Die Quelle der Netzverstopfung
Leser benennen zwei Quellen des Schwachsinns.
Baerbock
Ich hatte doch Baerbock zitiert, wonach der Kohlestrom das Netz verstopft und der gute Strom nicht mehr durchkommt.
Das geht gar nicht: Kohlestrom verstopft die Netze, Atomstrom darf obendrein in Netzengpassgebiete übertragen werden – und @peteraltmaier @BMWi_Bund erwägt nun den Grundpfeiler der Energiewende, den Einspeisevorrang für Erneuerbare, zu kippen… https://t.co/we0zKiCuj3
— Annalena Baerbock (@ABaerbock) May 25, 2018
Man fragt sich bei solchen Aussagen, ob ihr Abitur echt sein kann.
Nun haben mich aber Leser mit Hinweisen auf ältere Quellen angeschrieben.
Quaschning
Es gibt doch diesen Klima-Schwätzer Professor Quaschning, für den auch nichts zu dämlich ist, um es in Kameras zu blöken. Der soll das 2016 gesagt haben. Dazu fände sich auf dessen Webseite der Text eines Artikels von ihm aus dem Jahr 2016:
Die Diskussion um die angeblich fehlenden Leitungen soll in Wahrheit nur die Drosselung des Windenergieausbaus rechtfertigen, der doch aber zur Bekämpfung des Klimawandels so dringend nötig wäre. Ein Defizit bei Leitungen bedeutet: Auch keine neuen Windkraftanlagen im Norden, so die einfache Formel. Und der Leitungsbau kann bekannterweise lange dauern, zumindest so lange, bis RWE und Freunde die Kurve bei der Energiewende gekriegt haben.
Ein Blick in den aktuellen Netzentwicklungsplan enthüllt das ganze Elend der Leitungsplanungen. Bei den Berechnungen wurde bis in die 2030er-Jahre mit erheblichen Mengen an Kohlestrom gerechnet, der die bestehenden Leitungen verstopft. Welche Leitungen am Ende wirklich bei einem schnellen Kohleausstieg und einem eher dezentralen Zubau erneuerbarer Anlagen nötig sind, wurde erst gar nicht ermittelt.
Dabei muss die Energiewende ohnehin sektorübergreifend stattfinden. Neben der Stromversorgung müssen auch die Wärme und der Verkehr dekarbonisiert werden. Dafür brauchen wir auch dort letztendlich größtenteils Strom aus erneuerbaren Anlagen.
Angeblich soll er das auch in diesem Video von 2019 gesagt haben, aber ich habe es noch nicht gesehen. Will ich eigentlich auch nicht, der Typ ist schwer erträglich.
Chrismon, das evangelische Magazin
Der zweite Hinweis gibt aber eine noch ältere Quelle an, nämlich von 2012: Chrismon, das evangelische Magazin. “Der Kohlestrom verstopft das Netz”
Kurioserweise kommt die Formulierung im Text selbst dann nicht vor, nur in der Überschrift. Aber es handelt sich um ein Interview mit
Valentin Hollain ist wissenschaftlicher Leiter bei Eurosolar. Die Vereinigung fordert eine Vollversorgung mit erneuerbarer Energie.
ein undurchsichtig-dubioser Verein, bei dem mir nicht klar ist, ob der ideologische oder wirtschaftliche Interessen vertritt.
Da kann man dann schön sehen, wer bei wem abschreibt und wessen Mist frisst.
Das Leithammel-Syndrom
Da sind wir dann auch wieder bei dem, was ich so oft schreibe: Dem Gehirn im archaischen Zustand. Die Leute suchen sich irgendeinen Leithammel, irgendeinen Propheten, und plappern dem dann blind nach.
Nur zur Erinnerung: Annalena Baerbock will Bundeskanzlerin werden.