Über den bemerkenswerten Unterschied zwischen Pegida und Black Lives Matter
Wieder mal der blitzartige Wechsel von Standpunkten und Maßstäben.
Habt Ihr’s gemerkt?
Nein?
Also gut, ich erzähl’s Euch.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit gingen Ossis auf die Straße, weil sie sich durch Migration bedroht, bedrängt, verdrängt fühlten, und nannten das „Demonstrationsrecht” und „Pegida”.
Die Medien, denen das nicht passte, polterten quer durch Presse und öffentlich-rechtlichen Rundfunk, alle Nachrichtensendung, wie doof, dämlich und unverschämt die Ossis doch seien, und begründeten das rhetorisch damit, dass es in Ossiland doch gar keine Migranten gäbe. Schaut mal, die doofen Ossis, die regen sich über was auf, was es dort gar nicht gibt.
Weil sich Ossis – so unsere Presse und die Nachrichten-, Polit- und Kulturmagazine im öffentlich-rechtlichen Dummfunk – doch zu mehr als ihrer Kommunal- und Landespolitik gar nicht äußern dürfen. Weil sie so eine generelle Meinungsfreiheit nicht haben und zu Bundes-, EU- oder internationaler Politik, anderen Ländern gar, gar nichts sagen dürfen, weil es sie ja nicht betrifft. Was dieselben Presse- und Fernsehidioten nicht davon abhielt, gegen Trump zu wettern, obwohl Trump sie ja nach dieser Logik auch nicht betrifft.
Auch temporal war das interessant, denn das Argument war ja, dass Ossis noch keine Migranten hätten, und sich prophylaktisch zu zukünftigen Entwicklungen zu äußern, steht dem Ossi ja auch nicht zu. Bevor Migranten da sind, darf man mangels Betroffenheit dazu nichts sagen, und wenn sie da sind, dann heißt es „Nun sind sie halt da.” Dann gibt’s auch nichts mehr zu sagen.
Ganz anders bei Black Lives Matter.
Da kommt kein Journalist, kein Pressefritze, kein Fernsehheini auf die Idee, den Leuten zu sagen, sie sollen dazu die Klappe halten, es beträfe sie ja nicht.
Mir ist kein Fall bekannt, in dem ein Medienmensch zu den Ossis sagte: „Hört mal zu, wir haben Euch das doch erklärt, Ihr habt gar keine Migration und dürft deshalb dazu nichts sagen. Und wenn Ihr keine Migration habt, habt Ihr auch keine Schwarzen und dürft dazu noch weniger etwas sagen.”
Obwohl das doch die logische Konsequenz wäre. Bei gleichen Maßstäben.
Aber einmal läuft es der political correctness zuwider, einmal passt es rein, und deshalb wechselt man sofort und ganz schnell die Standpunkte, Maßstäbe und Argumentationen.
Und dann regen die sich auf, wenn man sie Lügenpresse nennt.