Ansichten eines Informatikers

War das Aldi-Negerküsse-Theater eine inszenierte Aktion?

Hadmut
1.5.2021 18:47

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.

Ich hatte doch – wie die vielen Medien, aber mit anderem Blickwinkel – über diesen Krach bei einem Aldi-Nord in Neukölln berichtet, bei dem dieser Prince Ofori auf irgendeinen alten Mann losging, der seinen Sohn gefragt haben soll, ob sie „Negerküsse“ kaufen sollen, und dann erst ein Video losgeht, auf dem einer – sieht mir wegen dicker Winterjacke und Zivilkleidung überhaupt nicht nach Aldi-Mitarbeiter aus, viele behaupten aber, es sei der Filialleiter – einen Karton auf ihn wirft, er dann auch rausfliegt, nachdem er die Leute dort anpöbelt, anschreit, meint, eigene Verbote durchsetzen zu können, sich die Leute von ihm bedrängt fühlen, und vor allem: Keinen Abstand hält und die Leute dort ohne Maske anschreit.

Ein Lesendes (anonymisiertes) macht mich darauf aufmerksam, dass das womöglich keine Zufallsbegegnung gewesen wäre, denn hier bezeichne eine JKW Grenzallee diesen Prince Ofori als ihren „Mitarbeiter“.

Ob das was zu sagen habe, fragt man.

Weiß ich nicht.

Keine Ahnung.

Zumindest scheint es mit der angeblich so erfolgreichen Weltkarriere auch nicht gerade so toll zu laufen, wenn man doch als Sänger, Rapper, Musiker, Tänzer in einem Jugend-, Kultur- und Werkzentrum arbeiten muss.

Ertragreicher ist dagegen deren Impressum.

Bezirksamt Neukölln von Berlin
Abt. Jugend und Gesundheit

Region Nord-Ost

Jugend- Kultur- & Werkzentrum Grenzallee
Grenzallee 5
12057 Berlin

Dieser Prince Ofori arbeitet also unmittelbar für die Bezirksregierung?

Dummerweise ist die Bezirksregierung Neukölln jetzt nicht so ohne weiteres einer bestimmten Partei zuzuordnen, da sind SPD, CDU und Grüne unterwegs, obwohl allerdings rot-rot-grün eine klare Mehrheit von 35 der 55 Sitze hat.

Für Bildung, Schule und Kultur ist ein gewisse Karin Korte von der SPD zuständig. Und wo dann ein Jugendzentrum der Stadtverwaltung in einer Gegend wie Neukölln poltisch so steht, dürfte dann wohl klar sein.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber ich meine, irgendwer hätte irgendwo in den Social Media behauptet, der Marktleiter, den Aldi da gefeuert hat, sei nicht zum ersten Mal aufgefallen. Ob das stimmt oder nicht, ist einen andere Frage, aber bei solchen Behauptungen, die im Umlauf sind, kommt es auf deren Wirkung und nicht deren Wahrheit an. Diffamierung gehört zum Geschäft.

Die Frage, ob das ganze inszeniert war, ob man es darauf angelegt hat, sich da einen rauszusuchen und zu provozieren, und das ein Aktionismus, inszeniertes Theater war, ist dann natürlich hochinteressant.

Indes: Beantworten kann ich sie nicht. Ich weiß es nicht.

Genauso interessant wäre dann aber die Folgefrage, ob die anderen Personen da in diesem Markt vielleicht auch nicht alle so rein zufällig da waren. Ob da vielleicht noch Ergänzungsfilmer oder Bodyguards für den Notfall dabei waren, die sich zurückgehalten haben. Oder ob der alte Mann nicht so zufällig da stand, wie es scheint.

Weiß ich alles nicht.

Aber auch wenn das wirklich alles nur ein zufälliges Zusammentreffen war:

Es wirft schon die Frage auf, ob dieser Prince Ofori da in diesem Jugendzentrum der Stadt politisch so gepökelt wurde, dass der mit der ganz kurzen Lunte da rumlief und das irgendwann einfach irgendwo hochgehen musste.

Denn seltsam ist, dass die Sache wohl im Bezirksamt hoch gekocht wird und das Bezirksamt sich da sehr auf die Seite Oforis stellt – des eigenen Mitarbeiters.

Betreibt man hier solche Guerilla-mäßigen Meinungsgranatenanschläge zur politischen Säuberung des Bezirks?