Das Geschwätz von der Repräsentanz
Es ist so falsch, so verlogen, so dumm, und trotzdem hört es nie auf.
Einerseits spielen sich ständig alle möglichen Leute als Schutzpatron, Vertreter, Anwalt irgendwelcher Gruppen auf, als wäre es die Aufgabe Berufslinker, sich irgendeine Gruppe zu suchen, die sich nicht dagegen wehren kann, und sich als ihr Verteidiger und Sprachrohr auszugeben. Es muss die Gruppe dabei nicht oder nicht mehr geben, Hauptsache die anderen glauben, man sei ihr Vertreter. Ein Haufen Linker lebt fett davon, denn normalweise werden die Leute auch noch breit bezahlt.
Geht es aber um Stimmrechte, dann ist es plötzlich andersherum, dann heißt es plötzlich, man könne überhaupt nur durch seinesgleichen repräsentiert werden, Frauen nur durch Frauen und so weiter:
Ohne deutschen Pass darf man in #Deutschland weder auf Bundes- noch auf Landesebene wählen. Damit sind ein Viertel aller hier lebenden Menschen ohne Stimme. Eine Initiative möchte darauf aufmerksam machen. pic.twitter.com/l1Wbyoidh9
— rbb|24 (@rbb24) September 13, 2021
Dabei ist erst mal niemand ein Repräsentant anderer, mit denen er sich ein Markmal teilt. Frauen können nicht durch Frauen repräsentiert werden, auch wenn man es noch so oft fordert, weil keine Frau die anderen repräsentiert. Dazu bräuchte sie nicht nur ein Mandat, sondern vor allem einen anderen Begriff: Denn da sie ja nicht einfach nur vermessen wird, sondern aktiv eingreifen soll, wäre sie Vertreter und nicht Repräsentant der anderen. Das ist halt diese Kommmunistenlogik von der Räterepublik.
Ich wundere mich immer wieder, warum es in den Wahlkampfdiskussionen immmer nur darum geht, ob einer gelacht hat oder wie eloquent einer auftrat, aber nie inhaltlich untersucht wird, ob das von der Aussage her überhaupt einen Sinn ergibt. Aber alles säuft in der endlosen Tiefe öffentlich-rechtlicher Anspruchslosigkeit einfach ab. Ich könnte mich nicht erinnern, dass jemals irgendwo in den Talkshows und Laberformaten geklärt wurde, was „repräsentieren“ eigentlich sein soll. Außer Marxistengeschwätz.
Was soll eigentlich das Kriterium dafür sein, ob jemand das Wahlrecht hat?
Würde das nicht dazu führen, dass man besonders die Leute importiert, die eine bestimmte politische Meinung haben?
Darf ich dann auch in anderen Ländern mitwählen?