Ansichten eines Informatikers

Die faule Larmoyanz der Künstler im Allgemeinen und des Bernd Stelter im Besonderen

Hadmut
16.2.2021 3:35

Warum ich immer öfter nur noch einen faulig-bitteren Geschmack emfinde, wenn ich den Fernseher einschalte.

Ich habe irgendwo, ich weiß nicht mehr wo, mal so einen Spruch aufgegabelt, wonach man in der Krise den Charakter erkennt.

Und ich habe so das Gefühl, dass ein Jahr Corona-Krise so manche Hülle, Schminke und Camouflage abgeschält hat, dass es die Corona-Krise ist, die so viele demaskiert.

Es gibt so viele Schön-Wetter-Artisten, Selbstgefälligkeitskünstler und Moralakrobaten, die ein großes Maul haben und sich permanent über andere erheben, solange der Laden bei ihnen läuft, die Kasse klingelt und sie sich von oben herab über andere lustig machen, über andere erheben.

So viele Leute, die laut sind, die sich über andere stellen, zu Gericht sitzen, sich zum Tribunal ernennen, die davon leben, anderen Schaden zuzufügen.

Diese Sorte von Leuten, die sich einbilden, sie wären bessere als andere, obwohl sie meistens nichts und ansonsten oft nur wenig gelernt haben und nichts tun, was irgendeinen konkreten Nutzen hat. Der Spruch der brotlosen Kunst, obwohl trotzdem viele von ihnen fett verdienen, weil man sie bezahlen muss, weil man sie politisch fördert, aber nicht, weil sie irgendetwas tun, was irgendwie gut oder wichtig oder richtig wäre.

Viele sind vor der Corona-Krise zur Grimasse ihrer selbst entgleist, haben im Wirbel der political correctness jede Bodenhaftung verloren und sind vom Künstler nur noch zum Hetzer geworden.

Viele beklagen das Jahr 2020.

Doch wichtiger waren eignetlich die Jahre 2018, 2019. Die Jahre, als es einer zutiefst verlogenen Branche noch viel zu gut ging, als die sich das noch leisteten, auf anderen herumzutrampeln.

Man sollte sich in Erinnerung rufen, wieviele Gastwirte sich darin gefielen, Leute mit der falschen Meinung nicht mehr reinzulassen.

Und wieviele sich darin gefielen, den Gastwirten, die das doch noch machten, den Laden zu demolieren.

Man sollte sich daran erinnern, wieviele Musiker ihr Geld damit verdienten, ob als Solokünstler oder in Gruppen, auf jedem herumzutrampeln, der politisch nicht auf Mainstream war, der irgendwas kritisierte oder mit irgendwas nicht einverstanden war. Man sollte vielleicht an solche Leute wie Herbert Grönemeyer, Rock gegen Rechts, Konzert gegen Rechts, Tote Hosen, Fischfilet und sowas denken, an Leute der Szene, denen es gefiel, andere von der Bühne herab zu brandmarken, und damit letztlich zur Verfolgung aufzustacheln, Gewalt zu säen, auf jeden Fall zu spalten, Feindbilder zu produzieren, und damit auch Hass zu generieren, und nicht zuletzt, um damit Umsatz zu machen und zu kassieren.

Man sollte sich daran erinnern, wievielen Leuten man das Einkommen abdrehte, die man aus Job und Arbeit verdrängte, die man in den Social Media sperrte, „demonatarisierte”, zum Schweigen brachte.

Wie man Krieg gegen jeden führte, der anderer Meinung war.

Und sich darin suhlte und aalte.

Weil man sich damit so selbst überhöhte.

Weil niemand, wirklich niemand in seinen Behauptungen so beliebig, so willkürlich, so fähnchenwindig ist, wie die Geisteswissenschaftler und die Künstler. Die einen hetzen in den Medien, die anderen von den Bühnen. Zusammen sind sie als Menschenschlag, als Berufsgruppe, als „Klasse” bei objektiver Betrachtung oft as moralisch verkommenste, was wir aufzubieten haben. Weil sie davon leben, weil es ihr Geschäft ist, der johlenden Menge das zu liefern, was die hören wollen, so wie man im alten Rom im Zirkus Leute von Löwen zerfleischen ließ.

Gegenrede dulden sie nicht. Keine Gegendarstellung. Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendwo irgendwer mal bei Musikern oder in einem Theaterstück auf die Bühne kam und eine Gegendarstellung verlesen hat, oder dass man sich irgendwann mal korrigiert oder entschuldigt hat.

Sie können sich gar nicht erst vorstellen, dass es Gegenrede überhaupt gibt, sie halten sich für unfehlbar. Notfalls war es halt Satire, und Satire darf alles.

Wer alles darf, kann meist nicht viel, denn es gibt ja keine Hürden, keine Anforderungen.

Dass mir das bei den Leuten auffällt, die ich ohnehin nicht leiden kann, ist klar.

Dass mir das bei denen auffällt, die von vornherein so konstruiert und gebaut sind, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und dessen Geldempfängern, ist auch klar.

Mir fällt es aber zunehmend auch bei denen auf, die ich einstmals hoch schätzte. Ich hatte das neulich mal zu Dieter Hallervorden beschrieben, von dem ich seit meiner Kindheit (Nonstop Nonsens) bis neulich nicht nur eine hohe, sondern eine zunehmend höhere Meinung hatte. Und den ich eigentlich (Mohrenstraße) für einen überaus intelligenten, scharfsinnigen und talentierten Mann halte, der sich nicht verbiegen lässt. Neulich habe ich an seinem ersten „Lockdown-Treff” per Streaming teilgenommen, aber Freude kam nicht auf. Er will, dass man ins Theater geht, erfüllt aber die Aufgabe eines Theaters nicht mehr. Unterhaltung. Oder, alternativ zu den Wühlmäusen, Kabarett, Kritik an dem, was läuft. Stattdessen beblubbert der einen mit genau derselben Politscheiße, mir der wir ständig schon beregnet werden. Klimageheul. Selbst, wenn das gut und richtig ist oder wäre – das habe ich hier (zumindest bis vor Corona) sowieso rund um die Uhr auf allen Kanälen ohne Unterlass. Warum soll ich einen Abend opfern, ans andere Ende von Berlin fahren, einen Haufen Geld ausgeben, um dann nur mit dem Mist beregnet zu werden, der ohnehin pausenlos überall läuft (oder zumindest vor Corona lief)?

Wo ist da noch das Produkt, die Dienstleistung, das Geldwerte?

Geht es nur noch darum, den Leuten das Geld zu bringen, einfach weil die sich seit Jahren, Jahrzehnten so daran gewöhnt haben, dass man ihnen das Geld bringt, dass sie es für normal halten?

Oder um mal ein aktuelleres Thema aufzugreifen: Wie Leser meines Blogs wissen, bin ich in Sachen COVID-19 ausnahmsweise mal nicht oppositionell, sondern auf Vorsicht geeicht, und hatte schon im Januar 2020 gewarnt und bebloggt, dass die Masken knapp werden (und auch beruflich schon zu Sicherheitsmaßnahmen usw. geraten, und damals übrigens ziemlichen Ärger bekommen, weil ich von Fernreisenden wollte, dass sie sich die Hände waschen und desinfizieren, bevor sie am Arbeitsplatz alles befingern, als man COVID-19 noch als politische Panikmache und unbeachtlich ansah.)

Trotzdem gefällt es mir überhaupt nicht, wie man damit umgeht, vor allem nicht, wie verlogen man eben diese Positionen gedreht hat. Diese extreme Volatilität des eigenen Standpunktes bei permanenter Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit. Weil das nämlich auch die Kritik an der Regierung unmöglich macht, weil man damit sofort zum „Corona-Leugner” erklärt wird, selbst wenn man – wie ich – erweislich das genaue Gegenteil davon ist.

Mir fällt im Moment einfach gar kein Kabarett, keine politische Sendung, einfach gar nichts ein, was diese Situation noch irgendwie zutreffend oder kritisch oder im Sinne ihrer Aufgaben dargestellt und aufgegriffen hat. Ich sehe eigentlich nur noch Müll und Versagen.

Leute, die gut waren, als man einfach, billig und politisch korrekt draufhauen konnte. Leute, die stark sind und ein großes Maul haben, solange sie den Mainstream hinter sich haben und sich gewiss sind, dass der Gegner, den sie angreifen, eine kleine Minderheit ist.

Ich will mich nicht selbst loben, und eben auch nicht das tun, was ich da gerade anderen vorwerfe, aber am wichtigsten finde ich als Nachrichtenquelle und Standpunktlieferanten mit Meinungsdiversität die unabhängigen Blogger.

Könnte sich irgendwer erinnern, dass die in den Medien, auf den Musikbühnen, im Theater mal die Blogger erwähnt haben?

Ich meine nicht diese Vorzeigeblogger, die in jeder Talkshow sitzen und stets als „Blogger” tituliert werden. Ich meine die, die tatsächlich schreiben und gelesen werden.

Von Theater, Satire, Kabarett, Bühne bekomme ich eigentlich so gut wie nichts mehr, was noch vom Mainstream abweicht. Alles nur noch eine Einheitskotze zur Klimarettung, gegen Rechts, gegen Seximus, gegen Islamophobie, natürlich gegen Trump und so weiter und so fort. Als wäre die gesamte Bühnenszene von ein und demselben Ghostwriter geschrieben.

Kunst ist einfach nur noch zum Kotzen.

Zum Kotzen braucht man aber keine Kunst, das geht auch billiger. Schon für 17,50 pro Monat und Haushalt die volle Ladung, und die muss man sowieso bezahlen. Unser Beitrag zur Digitalisierung ist, dass man bei uns das Kotzen mit einer Fernbedienung selbst steuern kann.

Oder anders gesagt: Bei der Entgegennahme von Bühnenkunst fühle ich mich inzwischen meist wie sich die Polizisten fühlen müssen, die man zwingt, in den Wald zu gehen, während Linke dort vom den Bäumen mit Kacke nach ihnen werfen. Der Helm schützt etwas, aber man fragt sich, warum man das eigentlich noch macht.

Und wenn man dem Welke mit der heute show wieder mal ansieht, wie es sich anfühlt, vor leeren Publikumsbänken lustig sein zu sollen, fühle ich diese tiefe Befriedigung, dass der endlich mal so ein ähnliches Gefühl hat, wie das, was man als Zuschauer seiner Sendung hat.

In gewisser Weise bin ich äußerst dankbar für die Corona-Krise.

Ich bin ein lausiger, ein katastrophaler Koch, aber besser als vorher. Noch zwei Wochen und ich habe mein eigenes Gekoche ein ganzes Jahr überlebt. Hätte ich nie geglaubt. Ich war seit einem Jahr nicht mehr beim Friseur. Haarschneidemaschine auf 9mm.

Endlich wird uns bewusst, was für absurde Mengen höchst umweltschädlicher Modekleidung wir jedes Jahr produzieren, in die Läden hängen und unverkauft wieder vernichten.

Ich finde es wunderbar, dass wir experimentell beweisen konnten, dass Leute unter 30 doch nicht tot umfallen, wenn Greta mal ein paar Wochen die Klappe hält. Dass es aber ätzend ist, hier in unserer hochverdichteten Steuerlegebatterie zu hocken und nicht in Urlaub zu können. Dass unsere Politik zu doof ist, Schulen zu digitalisieren.

Es bringt uns etwas zu dem zurück, was wichtig ist. Was uns wichtig ist. Wer uns wichtig ist.

Verblüffend wenig ist wichtig.

2019 wollte noch jeder den Klimaschutz, Klimaerwärmung begrenzen. Bedenke, worum Du bittest, es könnte Dir schneller gewährt werden, als Du denkst. Fast alles, was wir 2019 wollten, haben wir 2020 bekommen, und das nicht erst zu Weihnachten. Und verblüffend viele den denen, die eben noch Marxismus und Klimaschutz und so weiter forderten, mussten nun erkennen, dass sie selbst es sind, die das Klima aufheizen, in dem sie Dinge tun, die nicht notwendig sind. Jeder solle sich doch bitte einschränken, nur natürlich nie der Künstler selbst. Wo kämen wir hin, wenn wir Konzerte unter Klimaaspekten bewerteten?

Und wenn ein Dieter Hallervorden erst das Klima retten will und dann beklagt, dass er sei Theater nicht aufmachen kann, muss die Frage gestattet sein, ob das auch nur für die anderen gedacht war. Wasser predigen, Wein saufen.

Hieß es nicht „das geht so nicht weiter”? Na, bitte, es ging ja auch nicht weiter. Geliefert wie bestellt.

Ich habe diese Woche einige Karnevalssendungen gesehen. Eigentlich sind die nicht so uneingeschränkt mein Ding, auch die gehen mir mit ihrer ständigen political correctness so wahnsinnig auf den Sack. Mainz bleibt Mainz im Februar, und womit kommen sie daher? Trump. Tut mir leid, dass Ihr es von mir erfahren müsst, aber a) ist Trump nicht mehr Präsident der USA, b) sind wir nicht in den USA und c) heißt unser Problem Merkel. Und ich möchte hinzufügen, dass d) mir genug Witze zu Biden eingefallen wären. Ich kann mich jetzt nicht erinnern, auch nur einen einzigen gehört zu haben.

Gleichwohl erkenne ich an, dass sie sich redlich Mühe gegeben haben, noch das Beste aus der Situation zu machen, zumindest manche von ihnen. Nicht alle. Manche kommen nur zum Auskotzen.

Ich erkenne an, ich kann es mir vorstellen, dass es wirklich nicht leicht ist, ohne Publikum nur vor einer Kamera zu stehen und so zu tun, als wäre Stimmung im Saal, während das Gelächter per Knopfdruck geliefert wird. Und man merkt, dass es nicht immer, eigentlich nie so richtig funktioniert, mit der tollen Stimmung, aber man versucht, noch das Beste draus zu machen, so ähnlich wie ich beim Kochen.

Da fiel mir vorhin beim Karneval im Ersten, präsentiert von Guido Cantz aus Köln, der da auch tapfer aus der leeren Halle sendete.

Darin kam einer der Leute, von denen ich bisher eigentlich auch immer die höchste Meinung hatte, Bernd Stelter. Der hat tolle Texte, ist eher zeitgeistkritisch, ein exzellenter Musikant, kann richtig gut singen, und verblüfft durch Verbalakrobatik. Meine Meinung von Stelter war bisher auschließlich positiv, ich habe mich immer gefreut, wenn der auftrat.

Er hat stark abgenommen und hing damit etwas verloren in seinem Anzug. Macht ja aber nichts.

Man merkte ihm aber an, dass das mit der Heiterkeit nicht so klappte, nicht so klappen wollte, und er das eigentlich auch nicht so wollte. Und als dann das kam

hat mir das überhaupt nicht gefallen.

Bisher hat man jeden einen Nazi oder ähnliches gescholten, der irgendwas zum Verfall der Innenstädte gesagt hat. Hier in Berlin gab es bis Corona am Alex eine Messerstecherei nach der anderen, stinkt es an jeder Ecke nach vergorener Pisse, kann man nicht mehr in die Parks, ist die Dichte von Taschendiebstählen enorm, wird man von der Polizei in Zivil gewarnt, wenn man auf dem Weihnachtsmarkt auf sein Handy guckt, denn es könnte einem einfach so aus der Hand gerissen werden. Am Alex mussten sie eine eigene Polizeiwache aufstellen. In manchen Gegenden wird man bedroht, wenn man keine Drogen kauft. Alles voller Graffiti, alles widerlich, alles stinkt, und dann kommt der daher und meint, wir sollen doch bitte Einkaufen gehen, um die „Innenstädte zu erhalten”.

Nachdem uns die Grünen verboten haben, dort überhaupt noch hinzufahren.

Und die Roten das Geld genommen, das wir noch hätten ausgeben können.

Und wir sollten in die Kneipen gehen, die hätten es nötig.

Ich kann mich nicht erinnern, dass Stelter oder irgendein anderer Künstler irgendwann mal irgendetwas für die gesagt hätte, die durch rot-rot-grün Existenz, Arbeitsplatz verloren haben, oder denen irgendeine befähigungslose untätige Quotentussi vorgezogen wurde. Leute, die von berufsunfähigen Quotenfrauen ruiniert wurden. Ich schreibe dieses Blog hier seit 2006, und habe in der Zeit Tausende von Zuschriften und Anrufen bekommen von Leuten, denen es ähnlich geht oder die anderweitig vernichtet wurden von diesem System aus linker Ideologie, die man einfach platt gemacht hat. Und nicht ein einziges Mal hat sich irgendwer von diesen Windbeuteln oder auch von den Gastwirten irgendwie für irgendeinen eingesetzt.

Aber wenn es an die Gastwirte, die Kneipen geht, dann soll es plötzlich wichtig sein.

Als ob die irgendwie wertvoller oder wichtiger als andere wäre. Was man aber ständig hört, dass man überall beklagt, weil das mit dem Homeschooling und der Digitalisierung nicht funktioniert. Warum schickt Ihr Eure Kinder eigentlich nicht in die Kneipe, wenn Euch die Kneipe und Gastwirte soviel wichtiger sind als die, die von linker Ideologie verdrängt werden?

Oder ist das einfach nur so, dass einem Bernd Stelter das Saufen wichtiger ist als die Infrastruktur und woher das Geld für seine Fernsehauftritte kommt?

Seit 20 Jahren vernichtet man weite Teile unserer Gesellschaft, und es stört keine Sau. Ein paar Monate Kneipe zu und sie stehen auf der Bühne und heulen.

Ins Theater soll man gehen.

Um sich noch mehr von dieser Politscheiße eintrichtern zu lassen?

Wann hätte sich mal irgendwer von diesen Theaterleuten daran gestört, dass man politisch Leute plattmacht? Mal was dagegen gesagt? Sich für die Rede- und Forschungsfreiheit an den Universitäten eingesetzt? Soweit ich weiß, sind Theaterleute fast alle links, und damit auf der Seite derer, die anderen das Wort abschneiden, sie verdrängen, Professoren aus den Universitäten schmeißen. Aber wehe es geht Theaterleuten mal nur für ein paar Monate so, wie sie es für andere wählen.

„Denk’ mal bitte ‘nen Moment darüber nach, was passiert mit Dir, wenn das Theater schließt!” fragt er.

Das ist riskant. Denn bei ordnetlicher Betrachtung könnte man das als Vorteil und Verbesserung aufassen, so wie die sich in den letzten Jahren aufgeführt haben. Oder manche einfach sagen, dass gar nichts passiert.

Fragen wir doch mal ganz direkt: Wieviele Syrer und wieviele Afrikaner besuchen Euer Theater? War das nicht eben noch die political correctness, dass wir Diversität brauchen, dass alles durchmischt werden soll?

Wo kommt in dieser diversen Gesellschaft noch ein Theater vor?

Karneval? Musik?

Wer im Glashaus sitzt, sollte andere nicht zum Denken auffordern.

Und wer für eine Politik der Cancel Culture und political correctness eintritt, der kann kein Theater mehr aufführen. Wenn man Bücher wie Pippi Langstrumpf oder Jim Knopf zensiert, praktisch alles, was wir mal an Literatur hatten, aus irgendeinem Grund an den Pranger stellt, welchen Wert könnte dann ein Theater noch haben, dass sein Wegfall als Verlust wahrgenommen werden könnte?

Ich stelle Euch eine Gegenfrage: „Denk’ mal bitte ‘nen Moment darüber nach, was passiert mit Dir, wenn die Wissenschaft schließt!”

Oder die Autoren, die Eure Stücke schreiben.

Oder die Taliban Eure Bühne schließen.

Oder die Antifa Euer Theater niederbrennt, weil ihnen ein Wort nicht passte.

Mit allem waren diese Leute einverstanden. Aber sie jammern und baden in Selbstmitleid, wenn sie mal ein paar Monate dicht halten müssen.

Mich kotzt diese Larmoyanz so an. Dieses Selbstgerechtigkeit. Dieses Selbstmitleid. Diese Ignoranz gegenüber allen anderen.

Und nein, mit mir passiert nichts, wenn das Theater schließt. Ich habe nämlich, ehrlich gesagt, in Berlin noch keine gute Theateraufführung erlebt. Aber einige, bei denen die Leute zur zweiten Hälfte nicht mehr reingekommen sind, weil es sie anödete und ihnen die Zeit zu schade war.

Die bittere Realität ist, dass viele Theateraufführungen auch noch grottenschlecht sind und Theater keinen Wert an sich hat.

Also sterbt leise. Sterbt so, wie Ihr es die letzten 20 Jahre von anderen erwartet habt.

Und macht vorher das Licht aus, Klimaschutz.