Ansichten eines Informatikers

Über den Aufhocker

Hadmut
27.2.2021 22:21

Nur so.

Weil ich ihn gerade eben, aber eigentlich schon 2015 gesucht hatte:

Der Aufhocker, der erst um Hilfe bittet und sich tragen lässt, und den man dann nicht mehr abschütteln kann, weil er immer fester zupackt und immer schwerer wird, bis man unter ihm zusammenbricht, ist eine universelle Märchen- und Sagengestalt aus vielen Märchensphären der Welt. Aus einer Webseite über die vergleichende Mythologie:

Ich bin der Aufhocker, auch bekannt als Huckup (Hockauf), Bubak oder Ranzenpuffer. Und wie so manche Nachtgestalt bin ich kein sonderlich fröhlicher Geselle, denn ich habe die Angewohnheit, den Wanderern des Dunkels von hinten auf die Schultern zu springen und mich von ihnen tragen zu lassen. Entweder es glückt den Unglücklichen, dass sie mich abschütteln und so loswerden können oder sie brechen unter der Last zusammen. An diesem Kollaps ist aber nicht mein Gewicht Schuld, denn als Geist bin ich leichter als eine Feder; nein, es ist der Schrecken, den ich – Sinnestäuschung, die ich vorgebe zu sein – aus den Menschen herauskitzle. Jemanden im negativen Sinn den Atem zu rauben, ist mir ein Vergnügen. Angst ist eben mein nächtliches Geschäft. Erst durch morgendliches Glockengeläut, Hundegebell, ein Gebet, durch Lichter oder einen Fluch wird man mich endgültig los. Das behaltet ihr aber jetzt bitte für euch, verstanden?

Worauf ich sehr stolz bin: Mich gibt es in allen möglichen Gestalten. Ob Tier, Irrlicht, Zwerg, Wassermann, alte Frau oder Werwolf. Ich bin flexibel. Und ein Weltenbummler, denn ich komme in Sagen und Erzählungen von Spanien bis Island vor und sogar in Geschichten aus Tausendundeiner Nacht.

Manchmal mache ich mir sogar die Mühe und spreche euch an oder begleite euch ein Stück auf dem Weg, ehe ich euch den Rücken schwermache. Leidet ihr an Herzproblemen oder Phobien, kann das schon das eine oder andere Mal den Tod zur Folge habe. Das tut mir sehr leid. Denn das verdirbt auch mir den ganzen Spaß. Falls ihr also vorbelastet seid, versucht bitte Brücken, Bäche, Wälder, Wegkreuzungen, Hohlwege, Kirchhöfe, Seen sowie Tatorte von Morden und Richtstätten mit Galgen oder Richtblock zu vermeiden. Nur so als Tipp. Ich will ja nicht so sein, auch wenn mir eine gewisse Bosheit nachsagt wird. Ich bin ein Geist, ich will nur spielen. Und manchmal auch erlöst werden. Denn in einigen Fällen erfülle ich eine Aufgabe, die mir per Fluch quasi auferlegt wurde.

Das Märchen habe ich schon in verschiedenen Versionen gehört. Ich glaube, zuerst als Kind, entweder in einem Buch oder von einer Märchenhörkassette über die Abenteuer von Sindbad dem Seefahrer.

5. Reise: Sindbads Schiff landet auf einer Insel. Einige Kaufleute entdecken ein Ei des Vogels Rock, brechen es auf und schlachten das Junge. Bald erscheint der Riesenvogel mit seinem Weibchen. Die Kaufleute fliehen mit dem Schiff, doch die beiden Vögel zertrümmern es mit Felsbrocken. Sindbad rettet sich auf Wrackteilen an die Küste einer Insel. Dort begegnet er einem Greis, der ihn bittet, ihn ein Stück weit zu tragen. Als Sindbad den Greis (den Scheich des Meeres) auf die Schultern nimmt, schlingt dieser die Beine fest um seinen Hals und steigt nimmer mehr ab. Sindbad gelingt es, den Greis mit Wein zu betäuben, und erschlägt ihn mit einem Stein. […]

Kommt mir bekannt vor. Wäre heute natürlich gar nicht mehr drin, Märchen zu erzählen, in denen jemand mit einem Stein erschlagen wird. Nach dieser Webseite war es aber Sindbads 3. Reise. Aber hier auch die 5.