Ansichten eines Informatikers

„Argumente der Wissenschaftsleugnung: Das PLURV-Prinzip”

Hadmut
2.4.2021 11:28

Überaus interessant in Fragen der Wissenschaft und der Medienkompetenz.

Ein guter Kumpel hatte mir schon öfters den Podcast Das Coronavirus-Update von NDR Info empfohlen, weil dort Virologen und andere Mediziner mal so unaufgeregt und ohne den Presse- und Talkshow-Mist einfach mal erklären, wie die Lage aus ihrer Sicht ist und nicht medienmäßig, sondern wissenschaftlich daherreden. Nun nehme ich besagten Kumpel zwar sehr ernst, weil ich weiß, dass der in seiner Wissenschaftssicht der meinen sehr ähnlich ist und wir sehr ähnlich ticken, aber mir fehlte bislang einfach die Zeit, noch mehr Medien zu konsumieren. Irgendwo reicht die Zeit da einfach nicht.

Nun bin ich aber dabei, meine Zeitverteilung zu ändern, und wegen einer gewissen Überanstrengung des Leseapparates meine Quellen zu reorganisieren. Ich bemerke, dass mir die Home-Office-Sitzerei, vor allem mit dem vielen Sitzen und dem vielen Lesen auf kurze Distanz und dem Umstand, dass ich praktisch nur noch meine „Arbeitsbrille” (die für kurze Distanzen und Bildschirmarbeit) trage, auch nicht so gut bekommt. Man hat ja vor Corona schon gelesen, dass Kinder Visus-Probleme bekommen, weil sie ständig auf Handys starren. Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass ein Gericht den Gebrauch bestimmter Gefängniszellen verboten hat, weil die „Gitterstäbe” dort eben nicht aus Metall, sondern Stahlbeton waren, und die Schlitze ebensobreit waren wie die Betonstreben dazwischen, also so eine 50:50-Abdeckung, und die Abstände so gewählt waren, dass man nie mit beiden Augen rausgucken konnte. Irgendwer hat bestätigt, dass das augenschädlich ist und das Sehvermögen beeinträchtigt, weil das Gehirn nicht mehr stereoskopisch in die Ferne sehen und beide Augen auf Entfernung scharf stellen kann. Deshalb schaue ich mich gerade etwas nach Alternativen um. Und habe mal in diesen Podcast reingehört.

Dabei ist mir heute eine überaus wertvolle Perle aufgefallen.

Folge 82, „Die Lage ist ernst” mit Virologe Christian Drosten

Abschnitt 00:28:25 Argumente der Wissenschaftsleugnung

Es geht zwar schon um die ganze Corona-Diskussion, aber was er da sagt, ist von Corona eigentlich völlig unabhängig. Es geht darum, wie die „Wissenschaftsleugner”, und dazu gehören auch die Medien, durch Täuschung, Geblubber, Rabulistik gegen die Wissenschaft anreden und die Öffentlichkeit täuschen. Ich würde hinzufügen, dass es im Einzelfall zu klären wäre, ob bewusste Täuschung oder nur Dummheit und Unfähigkeit, was aber für den Vorgang als solchen nachrangig ist, weil es zunächst mal darum geht, die Falschinformation als solche zu erkennen.

Gar nicht so leicht, dazu was im Netz zu finden, etwa hier, was über die Erläuterung des Acronyms – PLURV = Pseudo-Experten, Logik-Fehler, Unerfüllbare Erwartungen, Rosinenpickerei und Verschwörungsmythen – hinausgeht. Hier zum Beispiel. Die erwähnten Methoden der Antiwissenschaft sind mir bekannt, aber diese Zusammenstellung unter dem Begriff „PLURV” kannte ich noch nicht. Hier etwas zum Ursprung.

Unbedingt hörenswert, bemerkenswert, beachtenswert.

Wieder ein Element für die Medienkompetenz