Ansichten eines Informatikers

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Ein Schnitt, ein Fake, eine Relotionette und das Hurentum von Niedersachsen

Hadmut
22.3.2021 21:45

Zwei Vorgänge, die ich am Freitag vor dem Landtag Thüringen zum Thema MDR-Staatsvertrag auch gut hätte einbauen können.

MDR

Die verhinderte Ent-Stasifizierung beim MDR wäre auch ein Brüller-Thema zum MDR-Staatsvertrag gewesen.

NDR

Der SPIEGEL berichtet, dass sich eine Dokumentation des NDR über Prostitution in Niedersachsen als Fake mit Schauspielern herausgestellt habe. Der SPIEGEL ist da nach Relotius gut im Zeigen.

»Lovemobil« soll laut NDR zwar auf Basis von langjährigen Recherchen der Produzentin Lehrenkrauss entstanden sein, zentrale Protagonistinnen und Protagonisten des Films schilderten jedoch nicht ihre persönlichen Erfahrungen, sondern spielten eine Rolle. Zahlreiche Situationen, so der NDR, seien zudem nachgestellt oder inszeniert.

Auf Nachfrage des NDR räumte Elke Lehrenkrauss ein, dass die beiden Hauptprotagonistinnen aus der Dokumentation nicht echt seien. Keine von beiden habe als Sexarbeiterin auf den Landstraßen von Niedersachsen gearbeitet. Beide Protagonistinnen seien als Darstellerinnen eingesetzt worden. Auch ein im Film gezeigter Freier habe laut Angaben der Regisseurin Lehrenkrauss gegenüber dem NDR eine Rolle gespielt.

Selbstverständlich ist der Film „preisgekrönt”, weil die Film- und Fernsehbrache bei ihren Preisen überhaupt nicht auf Qualität achtet, sondern alles und jeden auszeichnet, der politisch korrekt daherschwafelt, was man hören will. Je linker das Geschwätz, desto gekrönter mit Preis. Hat man ja auch bei Relotius gesehen. Confirmation Bias. Preisgekrönt wird jeder Mist, wenn er nur marxistisch ist.

Der Film, der im Juli 2020 mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet wurde und aktuell für den Grimme-Preis nominiert ist, wurde von der NDR-Dokumentarfilmredaktion redaktionell begleitet und abgenommen. In einer Pressemitteilung distanzierte sich die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt von der Dokumentation. Lehrenkrauss habe während der Produktion nicht erwähnt, dass sie plane, Szenen nachzustellen.

Brüller:

In einem Interview mit »STRG-F« verteidigt die Regisseurin ihre Vorgehensweise: »Ich kann mir auf jeden Fall nicht vorwerfen, die Realität verfälscht zu haben, weil diese Realität, die ich in dem Film geschaffen habe, ist eine viel authentischere Realität.« Gegenüber dem SPIEGEL sagte Lehrenkrauss, sie habe »Momente, die wir tatsächlich so erlebt haben« mit Laiendarstellerinnen nachinszeniert. Der Film sei eine »Mischung« aus Inszenierungen, die auf recherchierten Tatsachen basieren, und realen Beobachtungen.

Dafür sollte sie noch den Relotius-Preis bekommen.

Das ist auch etwas, was in einen Rundfunk-Staatsvertrag reinmüsste: Dass Szenen, die nicht Original sind, als inszeniert gekennzeichnet werden müssen.