Ansichten eines Informatikers

„NSU-2.0”-Drohmails: Gesuchte Nachrichtenstelle gefunden

Hadmut
19.7.2020 21:21

Eine aufmerksame Leserin hat die gesuchte Stelle gefunden.

Es waren nicht die Tagesthemen von gestern, sondern das heute journal von vorgestern:

Da kann man sich jetzt drüber das Hirn zerreiben, ob die Anrede „Aktivist_innen” als Spott gedacht ist oder ob sich „Rechte” so nicht ausdrücken würden und der Sprachgebrauch auf einen linken Urheber schließen lässt.

Ersteres scheint mir weniger wahrscheinlich, weil sich jemand, der sich ansonsten so brachial ausdrückt, eher nicht in einem einzelnen Wort auf solche Ironie verlegen würde. Die Wahrscheinlichkeit, dass da jemand sein normaler Sprachgebrauch durchgerutscht ist, erscheint mir etwas höher.

Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass eine gestelzte, in Phrasen und immergleichen Formulierungen auftretende Beschimpfungskampagne generell auf linke Täter schließen lässt, wenn sich das in den letzten ca. 50 Jahren abgespielt hat. Nur Linke verfügen nämlich über einen Hochschul-, Literatur-, Ideologie-, Medien- und Sprachschatzapparat, der Leute auf einen bestimmten Sprachgebrauch hin trainiert und ihnen einen isoliertes Umfeld gibt, in dem ein abweichender Sprachgebrauch zum Standard werden kann, während ich das bei Rechten nicht sehe. Es gibt keine Studienfächer und Abschlüsse, keine Bibliotheken, keine Professoren für rechte Ideologie, und es kommen auch keine Sendungen im Fernsehen. Institutionalisiert und mit der Staatsinfrastruktur verflochten sind nur Linke, weshalb derzeit nur Linke zu einem phrasenhaften, ideologischen, schablonenhaften Sprachgebrauch kommen, der über kleinste Personenkreise hinausgeht. Immer dann, wenn es zu phrasenhaft ist, auf der Wiederholung immer gleicher Begriffe beruht, richtet sich mein Verdacht deshalb nach links. Einfach die Erfahrung.