Nicht nur Handwerker-, auch LKW-Fahrer-Mangel
Die Versorgung mit Bier ist gefährdet.
Ausgerechnet im Sommer ist die Versorgungssicherheit mit Bier und anderen Getränken gefährdet. Denn in Deutschland fehlen Zehntausende Lkw-Fahrer. Schon bald könnte Kneipen und Biergärten, die gerade erst wieder öffnen konnten, ein missliches Szenario blühen.
Bier ist genug da. […]
Denn selbstverständlich ist eine flächendeckende Versorgungssicherheit beim Bier, aber auch bei anderen Getränken wie Wasser, Limonade oder Saft hierzulande längst nicht mehr.
Der Grund: ein massiver und sich stetig verschärfender Fahrermangel. Zwischen 45.000 und 60.000 Berufskraftfahrer fehlen derzeit in Deutschland, haben der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) und der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) gemeinsam berechnet.
Zehntausende Fahrer fehlen
Und in den kommenden Jahren wird es noch weit schlimmer: Die Internationale Straßentransportunion (IRU) prognostiziert in ihrer jüngsten Studie eine Lücke von 185.000 Fahrern in Deutschland bis zum Jahr 2027. Trucker ist also schon jetzt ein Mangelberuf – und in den kommenden Jahren nochmals stärker.
Das finde ich jetzt aus drei Gründen überaus seltsam.
- Geisteswissenschaftler als Erdbeerpflücker
- Es ist doch seltsam. Wir haben die Leute in die Universitäten gedrückt und da jammern sie nun, dass sie mit irgendeinem Studium wie Soziologie oder Theaterwisssenschaften keinen Job kriegen. Warum lernt man nicht das, was gebraucht wird?
- Frauenquote
- Warum beschließt die Bundesregierung eine Frauenquote für Vorstände börsennotierte Unternehmen, und will unbedingt mehr Frauen in die Informatik bringen, aber sagt keinen Ton zu Frauen als LKW-Fahrerinnen? Warum wird immer nur da mit Frauen aufgefüllt, wo es gut bezahlt ist und ohne körperliche Arbeit auskommt? Warum wird nicht gefördert und gefordert, dass auch die Speditionen eine Frauenquote bei Fahrern zu erfüllen haben?
- Migranten
- Wie kann das eigentlich angehen, dass wir Millionen von Migranten haben, die längst die überrangende oder zumindest weit überproportionale Mehrheit bei Hartz IV-Empfängern darstellen, und man uns (seit) 2015 sagte, dass wir die unbedingt brauchen, des Fachkräftemangels wegen, und während wir die fürs Nichtstun bezahlen und durchfinanzieren, fehlen gleichzeitig 60.000 Fahrer?
Verstehe ich nicht. Denn gerade LKW-Fahrer ist etwas, was keine übermäßig lange Ausbildung und auch keine perfekten Deutschkenntnisse voraussetzt. Ich habe selbst damals bei der Bundeswehr im Grundwehrdienst den LKW-Führerschein gemacht. 6 Wochen ganztags, immer den halben Tag Theorie und den halben Tag zu dritt plus Lehrer auf einem LKW fahren (was auf 1-1,5 Stunden Fahren pro Tag rausläuft). Und die haben damals groß posaunt, dass uns die Bundeswehr damit quasi einen Beruf schenkt, weil wir damit fast alles gelernt hätten (außer dem Frachtkram, Beladen und sowas, und noch keinen Personenbeförderungs- und keinen Gefahrgutschein) und jederzeit sofort als LKW-Fahrer anfangen könnten. Die würden immer gebraucht, wir könnten damit praktisch nicht mehr arbeitslos werden und verhungern. Und die Ausbildung war recht gründlich. Ich war damals durchaus in der Lage, mit einem großen LKW alleine rumzufahren. Habe es zwar zivil in Deutschland nie gewerblich getan, nur für Umzüge im Bekanntenkreis und sowas, aber doch sehr davon profitiert, weil ich nicht nur viel gelernt habe, sondern so gerne im Ausland mit riesigen Wohnmobilen der Kateogorie 2ZKB rumfahre, und damit immer prima klargekommen bin, alleine besser als andere zu zweit.
Und der Fahrlehrer (Feldwebel) sagte mir damals, dass das nicht nur für die, die den Führerschein bekommen, quasi sowas wie ein Reserveberuf für schlechte Zeiten ist, sondern auch für die Fahrlehrer. Die machen auch die Ausbildung bei der Bundeswehr, oft als Zeitsoldat, und dann fast alle hinterher zivil ihre eigene Fahrschule auf. Die meisten zivilen Fahrlehrer hätten ihren Job bei der Bundeswehr erlernt. Hatte übrigens, der, bei dem ich vorher noch als Abiturient meinen PKW-Führerschein zivil gemacht hatte, auch.
Wenn wir aber reichlich Fahrlehrer haben, die zumindest ursprünglich mal Bundeswehr-Fahrlehrer waren und damit auch LKW schulen können, und wir es schaffen, aus Leuten ab Hauptschulabschluss innerhalb von 6 Wochen jemanden zu machen, den man nicht nur alleine mit LKW rumfahren lässt, sondern der das dann auch hinreichend gut kann, immerhin hat man uns ja damals dann auch mit großen, brachialen, schweren Dingern rumfahren lassen, und das ging, warum ist es dann nicht möglich, geben wir mal die doppelte oder vierfache Zeit von 12 oder 24 Wochen samt Fahrlehrer, der dann arabisch oder was auch immer spricht, Leuten das LKW-Fahren beizubringen? So schwer ist das ja nicht.
Was nebenbei noch den Nebenvorteil hätte, dass ja zumindest theoretisch gedacht ist, dass Flüchtlinge auch irgendwann mal wieder zurückkehren, wenn der Krieg vorbei ist, und für einen Wiederaufbau von Syrien fähige LKW-Fahrer sicherlich sehr nützlich wären.
Aber, ach.
Jedesmal, wenn ich das anspreche, bekomme ich Zuschriften. Breitscheid-Platz. Oder Frankreich. Wie ich auf die Idee kommen könnte, Islamisten den LKW auch noch in die Hand zu geben.
Ja, aber es war doch mal Argument, dass wir Migranten als Fachkräfte brauchen. Nun ist der Fachkräftebedarf da… und was is nu?
Vermutlich wird es laufen wie mit Corona. Erst die Krise bringt uns noch dazu, uns in unserer Dekadenz noch etwas fortzuentwickeln.
Ich skizziere mal, wie das mit den LKW in gewisser Zeit vermutlich laufen wird.
Es wird eine Trennung zwischen Fern- und Stadtverkehr geben.
Auf den Fernstrecken, Autobahnen, das, was so belastend ist, weil man stundenlang fährt und auf irgendwelchen Rastplätzen vor sich hinrottet, wenn man noch einen freien Platz findet, wird über kurz oder lang durch selbstfahrende LKW ohne Fahrer ersetzt werden, die zu irgendwelchen Umschlagplätzen außerhalb des Stadtgebietes, aber nahe an den Autobahnen fahren werden. Firmen, die innerstädtisch liefern müssen, wie die Lebensmitteldiscounter, aber auch Post, Amazon und sowas, werden dort Umladeplätze unterhalten. Die LKW werden noch für einige Zeit mit Dieselmotoren fahren. Von diesen Umladeplätzen wird der innerstädtische Lieferverkehr mit kleineren, elektrisch betriebenen und eher von echten Fahrern gefahrenen Stadt-LKW ausgeführt werden.
Man wird dann weniger Fahrer brauchen, ggf. aber eine Art Home-Office-Fahrer, die fahrerlose LKW in Situationen, in denen der Bordrechner nicht mehr weiter weiß oder irgendwer alarmiert, dass da ein LKW gerade Mist fährt, per Video-Streaming (5G) und seinen Landkartendaten auf dem Bildschirm das Fahren remote übernimmt, bis der Bordrechner wieder selbst fahren kann. Ich könnte mir vorstellen, dass man ähnlich wie bei Flugsimulatorspielen eine Art Fahrerhaussimulator aufbaut mit Blick nach vorne, hinten, links, rechts aus dem Fahrerhaus.
Und vielleicht wird es auch welche geben, die in einem Einzugsgebiet um ihre Wohnung in Bereitschaft sind und dann mit einem kleinen elektrischen Motorroller, den man am LKW befestigen kann, hinfahren, wenn ein echter Fahrer gebraucht wird, ähnlich wie Lotsen auf Schiffen bei Hafeneinfahrten.
Und eben die, die dann noch den Stadtverkehr machen, die dann aber in der Nähe ihres Wohnortes bleiben und nicht mehr in ganz Europa rumfahren.
Es wird also zwangsläufig auf fahrerlose LKW hinauslaufen müssen. Was, nebenbei, das Problem mit den fehlenden Stellplätzen für Ruhezeiten lösen würde.
Dafür bräuchte man entweder wieder Tankwarte, die fahrerlose LKW betanken (oder laden), oder automatisierte Anlagen.