Ansichten eines Informatikers

Skandal: Fisch ermordet…

Hadmut
6.4.2008 17:47

Wieder mal einer zum Kopfschütteln.

Der uns allen wohlbekannte und nun nicht mehr so knuddelig kleine Berliner Eisbär Knut hat Fische gefressen. Das Publikum ist empört, der Zoo ist in Erklärungsnot.

Man hatte dem Eisbären 10 Karpfen ins Wasser gesetzt. Und sich dann darüber gewundert, daß ein Eisbär Fische frißt. Entsetzte Augenzeugen beschwerten sich darüber, wie Knut die Fische gefressen hat. Er hätte sie zappeln lassen.

Manchmal frage ich mich, in welcher Fernsehgesellschaft wir eigentlich leben. Leute, es liegt in der Natur von Eisbären, Fische, Robben, sogar kleine Wale zu fressen. Das ist so Natur. Von irgendetwas müssen die ja leben. Erstaunlich nur, daß es Leute gibt, die davon überrascht sind. Wie stellen die sich das Leben von Eisbären in der Natur vor? Oder wird die neue Marotte mancher Eisbären, sich aus Nahrungsmangel in menschliche Siedlungen zu begeben und die Mülleimer zu plündern, schon als Normalfall angesehen? Würde mich interessieren was die Leute glauben, wo ihre Freitags-Kantinen-Fische herkommen. Ob die nicht zappeln, wenn sie im Netz aus dem Wasser gezogen werden. Ob sich unsere Fangmethoden so grundlegend von der eines Eisbäres unterscheiden. Hat man Knut denn keine Friteuse hingestellt?

Interessanterweise verbietet das Tierschutzgesetz die Fütterung von Wirbeltieren mit lebenden Wirbeltieren. Da haben die Berliner tatsächlich erheblich geschlampt als sie versäumt haben, Knut das Lesen beizubringen.

Ich kann mich erinnern, in irgendeinem Zoo im Ausland mal gesehen zu haben, daß Eisbären lebende Fische fangen und fressen und niemand hat sich daran gestört. Muß wohl eine lokale Besonderheit sein.

Wußtet Ihr schon, daß Pinguine von Natur aus nicht in der Lage sind, tote Fische außerhalb des Wassers aus der Hand des Pflegers zu fressen? Das müssen die erst umständlich lernen. Die können das von Natur aus nur durch Fangen und Schlucken lebender Fische im Wasser.