Ansichten eines Informatikers

Linke deutsche Faschisten

Hadmut
2.8.2021 11:29

Aktennotiz für die Geschichtsbücher. [Nachtrag]

Viele halten mich ja für einen Chronisten und mein Blog für eine Chronik. Ich übrigens auch. Wobei ich mich selbst dabei eigentlich immer in der Rolle von Waldorf und Statler in der Muppets-Show Deutschland sehe. Die beiden lästernden alten Knacker in der Loge, die ständig derbe Witze über die lausige Bühnenshow reißen und Buh rufen.

Jetzt käme dann aber doch mal ein Eintrag in die Geschichtsbücher mit leuchtendem Textmarker in Betracht.

Ich habe gerade zum vorangegangenen Blogartikel über den Streit zwischen der französischen und der deutschen Antifa noch einen Nachtrag gemacht, weil mich Leser darauf hinwiesen, dass der unverständliche französische Satz aus dem Video einen Schreibfehler enthält und erst einen Sinn ergibt, wenn man ein f durch ein v ersetzt: „Die wahren Antifaschisten sind die [deutschen] ‚Rechten‘“.

Zwar machen die das ja auch nur daran fest, wer bei den Corona-Festspielen Pro und Contra abliefert, weil sich die französische Antifa als Gegner des Staates und der Corona-Maßnahmen versteht, während die deutsche Antifa gar nicht mehr denkt und immer das Gegenteil dessen für richtig hält, was „Rechte“ sagen, ein gerüttelter Teil der deutschen Rechten bezüglich Corona aber eine ähnliche Position einnimmt wie die französische linke Antifa und damit die deutsche Antifa zwanghaft die Gegenposition, als auch die Gegenposition zur französischen Antifa, was zum Krach führt.

Was ich für bemerkenswert halte, denn ich halte ja die Antifa für faschistisch. Wären sie wirklich antifaschistisch unterwegs, müssten sie sich zuerst mal selbst ausradieren. Schon so oft hatte ich beschrieben, dass die Linken dieselben Methoden anwenden wie die Nazis (eigentlich umgekehrt, die Nazis haben die Linken imitiert und nachgeahmt, die Nazis waren quasi so ein deutsch durchorganisiertes Plagiat der Kommunisten), man das aber immer verschleiert, indem man in Medien, Museen und Propaganda Nazis und Holocaust immer auf deren spezifische Symbolik und Handlungen reduziert, anstatt die generelle Methodik und Funktionsweise zu betrachten. Dann nämlich würde auffallen, dass die Nazis nur eine Episode waren und die Linken deren Vorgänger waren und Nachfolger sind. Der ganze Unterscheidungskram links-rechts ist eigentlich nur Rabulistik, eigentlich bekriegen sich da nur verschiedene Linken-Strömungen, so ähnlich wie Schiiten und Sunniten.

Ich führe seit einiger Zeit so eine Art Experiment durch. Wann immer ich auf einen treffe, der sich zu „Antifa“ bekennt, und der (was selten ist) einen Zivilisationsmindestgrad erreicht, der ihm wenigstens rudimentäre sprachliche Kommunikation oberhalb von Twittern ermöglicht, statt nur loszuprügeln oder auf Bäumen zu sitzen und mit Scheiße zu werfen, frage ich, was Faschismus ist.

Sie wissen es nicht.

Ich habe bis heute nicht einen einzigen Menschen getroffen, der sich für antifaschistisch erklärt aber mit mehr als einem Grunzlaut erklären konnte, was „faschistisch“ ist. Wie aber will man anti-X sein, wenn man nicht weiß, was X ist?

Der Punkt ist: Sie wissen dann, wer faschistisch sein soll, wen sie verprügeln sollen.

Was übrigens perfekt zur historischen Entstehung des Begriffs passt, denn die Faschisten waren (kommt ja aus dem Italienischen) die Schlägertruppen des Sozialisten mit Nationalhang, also Nationalsozialisten und Duce (Führer) Mussolini. Deshalb nannten die Kommunisten ihre Schlägertruppen dann Antifaschisten, damit sie wissen, wen sie verprügeln sollen. Die Briten nennen sowas trooping the color: Vor der Schlacht wird die Flagge vor den Söldnern vorbeigetragen, damit sie im Getümmel wissen, für und gegen wen sie eigentlich kämpfen sollen. So entstanden die Nationalflaggen. Und deshalb nennt man die Antifaschisten eben Antifaschisten, damit sie wissen, dass sie die sind, die Faschisten verprügeln sollen. Das Warum ist sich zu komplex. Mach’ es einfach.

Dann kam es aber zur ménage à trois, weil noch ein Dritter auftauchte: Die Kapitalisten. England/USA.

Das war nun rabulistisch schwierig, weil ein zweites Feindbild die intellektuelle Kapazität der Antifa weit überstiegen hätte.

Und es führt zu einem logischen Problem, weil der Mensch dazu neigt, bipartit zu denken, um es graphentheoretisch auszudrücken. Es gibt die Guten und die Schlechten. Keine weitere Unterteilung. Und wer immer der Gegner eines anderen ist, gehört dann auch zu den jeweils anderen. Oder: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Solche Dreierfeindschaften jeder gegen jeden sind da gedanklich nicht unterzubringen, weil man unweigerlich dazu neigt, den schlimmeren der beiden für den Feind zu halten und sich mit dem geringeren Übel zu verbünden. Oder rauszuhalten und erst mal die beiden anderen einander bekriegen zu lassen.

Deshalb sagten die kommunistischen Strategen ihren Prügeltruppen, dass die Kapitalisten auch Faschisten seien, um wieder auf ein Zwei-Parteien-Feindbild zu kommen. Alles Faschisten. Was das ist, braucht Ihr nicht zu wissen, denn wir sagen Euch, wer die Faschisten sind. So ticken die noch heute. Deshalb wissen Antifaschisten heute, wen sie verprügeln sollen, aber nicht, was Faschismus ist. Sollen sie auch nicht, weil das ja nicht deckungsgleich ist. Sie sollen prügeln und nicht denken.

Wobei an sich der Faschismus ja ein undemokratisches, zwangsweise durchgesetzes System bezeichnet. Wie eben Kommunismus. Den von Stalin. Den von Mussolini. Antifaschistisch zu sein würde zumindest mal in die Richtung gehen, staatliche Systeme abzulehnen. Ist zwar ein Selbstwiderspruch, denn der Kommunismus ist ja der größte Faschismus, aber um mal überhaupt eine Ordnung reinzubringen. Das entspräche durchaus dem Standpunkt der französischen Antifa.

Und in der Konsequenz haben sie mit dem Satz, dass die wahren Antifaschisten in Deutschland die Rechten seien, im Rahmen des in diesem Selbstwiderspruchsdurcheinanders noch möglichen durchaus Recht.

Denn längst ist die deutsche Antifa zu einer staatlichen Schlägertruppe verkommen. Man beobachtet ja immer wieder, dass unsere Regierung nur eine demokratische Fassade unterhält, aber längst eine demokratie- und verfassungsfeindliche Organisation ist, die sich auf dem Umweg über das Privatrecht aller demokratischen und verfassungsmäßigen Verpflichtungen zu entledigen sucht. Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk, Universitäten, Vereine, Stiftungen, Antifa sind alles so Beispiele, mit denen sich der Staatsapparat dem Rechtssystem entzieht, indem er unangreifbare Rechtsgebilde erstellt und seine Übergriffigkeit auf diese auslagert, dazu noch die Gegenwehr sabotiert, indem er auf dieselbe Weise die Richterposten besetzt.

Der Staat zahlt längst Milliarden für den „Kampf gegen Rechts“, was aber faktisch nur noch bedeutet, dass der Staat eine Art paramilitärische und ins Privatrecht oder noch weiter, außerhalb selbst des Privatrechts ausgelagerte Schläger- und Diffamierungstruppe unterhält, die gegen alles vorgeht, was sich nicht unterordnet.

Im Prinzip der Stasi der DDR nicht unähnlich und in einer Schnittmenge sogar personall identisch. Aber die DDR war erst gar nicht an Demokratie, Grundrecht und Selbstverständnis gebunden, konnte ihre Truppe also offiziell aufbauen, und dann erst bei den „inoffiziellen Mitarbeitern“ in den Privatbereich greifen. Hier liegt die juristische Grauzone anders, weshalb der Bereich dieser „inoffiziellen Mitarbeiter“, also dieser ganze Antifa-Komplex bis hin zum Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk viel größer ist und es kein offizielles Ministerium für Staatssicherheit gibt. Zumindest keines, das so heißt. Faktisch ist das auf Frauenministerium, Justizministerium und Innenministerium verteilt.

Insofern ist an der Einschätzung, an diesem Satz der französischen Antifa, durchaus etwas dran. In Deutschland sind die Rechten tatsächlich antifaschistischer als die Linken, denn die Linken sind die aktuell schlimmsten Faschisten.

Deshalb kam es auch zu dieser Corona-Rochade.

Beachtlich natürlich, dass die Linken auch die größten Antisemiten sind. Weil sie proarabisch sind. Und zwar so sehr, dass inzwischen die deutschen Rechten relativ zur Gesamtgesellschaft zu Verteidigern der Juden werden und als einzige noch anprangern, dass der Antisemitismus gerade massiv zunimmt und eskaliert.

Nachtrag: Dazu passt prima, was mir ein Leser dazu schrieb:

In Dresden demonstrierte neulich die Antifa gegen die Maßnahmen, während gleichzeitig die Bremer Antifa Maßnahmen-Gegner verprügelte. Vielleicht sollten sie sich einfach gegenseitig verprügeln.