Ansichten eines Informatikers

Relative Uselessness

Hadmut
28.6.2020 23:52

Die erbärmliche Nutzlosigkeit der Geistes- und Sozialwissenschaften.

Ich hatte doch berichtet, dass sie auch in Australien die Schnauze voll von Geistes- und Sozialwissenschaftlern haben, die zu nichts nutze sind, und nur Streit und Kosten verursachen, und deshalb für nützliche Studienfächer die Studiengebühren deutlich senken, während sie sie für diese nutzlosen Geschwätzfächer drastisch anheben.

Der Sydney Morning Herald hat einen prächtigen selbstkritischen Kommentar dazu.

Still, federal minister Dan Tehan’s announcement comes at a time when humanities graduates have been forced into an existential reckoning about our relative uselessness in a national crisis. We analysed and interpreted and poeticised our strange new world to death, but the pandemic brought into sharp relief our non-essentialness against cleaners, truck drivers and supermarket workers, let alone teachers, farmers, nurses, doctors and the scientists beavering away for a COVID-19 vaccine.

If this doesn’t ring true for you, brilliant. But the idea that a mere arts degree is a dead end runs so deep that Tehan’s policy feels almost like a parental rebuke – if it wasn’t smothered in disingenuousness.

Die haben da ein Problem.

Zu Schönwetterzeiten fiel das nicht so auf, dass sie nichts nutzen und nur Streit und Ärger machen und Geld kosten, aber wegen Corona und der angespannten Lage, merken plötzlich alle, was wichtig ist:

Die Ankünidgung der Regierung hat die Geisteswissenschaften ausgerechnet in einem Moment ereilt, als deren Absolventen durch die nationale Krise dazu gezwungen wurden, sich der eigenen Nutzlosigkeit bewusst zu werden. Wir haben unsere seltsame neue Welt zu Tode analysiert und interpretiert, aber die Pandemie hat uns aufgezeigt, wie nutzlos wir im Vergleich zu Reinigungskräften, LKW-Fahrern, Supermarktverkäufern, geschweige denn im Verglleich zu Lehrern, Landwirten, Krankenschwestern, Ärzten oder gar den Wissenschaftlern, die nach einem COVID-19-Impfstoff suchen, sind.

Es geht nicht nur um Nutzlosigkeit. Es geht um tiefe Lächerlichkeit.

“I’m pretty sure most Australian taxpayers preferred their funding to be used for research other than spending $223,000 on projects like ‘Post orientalist arts of the Strait of Gibraltar’,” tweeted then Education Minister Simon Birmingham in 2018, when he spectacularly vetoed $4.2 million in recommended university research grants.

„Ich bin mir sicher, dass es den meisten australischen Steuerzahler lieber wäre, wenn ihr Geld für andere Forschungsvorhaben verwendet würden, als 223.000 $ für Projekte wie „Postorientalische Kunst der Straße von Gibraltar auszugeben” twitterte der Erziehungsminister 2018, nachdem er spektakulär Forschungsgelder in Höhe von 4,2 Millionen Dollar blockiert hatte.

Geisteswissenschaftler als Gesindel begreifen, die anderer Leute Geld für dummes nutzloses Zeug verprassen.

Wozu sollen sie dann noch nutze sein?

I’m fairly certain graduates of history, or sociology or political science come away with more than tactical skills in avoiding linguistic landmines. Gaining a thread of understanding about slavery, however we talk about it, or Western civilisation or the Spanish Flu pandemic or the Great Depression might just be worth the time.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Geschichtswissenschaftler, Soziologen und Politikwissenschaftler doch mehr Fähigkeiten haben als sprachliche Landminen zu umfahren. Die Sklaverei zu verstehen, egal wie wir nun darüber reden, oder auch westliche Zivilisationen oder die spanische Grippe zu verstehen, könnte sich doch noch auszahlen.

Nein. Denn dafür sind Geisteswissenschaftler zu blöd. Sie verstehen es nicht. Da ist kein Mehrwert drin. Es ist einfach nur Geschwätz.

Man kann nicht einfach irgendeinen willkürlichen Scheiß behaupten und darin einen Wert sehen.