Ansichten eines Informatikers

Die 49-Dollar-Substitution der Universitäten durch Google

Hadmut
22.8.2020 20:40

Es geht voran damit, die Klapsmühlen „Universität” aus dem Wirtschaftskreislauf und der Erforderlichkeit zu eliminieren.

Ich hatte schon ein paarmal beschrieben, dass eine Reihe der ganz großen US-IT-Unternehmen inzwischen auf Hochschulstudien und -abschlüsse pfeifen und es ihnen inzwischen egal ist, ob jemand studiert hat, sondern die Leute einfach selbst prüfen um zu bestimmen, ob jemand etwas kann oder nicht. Woher er das dann kann ist egal. Und ob einer mit teurem Studium von der Elite-Uni und toller Abschlussnote daherkommt, auch.

Es erinnert mich an den Asterix-Band der Obelix GmbH & Co.KG: Hochschulstudium-nichts-mehr-wert-sein.

Schon längst sind immer mehr Studiengänge bilanznegativ, kosten mehr Geld (und zudem Lebenszeit), als man mit ihnen dann verdienen kann.

Das verschärfte sich natürlich mit jeder Nachricht über den Schwachsinn, den die Universitäten nun treiben, und jedem einzelnen Depp, der als Professor (meist -in) irgendeinen haarsträubenden Schwachsinn dozierte. Neulich ging ja wieder ein Skandal rum, nachdem eine Professorin verkündete, dass sie jeden Studenten rausschmeißt, der nicht Black Lives Matters huldigt.

In einigen früheren Blogartikeln hatte ich das mit dem Platzen eines Schneeballsystems verglichen, das sich kriminell aufgebläht hatte, bis es irgendwann keine neuen Dummen mehr findet und in sich zusammenfällt. Denn viele Studiengänge waren bisher ja nichts anderes als Betrug, bei dem man Leuten den letzten Schwachsinn für absurde Studiengebühren andreht und mit dem Geld dann selbst Leute zu Monstergehältern einstellt um vorzugaukeln, dass man sowas wie etwa Gender Studies bräuchte – der übliche Schneeballschwindel. Man führt immer ein paar Demo-Exemplare vor, die scheinbar reich geworden sind.

Und dann hat das jetzt von Corona wegen wieder gerumpelt, weil sich immer mehr Leute fragen, was eigentlich an einem Telestudium per Videokonferenz noch so wertvoll sein soll, dafür irre Beträge auszugeben. Denn viele zahlen ja auch nicht für das Studium, sondern für das Campus-Leben und das knüpfen von Seilschaften und Korruptionsverbindungen. Man erinnere sich an die Videos von kreischenden Studentinnen, die die political correctness durchsetzen wollen, weil die Uni ihr „home” sei.

Nun kommt noch einer drauf: Dushan Wegner beschreibt, dass Google jetzt auch Ausbildungen anbieten will. Anders als bisher Microsoft oder SAP aber nicht (nur) in Bezug auf die eigenen Techniken, sondern generell als Ersatz seines Hochschulstudiums.

Und wie googletypisch dann auch entrümpelt und entbürokratisiert. Keine Vorbedingungen. Aber wohl deftige Abschlussprüfungen. Alles, was zählt, soll sein, dass man hinterher kann, was man lernen sollte. Und das billiger:

Die Ausbildung wird – ohnehin zum Zeitgeist passend – online abgehalten. Jeder kann den Kurs beginnen. Die Kosten für den »Google IT Professional Certificate« belaufen sich aktuell auf 49 Dollar im Monat (so die Website, mit möglichen Stipendien für die, denen sogar das zu viel ist) – und das Versprechen lautet, den Absolvent mit über 50 potentiellen Arbeitgebern zu verbinden.

Kann ein 6-monatiger Kurs ein Studium ersetzen? Wahrscheinlich nicht – doch diese Kurse sind erst der Anfang, der erste Riss im uralten Kontinent »Akademia«. Diese Kurse sind Zeichen einer möglichen folgenreichen Entwicklung, deren Folgen diejenigen, die es betrifft, nicht sehen – vor lauter Verknöcherung gar nicht sehen können.

Fassen wir das Angebot zusammen: Ein Konzern verspricht jedem, der den Willen und einen Computer-Anschluss hat, die Möglichkeit einer Ausbildung von »nichts« (außer grundlegenden Computerfähigkeiten) zu einer gutbezahlten Stelle, und zwar inklusive (erstem) Grundlagenwissen.

Und Elon Musk sei auf demselben Trip: Abitur ist nicht mehr wichtig, wichtig sei, dass jemand nachweislich kann, was man von ihm will.

Wegner beschreibt dann sehr schön und ausführlich (zu lange, um es hier zu zitieren, lest es dort), wie die Universitäten sich selbst ins Abseits und in die Irrelevanz gefahren haben, mit allem dem Gender-Schwachsinn und albernen Verkleidungen.

Nun kann man ernstliche Zweifel haben – und Wegner nennt ja einige – ob Google einem eine ernstliche akademische Ausbildung angedeihen lassen will, etwa Logik, Denken lernen und sowas.

Aber schlechter als der Schwachsinn, den Unis und ihre Professoren heute abliefern, kann es auch nicht sein, und vor allem in den USA, wo viele Universitäten von Studiengebühren abhängig sind und damit verdienen, und die jetzt nichts anderes mehr als Nepp und Ärger sind, die ihre Studenten willkürlich wegen Vergewaltigung und so weiter beschuldigen oder affirmative Action betreiben, um Minderheiten zu fördern, sich gar erpressen lassen (oder selbst erpressen), um etwa Schwarzen Gratis-Bestnoten zu geben, werden sich irgendwann umschauen müssen, wenn sie von einer 49-Dollar-Konkurrenz überholt und abgehängt werden.

Vor allem sind solche Google-Studiengänge kein knappes Gut, sondern als Online-Studium im Prinzip unbegrenzt, also nicht von der Zulassungswillkür der Unis abhängig, und wenn der Computer nicht weiß, welche Hautfarbe jemand hat, kann er ihn auch nicht bevorzugen oder benachteiligen.

Wir dürfen guter Hoffnung sein, dass ein großer Teil dieser Mülluniversitäten in den nächsten Jahren implodiert. Falls sie überhaupt noch so lange existieren und nicht schon vorher von BLM oder Antifa abgefackelt werden.

Mit etwas Glück gibt es in 5-10 Jahren keine Gender Studies und in 10-20 Jahren keine Soziologen mehr.

Dann könnt’s wieder bergauf gehen.