Die Süddeutsche über Erbarmungslosigkeit und Annalena Baerbock
Ich bin mir noch nicht sicher, wer eigentlich lächerlicher ist: Baerbock oder die Süddeutsche.
Aber ich bin dann wohl „Danisch, der Erbarmungslose“.
[Nachtrag 2]
Anstatt mal zu klären, woher eigentlich die Falschinformation der Süddeutschen zu Baerbock kam, geht’s jetzt auf die Tour los:
„Eine Frau, 40 Jahre alt und Mutter, traut sich Regierungsmacht zu, dazu Wirtschaftskompetenz und Weltendeutertum. Das ist nichts für Männer mit kränkelndem Selbstbewusstsein und ebensolche Parteien.“ @bullion_c kommentiert die Attacken gegen Baerbock https://t.co/YlqNroaU6Y
— Verena Mayer (@ve_mayer) May 17, 2021
Annalena Baerbock macht ihre Gegner nervös – und muss sich ab jetzt durchleuchten lassen. Das lenkt oftmals von inhaltlichen Debatten ab, ist aber der Preis für den Machtanspruch ihrer Partei, kommentiert @bullion_c #SZPlus https://t.co/zPRL88aKuA
— Süddeutsche Zeitung (@SZ) May 17, 2021
Und dann wohl diesen Artikel, der hinter Paywall liegt, und am besten auch dort bleibt, weil es einem nach dem Anfang
Im Bundestagswahlkampf wird bisher niemand so erbarmungslos angegangen wie Annalena Baerbock. Das zeigt: Die Grünen sind ein gefährlicher Gegner, gerade weil da eine Frau, und mit ihr eine neue Generation vorangeht.
Kommentar von Constanze von Bullion
Mit Widerstand hatten die Grünen gerechnet, auch mit einem harten Wahlkampf. Aber dass die Kanzlerkandidatur von Annalena Baerbock politische Gegner so schnell an ihre Grenzen
befördern würde und darüber hinaus, dürfte viele überrascht haben. Seit die Parteivorsitzende in den Bundestagswahlkampf eingestiegen ist, rutscht ihren Widersachern offenbar das Herz in die Hose. Anders als mit Entsetzen jedenfalls lässt sich kaum erklären, dass im beginnenden Bundestagswahlkampf niemand so erbarmungslos angegangen wird wie Annalena Baerbock.
Wow.
„Erbarmungslos“
Wenn man einfach nur sagt
- 2004 gab’s Bachelor noch nicht, das war erst 2005
- Is’n Bewerbungsgespräch, kann ich mal das Zeugnis zum Lebenslauf sehen?
Ist das schon die äußerste Brutalität, „Erbarmungslosigkeit“, die Annalena schon an ihre „Grenzen befördert“, bevor es überhaupt los gegangen ist?
Ich komme mir gerade vor wie Ming, der Erbarmungslose in Flash Gordon. Queen-Musik hätt’ ich da, sowas wie Ornella Muti fehlt mir noch. (Ornella Muti nicht Angela Mutti).
Was, bitteschön, ist daran „erbarmungslos“, wenn man zum von Baerbock und den Grünen selbst getröteten Lebenslauf und „extrem gut gebildet“ und „ich Völkerrechtlerin, Du Schweinehirt“ mal das Zeugnis sehen will?
Fragen wir mal umgekehrt:
Was wäre denn dann „Erbarmen“?
Nein, von Frauen wollen wir die Zeugnisse nicht sehen?
Und das, obwohl uns die Grünen und Feministinnen und Presse ständig um die Ohren hauen, dass Frauen doch soviel besser ausgebildet sind, bessere Zeugnisse und Noten hätten, als Männer?
Heißt „Erbarmen“, dass man bitte aufhören solle, auch noch den unteren Teil der Titelseite des Zeugnisses sehen zu wollen?
Wieso, was steht denn da? Muster ohne Wert? Made in Hong Kong? © Monopoly?
Haben die noch alle Tassen im Schrank?
Annalena Baerbock bewirbt sich als Bundeskanzlerin.
Nicht als Referentin, Assistentin, Praktikantin.
Als Bundeskanzlerin.
Ganz oben.
Wir stehen vor einem Krieg in Nahost, wir haben hier die Importnaziaufmärsche in den Straßen, im Kriegsfall wäre sie die Oberbefehlshaberin der Streitmächte (zugegeben, auf die kommt’s eh nicht mehr an), eine derbe Wirtschaftskrise, höchste Staatsverschuldung, Eurodiarrhoe, und die wollen eine zur Kanzlerin machen, die schon „an ihre Grenzen befördert“ wird, wenn ein Blogger mal nach dem Zeugnis zu ihrem eigenen Lebenslauf fragt, und dann heult, als habe man ihre Barbie-Puppe an den Haaren gezogen?
Wenn Baerbock schon eine Krise an ihrer Grenze kriegt, wenn sie ihr eigenes Zeugnis vorzeigen oder sagen soll, was sie studiert hat, was macht die denn dann erst, wenn … wenn … wenn Erdogan ihr keinen Stuhl anbietet und sie auf dem Sofa sitzen muss?
Haben wir dann Staatstrauer oder was?
Bauen wir dann für die Safe Spaces mit rosa Plüsch und kleinen Kätzchen und Welpen (keine Kühe und Schweine) ins Kanzleramt? Psychotherapie, weil Danisch was gefragt hat?
Wenn die sich schon von einem Blogger ins Bockshorn jagen lässt, was macht die denn dann, wenn Putin zu Besuch kommt?
Oder Trump wiedergewählt wird?
Hängt die sich dann auf? Am Fahnenmast des Kanzleramtes? So: Mist, hat nicht geklappt, heute war Halbmast wegen Staatstrauer…
Wie stellen die sich das eigentlich so vor, mit dem Kanzlersein?
Bisschen Flüge verbieten.
Bisschen Frauenquote erhöhen.
Bisschen die Steuern anheben.
Nachmittags kommt Greta zu Kaffee und Kuchen…
Freitags das Muster für die neuen Vorhänge am Kanzleramt aussuchen.
Vergesst mal die Sache mit dem Bachelor und dem Master. Wie, um alles in der Welt, will jemand, der überhaupt keine Berufserfahrung hat, und offenbar überhaupt noch nie mit einer Konfrontation fertig werden musste, jemand, der schon in seine persönliche Staatskrise rutscht, weil ein Blogger fragt, was sie studiert hat, einen Staat regieren können?
Vergesst mal für den Moment alles vor 2013. Oder sogar vor 2020. Für den Augenblick mal alles geschenkt.
Schaut Euch mal an, wie Baerbock, wie diese Leute schon in einen Krisenzustand geraten und Krisenpropaganda betreiben, weil eine einfache Frage gestellt wird, die jeden Tag Tausende Male in jedem hundsgewöhnlichen Vorstellungsgespräch gestellt wird.
Wer glaubt auch nur im Entferntesten, dass jemand, der schon mit einer so simplen, naheliegenden Frage nach einer so banalen Sache wie „Zeig mal Dein Zeugnis“ so überfordert ist, auch nur einen Tag den Staat führen könnte?
In irgendeinem Interview hatte sie ja auf die Frage, wie sie das eigentlich machen will, schon gesagt, dass die Grünen ja in den Bundesländern schon Regierungserfahrung hätten, die könnte man dann ja fragen.
Würdet Ihr Euch von jemandem durch die Gegend fahren lassen, der keinen Führerschein hat und noch nie Auto gefahren ist, aber sagt, er kennt welche, die Auto fahren können, und ruft die an und fragt, wenn die Situation brenzlig wird?
Was soll das werden?
Regieren mit Telefon-Joker? Wie eine Fernsehquizshow?
Krieg zwischen Iran und Israel. Wählen Sie
A Sie als toxische Maskulisten beschimpfen
B Zur Gleichstellung Frauenkrieg gegen Norwegen anfangen
C Diskursiv durch Nichterwähnung dekonstruieren
D Trampolin hopsen bis es vorbei ist
Ja … äh … kann ich den Winfried anrufen? Ob der das schon mal gemacht hat?
Wie stellen die sich das eigentlich so vor?
Bei Merkel hatte ich ja schon den Eindruck, dass sie sich bis heute nicht vorstellen kann, was ein Kanzler so macht, und nur gut durchgekommen ist, weil 16 Jahre zufällig nichts passiert ist, und an Corona der Spahn schuld war.
Ich habe da andere Vorstellungen. Ich habe als Kind noch Brandt und Schmidt miterlebt, die RAF-Anschläge, das Olympia-Attentat, die Entführung der Landshut, die Ölkrise. Die mussten selbst entscheiden.
Und die wollen da eine hinsetzen, die schon in Tagen „erbarmungslos“ an ihre „Grenzen“ geführt wird, wenn sie ihren selbst geschriebenen Lebenslauf belegen soll.
Muss man zu Feminismus und Frauenquote eigentlich noch mehr sagen?
Nachtrag: Wie sagt man so schön? Gewogen und für zu leicht befunden.
Nachtrag 2: Ein Leser schreibt:
natürlich gebe ich Dir in puncto Analena 100%ig Recht, aber trotzdem muss ich Dich heute auf einen Lesefehler hinweisen:
Nicht die Baerböckin sei an ihre Grenzen gekommen, sondern ihre Gegner seien es:
“Aber dass die Kanzlerkandidatur von Annalena Baerbock politische Gegner so schnell an ihre Grenzen befördern würde und darüber hinaus, dürfte viele überrascht haben.”
Gemeint bist DU ! Du seist an Deiner Grenze und darüber hinaus…
So?
Ach, echt?
Also ich bin noch lange nicht an meinen Grenzen.
Da habe ich schon ganz andere Dinge gemacht als mal ein paar Blogartikel zu schreiben…
Wie kommen die überhaupt darauf, dass irgendwer anderes als Baerbock und die Grünen schon an ihren Grenzen wären?