Vom Flirten unter erschwerten Bedingungen
Die Lage ist nicht einfach.
Vorhin war ich Einkaufen. Mal ein anderer Supermarkt, in dem weniger los ist, damit man nicht immer die gleichen Sachen kauft. So am Samstag abend.
Wie ich so am Gemüse stehe, nicht unweit der Tiefkühltruhen, möchte ich hinzufügen, nur um dem Leser ein Gefühl der Orientierung zu geben, steht mir eine ziemlich hübsche Frau gegenüber, soweit sich das unter den derzeitigen Gegebenheiten beurteilen lässt.
Also setzte ich mein schönstes Flirt-Panorama-Lächeln auf.
Sie reagierte … gar nicht.
Nun, muss ich zu meiner tiefen Schande gestehen, bin ich im Flirten geradezu lausig, die Naturkatastrophe unter den Begegnungstechniken. Das, was ich mein schönstes Flirten nenne, ist … nun ja, es wurden schon ganze Streitmächte aus weit geringerem Anlass in Flucht und Panik geschlagen. Die Feuerwehr ruft mich, wenn es gilt, größere Gebäude besonders eilig zu evakuieren.
Es sei denn, und das ist seltsam, ich habe eine Kamera in der Hand. Dann reagieren sie anders. Besonders, wenn sie nackt sind. Aber beides war vorhin nicht der Fall.
Keine Reaktion.
Ach, dachte ich, kann ja auch nicht, ich habe ja eine Maske auf. Geht ja gar nicht.
Erst auf dem Heimweg ist mir das Symmetrieproblem aufgefallen.
Vielleicht hat sie ja reagiert und ich habe es nicht gesehen.
Die Lage bleibt schwierig.