Baumsägearbeiten
Ich hatte mich über die Geräusche und den Lärm gewundert, die von draußen zu hören waren.
Die waren nämlich nur an sich sehr ungewöhnlich, eigentlich ist es hier angenehm still, wenn nicht gerade eine Demo oder irgendwas mit Martinshorn vorbeikommt. Irgendwas mit Maschinen, was ich weder der Art, noch von der Richtung her einordnen konnte, weil es sich auch irgendwie so anhörte, als käme es manchmal von oben. Irgendwie komisch.
Also bin ich mal raus, gucken, wo der Krach herkommt. Man greift ja heute jede Gelegenheit beim Schopfe, mal aus der Bude zu kommen.
Baumsägearbeiten.
Einer stand in etwa 15 bis 20 Metern Höhe (richtig hoch droben, oberhalb des 5. Stocks) auf einer deutlich sichtbar schwankenden Plattform und stutzte da mit der Kettensäge Bäume.
Ein anderer stand am Boden vor einer riesigen Häckselmaschine und verarbeitete da die herabfallenden Teile zu Kleinholz.
Beides machte vernehmlichen Krach. Der eine oben, der andere unten.
Keine Ahnung, ob da gerade irgendeine Gefahr des Herabsturzes bestand, oder ob sie das jedes Jahr machen und ich es diesmal wegen Home-Office nur erstmals mitbekommen habe. Ich habe nicht gefragt.
Was mir aber auffiel:
- Nur Männer.
- Weit und breit keine Feministin, keine Gender- oder Gleichstellungsbeauftragte, keine Lesbe, keine SPD-Politikerin, die eine Teilhabe oder Frauenquote forderte.
Teilhabe fordern sie nur bei hochbezahlten Jobs im schönen Büro.