Ansichten eines Informatikers

Der falsche Sozialneid der Raucher

Hadmut
20.12.2011 2:15

Wut auf sich selbst, die auf andere projiziert wird.

Daß ich ja ganz gerne mal über meine Auslandsreisen berichte, wird offenbar bei den Lesern meines Blogs nicht immer positiv aufgenommen. Gerade hatte ich schon wieder mal einen garstigen Kommentar zu einem Blog-Artikel, es ging ums Rauchen, in dem das Rauchen damit verteidigt wurde, daß es eben nicht jedem so gut ginge wie mir.

Da liegt ein Rechenfehler vor.

Mich hat auch vor einiger Zeit in der Firmenkaffeeküche mal eine Kollegin so neidig-mißgünstig angesprochen, wie denn das so zustandekäme, daß ich soviel mehr verdiente als sie und mir so tolle Reisen leisten könnte, was ihr nie möglich wäre.

Nun raucht die Frau wie ein Schlot. Zwei Schachteln am Tag packt die locker, eher mehr. Dazu kommen bei der noch Kaffee und guter Wein. Allein die zwei Schachteln Zigaretten am Tag kosten – weiß nicht mehr, was kostet eine Schachtel? 5 Euro? – 3.650 Euro pro Jahr. Soviel geb ich ungefähr für ne große Reise aus, aber ich mache nicht jedes Jahr eine, meist nur so alle 2-3 Jahre eine, und zwischendurch nur mal kurze billige Städteabstecher. Keine Zigaretten oder Zigarren, kein Kaffee, kein Alkohol, keine Markenklamotten. Das, was sie dafür insgesamt ausgibt, lag pro Jahr erheblich über dem, was ich für das Reisen ausgebe. Würde sie ebenfalls darauf verzichten, könnte sie mit dem Budget noch mehr reisen als ich es tue. Sie raucht aber.

Reist man, hat man eine große Menge Spaß, sieht die Welt, lernt unglaublich viel, und wird ordentlich beneidet.

Raucht man, gibt man noch mehr Geld aus, verbrennt es aber im Wortsinne, stinkt, steht in der Kälte herum und wird von anderen als Untermensch angesehen.

Wer legt sein Geld also besser an?

Das komische daran ist ja, daß Raucher das Rauchen häufig mit „Spaß”, „Geselligkeit” und „Lebensqualität” rechtfertigen und als das einzige Vergnügen der Geringverdiener hinstellen. Und immer wieder damit kommen, daß Nichtraucher keinen Spaß hätten oder insgesamt bürgerlich-spießige Spaßbremsen wären. Nichts davon stimmt. Rauchen ist so teuer, daß es ein enormer Luxus ist. Und wer sich den Luxus leistet, jeden Tag 5 bis 10 Euro oder noch mehr, also mehrere tausend Euro pro Jahr zu verbrennen, dem kann’s ja so schlecht nicht gehen.

Ich für meinen Teil finde es nicht nur billiger, sondern auch viel geselliger, lebensqualitativer und vor allem spaßiger, ab und zu mal ne Fernreise in exotische warme Länder zu machen (bevorzugt auf die Südhalbkugel, weil dort Sommer ist, wenn es bei uns wintert), statt im Winter bei Kälte zitternd mit grauer Haut im Regen oder Schnee rumzustehen, um mir die dringend benötigte nächste Dosis reinzuhauen, weil man den Turkey nicht mehr aushält. Und wenn er dann endlich wieder ins Warme kommt, machen viele einen Bogen, weil er so riecht.

Man sollte sich mal so zum Spaß eine Woche lang vor die Firma in die Raucher-Ecke stellen und dort jeden Tag vor deren Augen einen 10-Euro-Schein verbrennen. Einfach so. Die würden einen für wahnsinnig erklären, für dekadent, für nicht mehr geschäftsfähig, für einen Idioten, Angeber, Aufschneider, Zyniker, Überbezahlten, und was nicht alles. Machen sie aber das gleiche, wird es plötzlich als gesellig und als Genuß hingestellt. Die Industrie und die Sucht erzielen ihre Wirkung.

Einfach nur um das mal klarzustellen, daß die Legende, daß Rauchen etwas mit Spaß zu tun hat oder das Vergnügen des Geringverdieners ist, Quatsch ist. Rauchen ist eine Drogenabhängigkeit, die einen dazu bringt, Geld, das man ansonsten zu seinem Vorteil nutzen könnte, wider alle Vernunft und zum erheblichen persönlichen, gesundheitlichen und sozialen Nachteil zu verbrennen. Wieso soll das Spaß sein?

Und ein ganz großes Problem dabei ist, daß die Raucher sich und anderen immer einreden, daß das was positives wäre, daß das mit Spaß und Freiheit verbunden wäre. Was hat der Zwang, sein eigenes Geld nutzlos zu verbrennen, mit Freiheit und Spaß zu tun? Wieso behaupten die auch noch, Raucher stünden für Spaß, Nichtraucher für Spaßbremsen und Spaßverzicht? Obwohl es doch bei objektiver Betrachtung genau umgekehrt ist. Reisen macht beispielsweise Spaß. Oder ne Fotoausrüstung. Oder, oder, oder. Wer sein Geld verbrennt, verzichtet auf diesen Spaß. Wie hat man es geschafft, in der Gesellschaft den gegenteiligen Eindruck zu erwecken?

43 Kommentare (RSS-Feed)

Kai
20.12.2011 3:30
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Wunderbarer Eintrag. Der geht gleich heute früh an meine Freundin. 🙂 Danke Hadmut.


flippah
20.12.2011 6:02
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Ich für meinen Teil bin ja dafür, Tabakwaren nur noch über Apotheken abzugeben. Und zwar gegen eine ärztliche Bescheinigung der Nikotinsucht. Dazu sollten Entziehungskuren mit minimaler Selbstbeteiligung angeboten werden, die erste alle 5 Jahre sogar kostenlos.
Dasselbe macht man mit allen Drogen: Alkohol, Haschisch, Heroin…
Und wenn auf diese Art und Weise die heute illegalen Drogen dekriminalisiert werden, gewinnt man genug Ressourcen, sich um das Schwarzmarktproblem zu kümmern, zumal das eher gering sein dürfte, denn sobald man seine “ich bin süchtig”-bescheinigung hat, bekommt man das Zeug ja.
Man wird nur eben deutlich darauf gestoßen, dass man suchtkrank ist. Nur wer es sich eingesteht, bekommt das Zeug zu nicht-Schwarzmarktpreisen.


Ruru
20.12.2011 7:42
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Obwohl ich selber zur Zeit wieder “rückfälliger” Raucher / “Drogenabhängiger” bin, gebe ich Dir zu 100% Recht (und das tue ich sonst eher selten).

Zeit mal wieder aufzuhören. Danke!


Johannes
20.12.2011 8:06
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Ist ja gut Herr Danisch, Raucher sind scheiße, ich hätte es jetzt kapiert, wenn ich es nicht schon gewußt hätte. Ich zünde mir jetzt noch eine an und schmeiße diesen Blog aus dem Feed-Reader. Adieu, mein kleiner nichtrauender Garde-Offizier.


Jens der andere
20.12.2011 8:17
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“Rauchen ist eine Drogenabhängigkeit, die einen dazu bringt, Geld, das man ansonsten zu seinem Vorteil nutzen könnte, wider alle Vernunft und zum erheblichen persönlichen, gesundheitlichen und sozialen Nachteil zu verbrennen. Wieso soll das Spaß sein? ”

IST es nicht. Sagt der Ex-Raucher. (Und eine wunderbare Formulierung!)

Aber der Körper spielt Rauchern vor, daß Nikotin so wichtig für das Überleben ist, wie Essen oder Trinken. Die Nikotinsucht zu befriedigen, ist, wie hungrig etwas zu essen. Das macht es für den Süchtigen zum Genuß – und wie man gern in Gesellschaft ißt, raucht ein Raucher gern in Gesellschaft seinesgleichen. “Zigarette = Genuß” kommt dann von alleine.

Beim Umstieg auf Nikotinkaugummi lernt der Körper interessanterweise dann “Kaugummi = Genuß”, was man zur entgültigen Entwöhnung ausnutzen kann. Diese Erkenntnis hat mir wahrscheinlich vor Jahren das Leben gerettet. 🙂

Rational ist es wohl den meisten Rauchern klar, was sie da treiben. Nur trifft man Entscheidungen weit weniger rational als man glaubt.
Man weiß, daß man Essen braucht, auch ohne die Biologie dahinter zu begreifen. Ein hungriger Mensch ißt gern. Ein Nikotinsüchtiger raucht gern.

Beim Rauchen ist es (aus Sicht des Körpers) ein identischer Mechanismus wie beim Essen. Die Zigaretten schmecken sogar dem Süchtigen aus diesem Grund. Der Körper hat gelernt: “Das ist gut für mich!” und schon schmeckt es.

Den Rest übernimmt dann das Hirn, was in der Lage ist, den bizarrsten Unsinn als rationale Entscheidung darzustellen.


Hadmut
20.12.2011 10:40
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@Jens: Ich meinte ja auch nicht, daß es Spaß ist, sondern daß die Drogenabhängigkeit bzw. der Handel damit immer mit dem Vorwand übertüncht wird, daß es Spaß, Geselligkeit, Lebensqualität usw. sei.

Guck allein mal die Kommentare, die ich zum Thema Rauchen hier so im Blog kriege. Nichtraucher würden Rauchern die Lebensqualität abschneiden wollen und so. Mein Blog-Artikel hier ging eigentlich gar nicht mal gegen das Rauchen an sich, sondern gegen das blöde Gefasel zu dessen Rechtfertigung und Verteidigung.


Tenshinhan
20.12.2011 8:54
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Da hast Du aber Pech mit den Rauchern in deinem Umfeld.

Also die Raucher, die ich kenne, haben bisher noch nie behauptet, dass sie aus Geselligkeit rauchen würden oder dass ein Nichtraucher eine Spaßbremse sei. Die jammern eher darüber, dass sie nicht aufhören können(aber eigentlich gerne wollen) zu rauchen und dass es ja immer teurer werde und total ungesund sei, scheiß Sucht eben.

Und ich habe mittlerweile nicht mehr das Gefühl, das denen Rauchen Spaß macht. Jedenfalls hier in Niedersachsen nicht. Hier müssen Raucher immer vor die Tür in den meisten Restaurants, Discos etc. Oder es gibt einen speziellen Raucherraum, der dann so zugenebelt ist, dass selbst die stärksten Raucher Tränen in die Augen bekommen und das kaum aushalten. Nichts von Geselligkeit und Gemeinschaftsgefühl.

Ansonsten sehe ich das aber genauso wie Du, das ist reine Geldverbrennung.


ziv
20.12.2011 9:10
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Hallo Hadmut,
du sprichst mir aus der Seele, ich hätte hier fast umkippen können beim lesen deines Beitrags, denn ich hatte erst kürzlich eine ähnlich Diskussion mit einem Bekannten wegen ein paar Spontankäufen, ich müsste “es ja richtig Dicke haben” wenn ich mal eben zum Spaß was für 100€ kaufen kann. Meine Antwort war dann recht ähnlich wie deine Erkenntnis, das dies weniger ist als er für seine Zigaretten im Monat ausgiebt :).

Herrlich, danke für den Beitrag.


Roland
20.12.2011 9:15
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Hadmut und sein Kreuzzug…………gegen das Rauchen.

Sicher lässt sich mit dem eigenen Geld sinnvolleres anstellen – aber WER entscheidet das ? Doch immer noch jeder selbst und, mit Verlaub, nicht Du, Hadmut .

Wer voreingenommen ist, der kann sich niemals vorstellen, daß für andere bestimmte Dinge GENUSS bedeuten ! Ist “Genuss” etwas, was nur unser Hadmut bestimmt oder definiert ? Eher nein.
Dazu kommt, daß die unangenehmen “Nebenwirkungen” solche sind, die oft und hauptsächlich der Fantasie bzw. eigener Sichtweise entspringen – wie z.B. das “Argument”. daß “Raucher stinken” . Mag sein, aber eben nur für Dich und keineswegs für ALLE ! Wenn sich jemand ruinieren will, dann sei dem das doch einfach gegönnt !

Eines noch:
Vom “Sozialneid der Raucher” zu schreiben mag ja ok sein. Aber wer dies wöchentlich macht………….bei wem liegt denn dannn besagter “Neid” vor ?


Hadmut
20.12.2011 10:38
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@Roland: Es geht doch gar nicht darum, den Leuten die Entscheidung abzunehmen. Es geht darum, ihre Neid-Vorwürfe und ihren Anspruch, Spaß zu treiben, kritisch zu beleuchten. Von mir aus können Raucher das für Genuß halten, soviel sie wollen. Aber sie sollen dann nicht jammern, daß ihnen dann das Geld fehlt. Ein Genuß, der jedes Jahr Tausende Euro kostet, zählt für mich zu Luxus.


Peer Teer
20.12.2011 10:04
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Und erst das Rumgekotze von den Rauchern. Hier in der Nachbarschaft kotzen die schon morgens um 4 aufm Balkon, wenn es wärmer ist. Pfeift der erste Vogel im Frühling, röchelt, pfeift und kotzt der asoziale Raucher lustig dazu. Die Alte kann nicht schlafen bei dem Schleimgehuste und schickt deshalb den Selbstvergifter raus auf den Balkon oder Terasse, dort werden dann die Lungenflügel 2h rausgekotzt, damit das besser geht wird nat. erst mal Eine angesteckt. Ist der eine fertig, kommt der nächste aus der verqualtemten Bude gekrochen und startet seine Kotzarien, so geht das von Frühling bis Spätherbst.

Die rauchersche Unlogik aus dem Bürotussibeispiel kann ich bestätigen.
Das wollen sie nicht hören oder kapieren es einfach nicht, weil das Hirn schon voller Teer ist. Da wird lieber weiterhin lustig das Geld verbrannt und auf den “Reichen” geschimpft der “so viel Geld hat”. Ich bin jedenfals nicht so reich mein Geld zu verbrennen und mir die Lunge und Hirn zu teeren.


nullplan
20.12.2011 10:13
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@Johannes: Wo kommt nur diese Idee her, dass man einem Blogger irgendwie damit schaden könnte, ein Abo, das nur eine Einstellung des Feed-Readers oder des Browsers ist, zu kündigen? Hadmut schreibt hier aus Spaß an der Freude. Er verdient damit _nix_. D.h. er würde es schon verdienen, hierfür Geld zu erhalten, aber er kriegt eben nichts.

@Roland: Hadmut soll neidisch auf Raucher sein? Weil er häufig über deren soziale Unfähigkeit berichtet? Also, da gehen Ursache und Wirkung nicht so ganz zusammen…


@Hadmut: Korrekt festgestellt. Es gab allerdings eine Zeit in meinem Leben da hat mich das Rauchen tatsächlich sozial weiter gebracht.

Damals war ich ein ernsthaft nicht- bzw. fremdsozialisierter Nerd und die einzige Gruppe die einen ziemlich vorbehaltlos aufnimmt (und damit die Sozialisierung vorantreibt) sind die Raucher.
Das klappt nicht immer, aber ich kenne viele (Ex-) Raucher die deswegen mit dem Rauchen angefangen haben.

Versuch mal die Nichtraucher dazu zu bewegen jede Stunde 5 Minuten in die Küche zu bringen um ne Tasse Tee zu trinken und sich zu sozialisieren (jeden Tag). Es klappt nicht, zumindest nicht wenn ich versuche die Truppe dazu zu bewegen. Das ist traurig weil wenn du diese Domäne den Rauchern nimmst geht der Rest von allein.

(Das soll nicht heißen das ich rauchen gut finde. Der Vorschlag oben von @fllipah mit der Apotheke ist aus meiner Sicht genau richtig und sollte für alle “Drogen” angewendet werden, zu meinem Leid dann auch für Koffein.)

Angelo


FF
20.12.2011 11:04
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Schwungvolle Polemik! Nicht von der Hand zu weisen. Alles richtig.

Nur habe ich (als Nicht- und Noch-nie-Raucher) derzeit fast schon Mitleid mit der Rauchergemeinde. Die werden ja mittlerweile behandelt, als hätten sie eine ansteckende Seuche, regelrecht kriminalisiert.

Da verstehe ich so ein bißchen Angstbeißerei und argumentative Überkompensation seitens der Raucher beinahe schon als Notwehr.

Und generell widerstrebt mir dieser ungute Zeittrend – allen überall und immer vorzuschreiben zu wollen, was sie zu tun und zu lassen, was sie zu konsumieren oder eben nicht zu konsumieren haben – heftig. (Etwa kein Flaschenbier mehr im Zug. Wie albern! Obwohl ich kaum auf die Idee käme, mir im Abteil ein Bier aufzumachen. Außer vielleicht, wenn es mir verboten wird.) Derlei nervt total.

Weiter: daß etwa “Uschi’s Pils- und Bulettenbar” heftig verqualmt ist, weiß ich vorher und gehe vorbei. Ich käme aber niemals auf die Idee, einen Gesundheitskreuzzug gegen “Uschi” und ihr vermutliches Lungenkrebskandidaten-Publikum auszufechten…

Wenn es ihnen Spaß macht, bitte.

Fazit: “die Politik” hätte derlei freiheitsbeschneidenden Gängel-Puritanismus lieber sein lassen sollen. Die Tendenz geht ganz klar in die falsche Richtung. Jedem nach seiner Fasson – das war früher mal. Es gibt noch vieeel zu wenige Verbotsschilder in Deutschland.

Aber was rede ich…


Mattes
20.12.2011 11:39
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Mein Biologielehrer meinte zum rauchen mal, dass viele Arbeiten (Studiumabschluss, Doktorarbeit) ohne rauchen nicht zustande gebracht worden wären …

Raucht eigentlich KTzG?

Ich sollte das mal für mein eigenes Studium in betracht ziehen …


Flusskiesel
20.12.2011 11:41
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Sucht verändert das Gehirn und verändert das Denken. Deswegen werden für die Sucht auch häufig “vernünftige” Gründe gefunden. Der Abhängige glaubt das z.T. wirklich!
Er glaubt, dass er die Droge (welche auch immer) braucht, er glaubt, dass es vernünftig ist, die Droge zu nehmen als sie nicht zu nehmen.

Ich persönlich glaube ja nicht an eine drogenfreie Gesellschaft. Zumindest habe ich noch keine erlebt. Irgendwas pfeifen sich die Leute immer rein – und wenn es kein Koffein, kein Nikotin, keinen Alkohol oder Schokolade mehr gibt, dann nehmen die Leute eben Religion oder so etwas.


yasar
20.12.2011 12:53
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@Roland

Zu Deiner Bemerkung “Dazu kommt, daß die unangenehmen “Nebenwirkungen” solche sind, die oft und hauptsächlich der Fantasie bzw. eigener Sichtweise entspringen – wie z.B. das “Argument”, daß “Raucher stinken”

ich glaube Du verwechselst hier was. es isttatsache, daß ein raucher, nachdem er frisch eine vor der Tür geraucht hat und wieder ins Lokal zurückkommt, tatsächlich stinkt. Und das ist imemr noch unangenehm, insbesodnere wenn man selbst mit dem Essen noch nicht fertig ist. Immerhin er hat einen nicht beim Essen eingebelt.

Ein Raucher frisch nach dem Rauchen stinkt! das bestätigen sogar viele Raucher selbst.

Ich hatte auch schon Kollegen, die mit dem Rauchen (zeitweise) aufgehört haben und sich dann gewundert haben, wieviel Geld sie plötzlich zur Verfügung haben. Von daher hat das, was hadmut sagt, durchaus Hand und Fuß.


Alex
20.12.2011 13:33
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@Ruru
“Zeit mal wieder aufzuhören. Danke!”
Der Trick ist nicht das aufhören, sondern das nicht wieder anfangen 🙂

Das mit der Apotheke finde ich nur teilweise eine gute Idee – spezialisierte Läden durchaus, aber Apotheke muss nicht sein (vergleiche den Spirituosenläden in manchen skandinavischen Ländern)

Aber ich würde es nicht übertreiben mit dem Gesundheitszwang:
Harte Drogen > illegale nicht harte Drogen > Nikotin & Alkohol > Kaffee > Schokolade > Junk Food > Cola?

Hier wird schon vorgeschlagen Kaffee in die “Speziellen” Drogen einzuordnen – mal die Realität anschauen.
Nur ein kleiner Teil der Kaffeekonsumenten hat ein Problem ohne Kaffee.
Und vermutlich ist es auch nur ein nicht viel größerer Teil der Alkoholkonsumenten, die ein Problem ohne Alk hat.
Und – jetzt lehne ich mich ausm Fenster – vermutlich noch lange nicht jeder Raucher hat ein Problem ohne Nikotin, sondern sich das Rauchen eher als schlechte Angewohnheit antrainiert.


Knut Grunwald
20.12.2011 15:18
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Das mit dem Rauchen und dem Geld ist nur zu wahr.

Allerdings finden sich immer Möglichkeiten Geld zu verbrennen, wenn das Budget nicht abstruse Höhen erreicht.

Ein schönes Auto und “schicke” Kleidung sind ganz gute Geldverbrenner, wenn man sich nicht vergiften will.

Ich nehme Restaurant- und Kneipenbesuche. Die sind allerdings auch gesundheitsschädlich durch die überschüssigen Kalorien. Wobei der Abstinenzeffekt bei uns nicht so gross ist, da beide zweibeinigen Hausbewohner eine Küche bedienen können. Da ist das Restaurant manchmal besser, da auch bei guten Sachen nach einer Portion Schluß ist.


Oppi
20.12.2011 15:24
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“Dazu kommt, daß die unangenehmen “Nebenwirkungen” solche sind, die oft und hauptsächlich der Fantasie bzw. eigener Sichtweise entspringen – wie z.B. das “Argument”. daß “Raucher stinken” . Mag sein, aber eben nur für Dich und keineswegs für ALLE ! Wenn sich jemand ruinieren will, dann sei dem das doch einfach gegönnt !”

Doch, Raucher stinken für ALLE. Für alle die eben nicht rauchen. Man kann sich selber generell nur ganz schwer riechen, wenn ich nach Bier rieche weil ich getrunken habe, merke ich das selber auch nicht, meine nüchternen Mitmenschen aber sehr wohl. Was du hier machst ist, die Realität mit Gewalt in dein Weltbild pressen zu wollen. Das gelingt nur in den seltensten Fällen auf überzeugende Weise 😉


VODAN
20.12.2011 23:22
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Ich rauche Ø 5 Zigaretten/Tag, tagsüber bei der Arbeit mache ich nur nachmittags eine einzige Raucherpause. Es gibt auch Tage, da rauche ich garnicht. Auch ich kann den Zigarettengeruch nicht leiden, halte mich als Raucher auch nicht für spassiger oder unterhaltener als Nichtraucher und finde das nervige am rauchen, das man gelbe Finger von bekommt. Ganz schlim finde ich selber Zigarettenrauch beim Essen. Und schmecken tut’s auch nicht. Warum ich trotzdem rauche? Wegen der Wirkung! Raucht man nur wenig, bekommt man noch jedesmal die Nikotinwirkung bewusst mit, raucht man 2 Schachteln am Tag, gewöhnt sich der Körper dran und die Wirkung flaut ab. Was mich aber immer wieder wundert ist, dass wenn man zum rauchen extra (und zu recht) ein Lokal verlässt, um seinem ungesunden Bedürfniss draussen in Kälte, Schnee oder Regen nachzukommen, dann dauert es nicht lange, dann gesellen sich Nichtraucher dazu.
Neulich ärgerte ich mich maßlos als ich in Limburg auf einem Platz stand. Ich stellte mich abseits, rund 10 Meter um mich rum war niemand, und ich rauchte eine. Niemand da, den ich belästigt hätte. Ich hantierte an meiner Kamera rum und registrierte nicht, dass eine Kleinfamilie (2 junge Eltern, 1 Kind aufm Arm, 1 Kind im Kinderwagen), mich sehend auf mich zuhielten. Ich schaute gerade auf, atmete den Rauch aus und die Frau bekam ihn ab und fing fürchterlich demonstrativ an, loszuschimpfen und sich theatralisch aufzubauschen. In dem Moment ignorierte ich sie und meinte nur, sie könne ja Abstand von mir halten, ich stand ja schon rauchend vor ihr da. Ich hab mich erst später darüber geärgert.
Es ist gut und richtig, dass es rauchfreie Bereiche gibt! Und es ist richtig, dass Nichtraucher nicht durch Rauch belästigt werden müssen. Aber ich lasse mich von arroganten Nichtrauchern auch nicht nötigen, es bleiben zu lassen. Wir leben in einer Demokratie. Das heisst auch, GEGENSEITIGE Rücksichtnahme, nicht EINSEITIGE Meinungsdiktatur! Daher bin ich auch dagegen, alles, was irgendeine Interessensgemeinschaft fordert, automatisch gesetzlich verbieten zu lassen. Gibt es keine andere Umgangsformen in unserem Land, als anderen alles verbieten zu müssen? Wo ist denn die ständig bemühte, oft zitierte Toleranz, wenn man sie mal bringen muss, und nicht immer nur einfordert?


Roland
20.12.2011 23:55
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Herrjeh !
Jetzt solls den kaffee auch nur noch in der Apotheke geben ?
Diese Klosterbrüder hier sind ja furchtbar !

Beten und Arbeiten (sich über andere empören)……….und natürlich konsumieren – ist das eure Vorstellung von “Leben” ? Die könnt ihr gerne behalten………..für mein Teil will ich Fernsehen in Filzpantoffeln mit Flaschenbier und der Fluppe im Mund – vom fögeln will ich dabei gar nicht anfangen – DAS ist Leben…………


Jens der Andere
21.12.2011 0:47
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@Hadmut,

Da sind wir sicher einer Meinung. Das meinte ich mit dem letzten Satz.
Das Hirn ist zu unglaublichen Verbiegungen in der Lage, um die bescheuertsten Entscheidungen rational darzustellen.

Es versteht ja – auf der Ebene – leider auch nichts von Sucht.

@flippah:
Eines der Probleme ist der dann ausufernde Schwarzmarkt. Den haben wir jetzt schon (auch bei Zigaretten – geschmuggelte).
Solcherlei Spielchen sorgen meist nur dafür, kriminelle Strukturen zu finanzieren.

Warum sind aber (anders als beispielsweise in Großbritannien) Nikotinpräperate zur Raucherentwöhnung – für viele ein wichtiger erster Schritt – nur mit Mühe und für viel Geld in Apotheken verfügbar, während jede Tankstelle und etliche Automaten Zigaretten verkaufen? Warum muß man Raucherentwöhnungskurse mit der Lupe suchen? (Zentrale Rufnummer für ein Infotelefon wäre doch auf der Zigarettenpackung wichtig…)

Und – warum darf ich am Steuer eines Autos nicht ohne FSE telefonieren, mir aber eine Zigarette anzünden?


yasar
21.12.2011 10:45
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@Roland

Ich dachte Du bist weg?

Due verstehst da was falsch. In Deinen eigenen vier Wänden darfst Du rauchen, saufen, bumsen und sonstiges treiben wie es Dir gefällt und kein anderer zu Schaden kommt. Da stört sicht keiner dran, außer vielleicht Dein “Lebensabschnittspartner/in”.

Es wird nur den Drogensüchtigen das Recht abgesprochen, mit Ihrer Sucht andere zu belästigen. Oder würdest du es begrüßen, wenn ein Junkie mit seine Spritze (oder zerbrochen Bierflasche) einfach in der Gegend herumliegen läßt?


yasar
21.12.2011 10:52
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@JensdA

Das mit Telefonieren dürfen mit FSE ist auch nur eine halbherzige Lösung. Tatasache ist, daß jedwedes Telefonieren des Fahrers während der Fahrt gefählich ist, weil sie das Gehirn ablenkt. Siehe auch http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,757727,00.html
Es müßte also dem Fahrer grundsätzlich verboten werden, zu telefonieren.

Beim Rauchen hingegen wird kaum Hirnleistung verlangt. Da ist das Rauchen während der Fahrt an sich ungefährlich. Gefährlich ist es nur während dem Anzünden und wenn die Zigarette (oder die Glut) irgendwo hinfällt und mann dadurch abgelenkt wird.


karbau
21.12.2011 11:27
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@VODAN

Ja, es ist schwer für Dich das einzusehen; ich verstehe Deine Probleme, denn als Drogenabhängiger hat man natürlich seinen freien Willen an die Droge bzw. deren Dealer abgegeben.

Aber nur mal zum Mitdenken: wenn Du das Zeug, was Du beim Rauchen ausatmest, nicht beim Rauchen erzeugen würdest, sondern als Chemiker im Labor und dann statt es auszu”atmen” stattdessen aus einer Spray-Flasche auf jemanden sprühen würdest, wäre das *SCHWERE KÖRPERVERLETZUNG* (da mit einer krebserregender Substanz und im Vorsatz begannen).

Und jetzt erklär mir doch bitte mal den Unterschied für das Opfer Deiner Drogenabhängigkeit? Und genau deswegen gibt es ja auch Gesetze gegen andere Gifte und gefährlichen Substanzen – weil man eben NICHT alles machen darf, sondern auch die Folgen für *ANDERE* Menschen berücksichtigen muss (genau an dieser Fähigkeit fehlt es Rauchern, weil ihre Dorgenabhängigkeit zum Abschalten aller Sozialisierungsautomatismen führt).


Oppi
21.12.2011 12:42
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@ yasar : “Es müßte also dem Fahrer grundsätzlich verboten werden, zu telefonieren.”

Und sich mit seinem Beifahrer zu unterhalten, gelle ? Und wer kontrolliert das ? Und wie ? ^^


VODAN
21.12.2011 20:36
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@Karbau: Dieses Gutmenschengeschwätz ist jetzt nicht wirklich Dein ernst, oder?? Selten so einen hanebüchenen Unsinn gelesen…
Zum einen bezweifle ich ernsthaft, dass jemand mit so oberflächlichen Ansichten MICH unbekannterweise versteht. Wenn Du deine Anti-Raucher-Haltung lediglich als Ventil zum ausleben asozialer (oder neudeutsch: unsozialer) Verhaltensmuster brauchst, ist das okay, aber dann nenne es auch so!
Auch für Dich gilt, die Gesetze der BRD zu respektieren. Wenn der Gesetzgeber aber Tabak (oder Alkohol) im Gegensatz zu anderen Drogen nicht verbietet, dann ist das für uns alle so. Da rauchen nicht verboten ist, DARF ich es also (entgegen deiner falschen Behauptung); ob ich es mache, unterliegt meiner persönlichen Entscheidung! Da bringt es auch nichts, sich als Hobby- und Freizeitrichter aufzuspielen und Menschen eigenmächtig und unbegründet zu kriminalisieren nur damit man sich selbst zuhause besser fühlen kann! Pfeffer ist beim Eigenkonsum auch nicht verboten, erst wenn ich es jemandem als Spray ins Gesicht jage; daraus den Umkehrschluß zu ziehen, deshalb Pfeffer verbieten zu wollen ist absurd!
Wenn es Dir um die Reduzierung krebserregender Ausstöße geht, dann verklag doch erstmal die Diesel-Autofahrer – da schaffst Du mit einem Schlag eine weitaus größere Reduzierung krebserregender Stoffe. Ausserdem bedeutet “krebserregend” nicht, dass es zu 100% bei jedem zu Krebs führt.
Was die Abhängigkeit betrifft, ist ein Suchtverhalten nicht von den allgemein als Drogen bezeichneten Stoffen abhängig; es ist ein menschliches Verhalten, dass sich auf alles erstrecken kann: Fressucht, Brechsucht, Schokoladensucht, Wassersucht…und auch Dinge wie Fetischismus, Sex oder Gewalt können in einem Suchtverhalten ausarten. Wird ein langer Kampf werden, bis alles verboten ist…

Nimm doch mal ein effizienteres Beispiel: Winterreifen. Mittlerweile sind sie vorgeschrieben, trotzdem fahren genügend Menschen bei diesem Wetter noch mit Sommerreifen rum und bauen Unfälle. Obwohl es hier eine klare gesetzliche Vorgabe gibt! Erkläre mir doch mal bitte, warum ein solches gesetzeswidriges Verhalten weniger schlimm für die Opfer sein soll, als mein gesetzlich toleriertes rauchen? Zummal durch mein rauchen niemand (ausser mir) direkt geschädigt oder getötet wird. Bisher ist mir auch noch kein Opfer meiner persönlichen Sucht bekannt, und ich bin nicht für alle Raucher dieser Welt verantwortlich! Also spar Dir bitte diese propagandistischen Schuldzuweisungen; wenn Du mir etwas vorwirfst, dann bitte substantiviert und nachvollziehbar, nicht so leere, abgedroschene und falsche Phrasen, die man mal irgendwo gehört hat und nachplappert…


Hadmut
21.12.2011 20:39
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@VODAN: Pfeffer und dessen Genuß sind in Deutschland auch nicht verboten. Trotzdem ist es (verbotene) Körperverletzung, ihn anderen in die Augen zu werfen.


VODAN
21.12.2011 20:49
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@Hadmut: Nichts anderes habe ich geschrieben! Genau durch dieses Beispiel wollte ich zeigen, dass die “Konstruktion” eines Vorwurfes wegen “gefährlicher Körperverletzung”, wie ihn Karbau mit seinem Nikotin-in-Spraydosen-Beispiel auftat, völlig absurd ist! Denn ich werfe meine Kippen auch nicht anderen Leuten in die Augen…und ich blase auch meinen Rauch keiner Person direkt ins Gesicht! Wenn hier Menschen mit Beispielen verglichen werden, dann doch bitte mit richtigen!


Alex
21.12.2011 22:13
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Nur so als Beispiel ausm täglichen Leben:

Wenn ich meine Jacke rauskrame, dann finden sich in dieser 3 Brandlöcher, die mit 99% Sicherheit auf Zigaretten zurückzuführen sind.


karbau
22.12.2011 2:33
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@VODAN

Die Länge Deines “Kommentars” zeugt davon, dass ich einen Nerv getroffen habe. Sorry, aber so ist das nun mal, denn nach jahrelangem Opferstatus, von Jahren, in denen ich Opfer von Drogenabhängigen war, lege ich einfach den Finger auf die Wunde. Und spreche die Wahrheit aus. Tja … ist unangenehm, nicht wahr? Aber Du kannst es ändern. Gibt “einfach” die Drogenabhängigkeit auf und werde ein freier Mensch, der nicht mehr seinem Drogenhändler nach dem Mund redet.

Nun … ich schwinge mich nicht zum Richter auf. Ich lege nur logische Dinge dar:
* Zeug als Chemiker produzieren, andere Leute damit verletzen bzw. langfristig damit *töten* -> Verbrechen
* dasselbe Zeug als Drogenabhängiger (Raucher) anderen Leuten zumuten -> “akzeptiert” laut dt. Recht.

Ich bezweifle nicht, dass es (momentan) legal ist, andere mittels Passivrauchen zu schädigen. Nur richtig ist es halt nicht. Es bleibt rein logisch dasselbe (vom Opfer her gedacht) was passiert, wenn ein asozialer Schläger losprügelt. Das sind die Folgen der Tabak-Drogenabhängigkeit; Du wirst es nicht verstehen als jemand, der keinen freien Willen hat, sondern auf den nächsten Drogenkonsum fixiert ist; ich weiss. Du tust mir leid.

Und die leider armselige Ausrede mit dem Alkohol … ja, ja .. wie oft habe ich sie schon gehört von den Tabak-Drogenabhängigen. Ständig. Immer wieder. Der Unterschied (Du wirst ihn nicht kapieren bzw. zugeben, weil Du nicht anders kannst als jemand, der seinen freien Willen an die Droge abgegeben hat, ich weiss) … der Unterschied ist : bei Alkohol ist der Staat konsequent -> Schaden im Suff, doppelt schlimm. Schaden durch Raucher -> (immer noch) leider straffrei; was drigend geändert gehört -> Knast für Raucher!

Dabei ist Tabak die assoziale Droge schlechthin. Bei Alkohol, Kokain, Heroin bringen sich die Abhängigen nur selber um. Wen juckts? Mich nicht. Schädigen sie jemand anders während ihres Drogenkonsums -> Strafverschäfung. Richtig so.

Aber Raucher? Die schädigen *immer* und *überall*. Deswegen wäre die konsequente, logische Folgerung, dass in einem anständigen, konsequenten Rechtssystem Tabak-Raucher stärker bestraft und härter verfolgt gehören als alles Kokain- und Heroin-Abhängigen zusammen, denn die wahren Asozialität äußert sich nun mal in der selbstgerechten, rücksichtslosen Raucherei.


karbau
22.12.2011 2:35
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@Hadmut:

hattest Du nicht eine Policy, dass Kommentare mit “Gutmensch” gelöscht werden? Vodan hat mir ja (falscher-weise) dasselbe ‘vorgeworfen’.


yasar
22.12.2011 12:50
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@Oppi

Auch Gespräche mit Beifahrern gehören genaugenommen verboten, weil die genauso ablenken und “Gehirnleistung” abziehen, wie das Telefonieren. Warum ist wohl in den meisten Bussen und Bahnen ein Schild angebracht, daß man während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen soll.

Nur das mit der Kontrolle ist ein Problem. Und zugegeben, ich unterhalte mich während einer Autofahrt auch mit meiner Frau und meinen Kindern, Bemühe mich aber, die Auswirkungen aufs Fahren möglichst gering zu halten. -> Stop auf dem nächsten Parkplatz, wenns gar zu arg wird. (Wer mal mit mehreren Kindern auf einer langen Fahrt war, weiß sicher, was ich meine).


Oppi
22.12.2011 13:41
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“Auch für Dich gilt, die Gesetze der BRD zu respektieren. Wenn der Gesetzgeber aber Tabak (oder Alkohol) im Gegensatz zu anderen Drogen nicht verbietet, dann ist das für uns alle so. Da rauchen nicht verboten ist, DARF ich es also”

Nur weil etwas nicht verboten ist, ist es noch lange nicht in Ordnung.

“Pfeffer ist beim Eigenkonsum auch nicht verboten, erst wenn ich es jemandem als Spray ins Gesicht jage; daraus den Umkehrschluß zu ziehen, deshalb Pfeffer verbieten zu wollen ist absurd!”

Pfeffer und das sogenannte Pfefferspray haben chemisch rein gar nichts miteinander zu tun. Pfefferspray besteht aus hochkonzentriertem Capsaicin, das ist der scharfe Inhaltsstoff von Chilischoten. Pfeffer wird aus der Pfefferpflanze gewonnen, und der Stoff der hier für die Schärfe sorgt heisst Piperin.

Was er anspricht ist auch einfach nicht von der Hand zu weisen – du kannst so viel “Pfefferspray” in dein eigenes Gesicht sprühen wie du willst wenn dir das Spaß macht, du darfst aber damit niemand anderen attackieren. Gleiches gilt fürs rauchen. Rauch so viel du willst, aber andere zu zwingen das Zeug einzuatmen ist nicht ok (und vor allen Dingen sehr wohl verboten. Nicht umsonst gibt es das Rauchverbot in Kneipen, das über den Arbeitnehmerschutz begründet wurde).
Niemand will das Rauchen verbieten. Verboten sein müsste aber, andere zum mitrauchen zu zwingen.

“Wenn es Dir um die Reduzierung krebserregender Ausstöße geht, dann verklag doch erstmal die Diesel-Autofahrer ”

Es gibt keine Gleichheit im Unrecht. “Die da hinten machen das auch und die bestraft ihr nicht” ist keine valide Verteidigung.
Darüberhinaus sind Kraftfahrzeuge leider unverzichtbar für unsere Infrastruktur, weshalb gewisse Kollateralschäden hingenommen werden müssen bis wir was besseres finden. Das Rauchen hat keinerlei praktischen Nutzen für irgendwen ausser für die Tabakindustrie.


Hadmut
22.12.2011 13:43
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@Oppi: Ich meinte nicht Pfefferspray, sondern ganz bewußt echten Pfeffer.


Raul Katos
17.1.2012 12:27
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Auch mal eine interessante Sicht 🙂


Drogensüchtige
18.1.2012 21:06
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Bei den militanten Nichtrauchern hier frage ich mich, was sie geraucht haben…


Hadmut
19.1.2012 9:39
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Eben nichts…


yasar
19.1.2012 10:32
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Also wenn ich militant wäre, würde von den Rauchern nichts weiter als ein Häufchen Asche übrigbleiben. 🙂


lara Croft
23.1.2012 17:31
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Wenn man das Zeug selbst stopft oder dreht (üblich, wenn man wenig Geld hat), kostet das im Monat um die 20€. Also 240 im Jahr. Vielleicht 300. Ist nicht mehr als ne Städtereise.


Hadmut
24.1.2012 10:31
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@lara Croft: Und wenn man’s bleiben läßt, spart man 300 im Jahr, stinkt nicht nach Tabak, auch nicht aus dem Mund wie ein Mülleimer, hat keine gelben Finger, keine schwarzen Ränder zwischen den Zähnen, man muß nicht draußen bleiben und wird nicht wie ein Aussätziger behandelt. Warum macht man es also überhaupt?


yasar
14.3.2012 10:55
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Übrigens gibt es seit gestern wieder viele Meldungen über die (posrtitiven) Auswirkungen des Rauchverbots in Deutschland. u.a. auch bei der Welt:

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article13920817/Rauchverbote-retten-Leben.html

http://www.welt.de/gesundheit/article13919841/Rauchverbot-senkt-Zahl-der-Herzinfarkte-drastisch.html