Ansichten eines Informatikers

Die Grüne mit dem Tanzdiplom

Hadmut
5.11.2020 16:31

Jodeldiplom war gestern.

In Stuttgart zeigen sich die Auswirkungen des Sozialismus und der Frauengleichstellung. So schreiben die Stuttgarter Nachrichten über den Oberbürgermeister-Wahlkampf und die Grünen-Bewerberin Veronika Kienzle:

Seit Monaten touren die Bewerber um den Stuttgarter Oberbürgermeistersessel durch die Stadtbezirke. Sie lassen sich sehen, wo immer es die Coronapandemie erlaubt, sind in den sozialen Netzwerken aktiv und plakatieren, was das Zeug hält. […]

Die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte hat am 14. Oktober 1986 ein Diplom bekommen. „Studienabschlussbescheinigung“ ist das Papier überschrieben. Es stammt von der Schule für Eurythmische Art und Kunst in Berlin. Dort und am Stuttgarter Eurythmeum hat die heute 58-Jährige Eurythmie studiert, die eng mit der Waldorfpädagogik verbundene Bewegungskunst. Tanz, Literatur und Ästhetik sind beispielsweise Teile der Lehrinhalte.

Ein Studium, auf das Kienzle immer wieder von den Bürgern angesprochen wird, weil die sich über das außergewöhnliche Fach wundern. Und ein Studium, das jetzt noch in ganz anderer Hinsicht Redebedarf nach sich zieht. Denn in einem Bericht der „Bild“-Zeitung wird die Frage aufgeworfen, ob es sich da nicht eher um eine simple Ausbildung handelt und sich Kienzle zu Unrecht mit akademischen Ehren schmückt.

Die Kandidatin selbst spricht regelmäßig von einem Studium. Auch auf ihrer Internetseite – auf der jetzt jedoch ergänzt worden ist: „Es handelt sich dabei um eine künstlerische Ausbildung.“ Auf dem Diplom ist auch die Rede vom Abschluss der „vierjährigen Grundausbildung“. Ja was denn? Ausbildung oder staatlich anerkannte Hochschule?

Diese Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten. „Bei uns heißt das schon immer Studium“, sagt Christian Leitz vom Stuttgarter Eurythmeum, an dem Kienzle später auch für einige Zeit gearbeitet hat. Eine Kunst könne man nicht lernen, sondern man studiere sie.

Dann kann sie sicherlich ihren Namen tanzen und mit Bäumen sprechen.

Leute, was regt Ihr Euch auf? Im Sozialismus und in der Frauenförderung sind alle gleich, da kommt es auf Qualität und Befähigung nicht mehr an.

Und beim Gender Pay Gap war es ja auch jedem egal, dass die Absolventin in Literaturwissenschaft dem Ingenieur mit 20 Jahren Berufserfahrung gleichgestellt wurde, weil beide „Diplom” als Abschluss haben, um dann unterschiedliche Gehälter als Unterdrückung zu beklagen.

Übrigens habe ich gestern abend versucht, bei „Women in Tech” (online) der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung zuzuhören, es war aber so dumm und brachialfeministisch, dass selbst ich das dumme Geschwätz nicht ausgehalten habe (und Ihr wisst, dass ich ziemlich viel aushalte, was das angeht). Deren Geblubber und Geplärre lief auch darauf hinaus, dass man Frauen auch als Quereinsteiger und mit gebrochenen Lebensläufen (=unqualifiziert) einzustellen habe.

Statt Loriots Jodeldiplom dann jetzt halt das eurythmische Tanzdiplom.

Was mehr bräuchte Frau heute als Oberbürgermeisterin?

(Erinnert mich an den alten Chauvi-Witz: Was halten Sie von der Frauenbewegung? Solange sie rhythmisch ist…)