Die Staatsanwaltschaften und Windows 10
Man muss als Strafverfolger eben Prioritäten setzen.
Zeit und Muße haben Staatsanwälte bisweilen offenbar schon, denn hier wird beschrieben, dass die nun gegen Käufer und Verkäufer von Windows-10-Lizenzen auf eBay vorgehen.
Komischerweise hat sich meines Wissens noch nie ein Staatsanwalt darum gekümmert, dass man mit Computer fast immer Windows-Lizenzen erwerben muss, auch wenn man die gar nicht haben und benutzen will und Windows durch Linux ersetzt.
Ich habe auch noch nie gehört, dass einem Microsoft dann das Geld zurückzahlt, das sie zu Unrecht kassieren, wenn man die AGB, die man ja vorher nicht sieht, dann nicht akzeptiert und kein Nutzungsvertrag zustandekommt.
Ich wüsste auch nicht, dass die Staatsanwaltschaft Microsoft schon mal an den Kragen gegangen wäre, weil die Daten vom Rechner zu sich hochladen, obwohl man das nicht weiß oder nicht will.
Aber bei sowas sind sie dann schnell mit dabei, wenn es gegen Kleinere geht. Wobei mir zu Beispiel nicht so ganz klar ist, worin überhaupt das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung besteht, denn wenn Microsoft weiß, um wen es geht, und der Meinung ist, dass die Lizenz unrechtmäßig erworben wurde, können sie sie ja einfach abschalten.
Die Strafverfolgungsbehörden beziehen sich bei ihren Vorwürfen lediglich darauf, dass man bei den überaus günstigen Preisen argwöhnisch werden muss. Wer das Betriebssystem beim Hersteller käuflich erwirbt, müsste für die Home Version satte 145 Euro bezahlen. Windows 10 Pro schlägt regulär mit 259 EUR zu Buche. Bei eBay bieten Händler Keys ab 1 EUR an. Die meisten Angeboten liegen bei ca. 10 bis 15 Euro.
Bei Alibaba stellt sich das Bild ganz ähnlich wie bei eBay dar (siehe Foto oben). Die Preise sind durchschnittlich niedriger, allerdings möchte man bei Alibaba die Lizenzen gleich in großer Stückzahl loswerden. Nur bei Amazon will man statt der 145 nur rund 47 EUR für die Home Version von Windows 10 verlangen. Angeblich seien die Keys zu 100% verifiziert, steht dort. Spiegel Online stellte schon vor zwei Jahren klar, dass die Keys von ganz unterschiedlichen Quellen stammen. Legal ist ein solches Angebot aber natürlich nicht. Was daneben steht, spielt keine Rolle!
Was ich in mehrfacher Hinsicht für falsch halte.
Denn wenn man ganze Recher mitsamt Windows im normalen Handel schon für um die 200 Euro bekommt, muss man nicht davon ausgehen, dass Windows für werkseitig bespielte Lizenzen mehr als 10 Euro kostet und im Bereich von 150 Euro liegt. Da würde ich eher den Verdacht haben, dass Microsoft gegenüber den Staatsanwaltschaften falsche Angaben macht (was meines Erachtens den Straftatbestand der falschen Anschuldigung erfüllt, weil man damit falsche Sachverhalte unterstellt, aus denen die Staatsanwaltschaft dann dreht, dass den Leuten klar gewesen sein müsse, dass das illegal ist).
Bedenkt man dazu, wieviele Diebstähle und Betrügereien hier in Berlin eingestellt und die Täter so gar nicht bestraft werden, hier sogar Ladeninhaber pleite gehen, weil ihnen die Läden systematisch leer geräumt werden, würde ich hier sogar den Verdacht massiver Korruption auf Seiten der Strafverfolger oder deren politischer Vorgesetzter vermuten. Das hatten wir ja schon, dass die deutschen Staatsanwaltschaften von der EU als nicht rechtsstaatlich angesehen werden, weil sie Weisungen unterworfen sind.
Und wenn man sich anschaut, wo und wie da überall Windows polistisch durchgedrückt wird, überlege ich mir da schon, welche Beweggründe da der eine oder andere Politiker so hat.
Insofern fände ich den Gedanken nicht so völlig fernliegend und ausgeschlossen, dass da vielleicht die Beschaffung von Windows und diese Anweisung an die Strafverfolgungsbehörden über politisch ähnliche Schreibtische gegangen sein könnten. So als Deal im Ganzen vielleicht.
Warum ich zu einem Rechner eine Windows-Lizenz mit dazukaufen muss, obwohl ich Windows gar nicht benutzen will und nach dem ersten Einschalten des Rechners gleich runterlösche, das ist mir nach wie vor unklar.
Denn meines Erachtens dürfte es gar nicht sein, dass Rechner mit Windows zusammen verkauft werden, ich halte das für ein unzulässiges Koppelgeschäft, zumal in der Regel nicht beschrieben wird, was man da bekommt, und man die AGB erst nachträglich sieht und die dann branchentypisch auch ab und an geändert werden.
Meines Erachtens dürfte auf den Rechnern keine Windows-Lizenz mit drauf sein. Nichts einzuwenden hätte ich gegen einen Installer, auf dem man dann auswählen und seine Kreditkartennummer eingeben kann, und auf dem man auswählt, welche Windows-Version man kaufen oder nicht doch lieber die kostenlosen Linux-Versionen installieren will.
Ich halte es für unvertretbar, was da abläuft.
Vor allem erscheint mir die Verflechtung von Microsoft, Politik und Strafverfolgung überaus zweifelhaft.