber sie will ja gleichzeitig realer werden und noch mehr Frauen im Tatort sehen. Und sie hat ja auch diese Kampagne genudelt, dass mehr Schauspielerinnen ins Fernsehen müssten. Es ist nur sehr schwer vorstellbar, dass es da keine Verbindung zum Tatort-Drehbuch gibt.

Wie gesagt, ich habe ihn nicht durchgängig gesehen, weil ich die Furtwängler-Tatorte einfach entsetzlich langweilig finde, und der jetzt war auch noch völlig überladen von Frauen und political correctness. Zwei Komissarinnen, eine Tote, eine (angehende) Verfassungsrichterin und noch irgendwelche Frauenfiguren, wenn ich das in Fetzen richtig mitbekommen habe, irgendwelche lesbischen Beziehungen, Männer in ein paar unwichtigen Nebenrollen als Schießbudenfiguren. Daraus hätte man immerhin noch etwas machen können, aber es ist einfach gruselig schlecht. Es hält mich nicht auf dem Sessel. Ich war zwischendrin in der Küche, im Web und auf dem Klo. Ich habe schon spannendere und besser gemachte Testbilder gesehen, als man noch Testbilder gesendet hat. Seither hat sich das Fernsehen nicht in jeder Hinsicht zum Besseren entwickelt.

Und wenn der Tatort dann noch erkennbar feministisch geschrieben ist (und für die, die es nicht merken, „National feminin” genannt wird), dann geht das komplett schief. Einerseits will man die Frauenquote hoch halten, also alle wesentlichen Rollen mit Frauen besetzen, andererseits aber ein rechtes Milieu mit den Gender-Kritikern gleichsetzen, und dann noch die Achse lesbische-Verfassungsrichterin-feminismuskritischer-Blogger drin unterbringen, dann ist das übelste Propaganda und Framing, und meines Erachtens eigentlich Veruntreuung von Geldern aus der Fernsehkasse zu politischen Zwecken.

Also wir aus der real linken feministisch-lesbischen Verfassungsrichterin hier wohl eine rechte, feminismusgegnerische lesbische Verfassungsrichterin, die es mit der Bloggerin hat. Unterschwellige Nachricht: Feminismuskritiker sind rechter Sumpf. ARD im Jahre 2020 eben: Propagandafunk.

Und wenn dann noch die Furtwängler, die einen 25 Jahre älteren Milliardär geheiratet hat und von dessen Einfluss zehrt, einen Krimi bringt, in dem es irgendwie darum geht, sich gegen das Patriarchat zu wehren, dann ist die Glaubwürdigkeit auch weit unter Null. Selbstironie traue ich der Narzisse Furtwängler nicht zu.

Also rundherum ein ziemlicher Scheiß’.

Und dann das:

Diverse Leute mühen sich auf Twitter gerade ab ihm zu erklären, dass der „Tatort” fiktiv, Unterhaltung und nicht real ist. Dass das Schauspieler sind. Kein Reality TV. Dass man vom Tatort nicht auf die Realität schließen kann. Dass das mit Polizei und so in der Realität anders ist.

Man fragt sich, welchen Beruf der Mann erlernt hat. Laut Wikipedia ist er Polizist.

Und er gehört der SPD an.

Wie die ARD, ist man versucht zu sagen.