Ansichten eines Informatikers

Das Palladion

Hadmut
11.8.2021 19:58

Das wusste ich jetzt auch nicht.

Es gibt mehr Zusammenhänge zwischen Odysseus und Athene.

Ein Leser weist darauf hin, dass Odysseus das Paladion gestohlen habe:

Das Palladion (lateinisch Palladium) ist der griechischen Mythologie zufolge ein altes Schnitzbild der Städteschirmerin Athene, welches auf der Burg von Troja als Unterpfand der öffentlichen Wohlfahrt aufbewahrt wurde. Es sei drei Ellen hoch gewesen und habe die stehende Athene mit eng aneinander geschlossenen Füßen, in der Rechten den gezückten Speer, in der Linken Spindel und Rocken oder einen Schild tragend gezeigt. Zeus soll es dem Ilos bei der Gründung Trojas als günstiges Zeichen vom Himmel zugeworfen haben.

Nach anderer Mitteilung war es ein Weihgeschenk der Elektra. Da Troja nicht habe erobert werden können, solange es im Besitz des Palladions war, hätten Odysseus und Diomedes das Bild geraubt und es dem Demophon in Verwahrung gegeben, der es nach Athen gebracht habe.

Auch Argos rühmte sich, das Palladion zu besitzen.

Nach wieder anderer Sage gab es zwei Palladien in Troja, welche Chryse dem Dardanos als Mitgift zugebracht haben soll; das eine soll Odysseus geraubt haben, während das andre Aeneas als Unterpfand für einen neuen Staat nach Italien mitgenommen habe, wodurch Rom ebenfalls in Besitz eines Palladions gekommen sei. Es sei hier im Tempel der Vesta bewahrt und vor allen profanen Blicken aufs Strengste gehütet worden.

Angeblich ließ Kaiser Konstantin der Große um 330 das Palladion nach Konstantinopel bringen und in einem Hohlraum unterhalb der Konstantinssäule verbergen.

Im übertragenen Sinn heißt „Palladion“ oder „Palladium“ jede heilig gehaltene Sache, die etwas schützt, und auf deren Erhaltung viel ankommt.

Was jetzt einen ganz unerwarteten Zusammenhang zwischen Troja und Romulus und Remus ergibt, denn deren Mutter war ja Vestalin.

Wenn aber Athene die Schirmherrin von Troja war, dann spricht schon das dafür, dass die Trojaner eine Opfergabe an Athene zu deren Tempel hätten bringen müssen.

Wobei mir gerade auffällt, dass Athene ja eigentlich Pallas Athene heißt. Pallas? Palladion? Mal nachlesen:

Pallas (altgriechisch Παλλάς, -άδος) ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Sie war die Tochter des Meeresgottes Triton und einer unbekannten Mutter. Pallas und die Göttin Athene, eine Tochter des Zeus, wurden gemeinsam von Triton aufgezogen.

Als Pallas und Athene im Spiel mit Schwert und Schild gegeneinander kämpften, bekam Zeus Angst um seine Tochter Athene und hielt die Aigis, einen Schild aus Ziegenfell, vor Pallas. Diese erschrak darüber so sehr, dass sie Athenes Schwerthieb zu spät bemerkte und tödlich verwundet wurde.

Athene war über den Tod ihrer Gefährtin so traurig, dass sie Pallas’ Namen von nun an vor ihren eigenen setzte und sich nur noch Pallas Athene nannte. Zudem schuf sie eine Bildsäule ihrer Freundin, das sogenannte Palladion. Mit Athenes Erlaubnis brachte Zeus später, zur Zeit des Trojanischen Krieges, das Palladion nach Troja. Es sollte anzeigen, dass die Stadt unter seinem und Athenes Schutz stehe. Tatsächlich wurde Troja nicht erobert, bis es Odysseus und Diomedes während des Trojanischen Krieges gelang, das Palladion heimlich aus Troja zu rauben.

Das ist natürlich eine eher schriftstellerische Interpretation, warum man 10 Jahre erfolglos Krieg führte und es dann plötzlich mit einem Schlag doch gelang, Troja zu stürmen. Der Schutz der Göttin war eben futsch, wenn das Palladion weg war. Und sei es nur durch Aberglauben und Demotivation. Odysseus muss ja nicht an die Wirkung geglaubt haben. Es reicht ja, wenn er wusste, dass die Trojaner an die Wirkung glauben.

Und wenn Odysseus die Stadt nicht nur ausspioniert hat, sondern dort das Palladion der Athene gestohlen hat, muss er sich mit dem Verhältnis zwischen Troja und Athene beschäftigt haben und auch am Tempel gewesen sein.

Insofern wäre es folgerichtig, wenn Odysseus drauf gekommen wäre, dass der Wunde Punkt der Trojaner sein könnte, ihnen einen von der Athen zu erzählen – oder ein Geschenk an Athene vor die Tür zu stellen.

Es heißt ja gerne, dass eine Frau der Untergang Trojas war. Aber vielleicht nicht Helena, sondern Athene.