Wunderbare Welt der Naturphänomene: Warum die Meeresspiegel steigen
Mal wieder was für die Bildung.
2008 schon hatte ich berichtet, im Radio bei SWR3 aus der Ansprache einer Pfarrerin gelernt zu haben, warum die tonnenschweren Wolken trotzdem oben bleiben und nicht herunterfallen. Die Schwerkraft reicht nicht so hoch.
Ein Leser hat nun bei der Kanzlerin der Herzen die Erklärung gefunden, warum die Meeresspiegel steigen – „leichte Sprache“, aber kein leichtes Thema:
Wir Grünen wollen die Natur schützen.
Unserer Natur geht es schlecht.
Auf der ganzen Welt ist es zu warm.
Vor 100 Jahren war es nicht so warm.
Das Klima hat sich geändert.
Das heißt: Klima-Wandel.
Der Klima-Wandel ist schlecht für unsere Umwelt.
Das ist auch für uns Menschen schlecht.
Das viele Wasser fließt ins Meer.
So steigt das Wasser im Meer immer höher.
Dort wo früher die Küste war, ist heute schon das Meer.
Dann verlieren viele Menschen ihr Haus.
Die Fach-Leute sagen:
Der Klima-Wandel wird schlimmer.
Das liest sich wie bei der Badewanne, bei der man das Wasser nicht abgedreht hat: Die läuft einfach über.
Wenn man es genau liest, ist es nicht völlig falsch, weil man derzeit nach Literatur zwei Ursachen für das Ansteigen des Meeresspiegels sieht: Das Abschmelzen der Polkappen aus Eis und die Ausdehnung des Wassers durch Erwärmung. Allerdings habe ich auch gelesen, dass die Wirkung nicht so eintritt wie erwartet, und den Geologen gerade eine Menge Wasser „fehlt“ und sie nicht wissen, wo es geblieben ist. Irgendwo hieß es, sie überlegten, ob das unterirdisch irgendwohin verschwunden sein könnte, etwa durch Vulkanismus oder getaute Gesteinsschichten. Zudem hätte ich mit meinen bescheidenen physikalischen Kenntnissen vermutet, dass mit der Klimaerwärmung auch die Kapazität der Luft zur Aufnahme von Wasser ansteigt – ich habe aber keine Ahnung und nicht darüber nachgedacht, wieviel das dann in Millimeter Meeresspiegel wäre.
Aber: Gerade wenn man einen Text in „einfacher Sprache“ für Leute schreibt, die entweder nur schwer Deutsch verstehen oder auf einem geringen Bildungsniveau stehen, muss einem da schon der Eindruck entstehen, als laufe das Meer über wie ein Stausee, weil über die Flüsse zuviel Wasser reinläuft und wir jetzt sparsamer beim Duschen und Klospülen sein müssten. Denn vom Eis steht da nichts.
Wenn jemand aus Afrika oder trockenen arabischen Wüsten kommt, kann der sich vielleicht gar nicht vorstellen, wieviel Eis da an den Polen rumliegt, und der sieht nur, wie verschwenderisch wir hier mit Wasser umgehen, Rasen sprengen, Flüsse, Duschen, Schwimmbäder, sogar die Polizei kommt mit Wasserwerfern, und wenn’s brennt, kommt sogar die Feuerwehr. Und das läuft dann alles ins Meer. Und das läuft halt über.
Wenn sie Kanzlerin wird, werden die Grünen deshalb verbieten, noch mehr Wasser ins Meer fließen zu lassen. Flüsse werden abgeschafft. Abwasserrohre abgebaut.
Irgendwie ist es schon Dummenfang.