Essen
Ein Nebeneffekt des Selberkochens?
Ich bin nun seit zwei Monaten auf Selbstversorgung, was das Essen angeht, und bisher habe ich es überlebt. Mir geht’s gut.
Aber einen seltsamen Effekt habe ich diese Woche beobachtet. Ich habe ja nun seit über zwei Monaten auch keinen Döner mehr gegessen (ich hätte nicht gedacht, dass man in Berlin wohnen und den Entzug trotzdem überleben kann), auch keinen Burger (könnte ich eigentlich mal wieder selber machen, aber es ist ja bald auch wieder Grillwetter) und keine Pommes. Nur so Selbstgekochtes oder Wurstbrot oder sowas. So wie früher, in meiner Kindheit.
Ein seltsamer Effekt hat mich diese Woche sehr irritiert.
Ich hatte einen Tag, an dem ich gerade so um die Mittagszeit herum sehr viele Telefon- und Videokonferenzen und sowas hatte, zu wenig Zeit, aber Hunger, und mir in der Zeitnot eben eine Tiefkühlpizza in den Ofen geworfen hatte, habe ich auch schon seit Monaten nicht mehr gegessen. Auspacken, reinlegen, rausnehmen, sonst macht man da nichts. Arbeitsaufwand insgesamt signifikant unter 20 Sekunden.
Und die zwischen zwei Telefonaten dann gefressen.
Nur: Ich habe danach nicht richtig gewusst und mich ertappt, wie ich ernsthaft überlegt habe, ob ich jetzt eigentlich gerade eine Pizza gegessen oder sie im Ofen vergessen habe. Das Ding hat irgendwie kein Sättigungsgefühl hinterlassen, es fühlte sich danach genauso an wie vorher.
Das ist mir beim Selberkochen nie passiert.
Nun grüble ich, ob ich vielleicht doch nicht so schlecht koche, wie ich mich einschätze.