Arecibo
Mist.
Eigentlich hatte ich neulich noch vor, etwas zum Arecibo-Teleskop zu schreiben, wusste nur nich so genau was. Als das in den Nachrichten kam, dass da ein Tragseil der Platform gerissen war, und unten gleich die Schüssel zerschlagen hatte, kam mir das doch gleich so bekannt vor. Aus James Bond, Golden Eye. Geheimstandort des Bösewichts, in Wirklichkeit aber einfach nur das (bis vor kurzem) größte Radioteleskop. Bei dem eine Gondel, eine Plattform mit Messinstrumenten an Stahltrossen in der Luft hängt.
Gehört anscheinend den Amerikanern, steht in Puerto Rico. Hat man vergammeln lassen, seit der Stellenwert von Wissenschaft ins Sozialgeschwätz verschoben wurde.
Neulich ist also ein Tragseil aus unbekannten Gründen gerissen, und sie hielten es für irreparabel, weil es viel zu gefährlich sei, da noch jemanden hochzuschicken. Es bestehe allerhöchste Gefahr, dass die 800 Tonnen schwere Gondel ganz abstürzt und in die Schüssel darunter donnert. Höchste Lebensgefahr, nicht mehr zu betreten. Man hat sich eigentlich nur noch überlegt, ob man das Ding noch kontrolliert absenken kann oder einfach Sprengladungen an die restlichen Seile anbringt und das Ding einfach sprengt, damit es wenigstens nicht mehr als permanente Gefahr in der Luft hängt. Schwieriges Thema.
Hat sich erledigt.
Das Ding ist letzte Nacht abgestürzt.
Vorher/Nachher-Bilder bisher nur von der Seite:
Ayer fue la última vez que visite esta belleza de lugar. Lamentablemente agonizaba. Aquí imágenes de ayer y hoy. pic.twitter.com/jWuAwtUc1s
— Deborah Martorell (@DeborahTiempo) December 1, 2020
Da wären jetzt mal Drohnenbilder schick gewesen. Kommen sicherlich noch. Bin ja mal sehr gespannt, wie die Gondel nach dem Absturz aussieht.