Gone with the wind
Viele Piloten schreiben mir gerade.
Dass die auch auf den großen Flughäfen nicht abfliegen können, wie es ihnen gerade passt. Es ist nicht nur ein organisatorisches Problem, weil da ja nicht nur einer fliegt, sondern die in einer Schlange stehen und einer nach dem anderen losrennt, und das im Hin- und Her nicht ginge. Die Frankfurter Startbahn West (die deshalb auch so heißt) würde nur zum Starten verwendet, damit es flotter geht, einer nach dem anderen.
Aber auch da würde grundsätzlich gegen den Wind gestartet und gelandet.
Das leuchtet mir ein, das weiß ich auch von Hubschraubern, ist ja auch klar, weil dann die für den Auftrieb wichtige Geschwindigkeit durch die Luft bei geringerer Geschwindigkeit über Boden erreicht wird. Ich bin noch im Disput mit einem Leser, der meint, dass man gegen den Wind starte und mit dem Wind lande. Was mir nicht einleuchtet, weil man dann ja zu nah am Strömungsabriss ist, wenn man langsamer werden will um landen zu können.
Ich glaube mich erinnern zu können, mal irgendwo ein Video gesehen zu haben, in dem einer fast wie ein Senkrechtstarter (so wie ein Sea Harrier) landet, obwohl er das nicht ist, weil der Gegenwind so stark war, dass er fast die Landegeschwindigkeit mit Klappen erreicht hat und der Flieger im Flug schon fast über Grund stand.
Neulich kam irgendwo ein Film über irgendeine Vogelart, die sie zu retten versuchen, in dem sie sie ausbrüten und dann auswildern. Weil die das Fliegen auch erst lernen und vor allem die Flugmuskulatur ausdauertrainieren müssen, haben die denen extra einen kleinen Windkanal gebaut, in dem die jeder jeden Tag ein, zwei Stunden fliegen trainieren. Der Vogel, den sie zeigten, hat Spaß daran, im Windkanal so zu fliegen, dass er fix an einer Stelle in der Luft stehen bleibt, direkt neben dem Kopf seines Betreuers, der zuschaut. Steht dann eine Stunde fest in der Luft an derselben Stelle im Wind, während er die Muskulatur trainiert. (Konnte aber nur der Betreuer selbst filmen, denn der Vogel macht es nicht, wenn Fremde dabei zugucken. Ist wohl was Intimes.)
Also leuchtet mir „gegen den Wind“ schon ein, wenn es mit Bodenkontakt zu tun hat.