Man äußerte Kritik an meiner Dubai-Reise…
Einige wenige Leser hatten Kritik daran geäußert, dass ich nach Dubai gereist bin.
Manche äußern Unverständnis der Art, warum man sich sowas antut, anstatt Urlaub zu machen. Da schreibe ich mal separat was dazu, wenn ich Zeit habe. Das hier schreibe ich jetzt auch nur, weil ich noch ein Firmeware-Update laufen habe, bevor es losgehen kann. (Mir ist gestern eine GoPro abgestürzt, mal sehen, ob ein Firmwareupdate was bringt.)
Einer schreibt mir
Du kannst ja nichts dafür, aber das Konzept der Stadt und des Landes
sind krank:Die traurige Wahrheit über DUBAI
Eine Youtuberin namens Desy bringt, was ihr an Dubai nicht passt.
Ich habe nicht die Zeit, mir das jetzt hier anzusehen. Ich habe nur mal ganz kurz durchgezappt.
Aber: Schon beim ersten Durchzappen sind mir gleich zwei ganz grobe Falschinformationen aufgefallen.
- Sie sagt, es gäbe keine öffentlichen Verkehrsmittel. Das ist falsch.
Es gibt hier quer durch Dubai die Metro, mit der fahre ich jeden Tag. Sowas wie bei uns die U- und die S-Bahn zusammen.
Es gibt auch noch Straßenbahnen (Tram), damit bin ich bei einer früheren Reise schon gefahren.
Und ein Bus-System gibt es auch noch, das ich zwar kaum kenne, aber ich bin mal mit einem dieser Fernbusse (voller Gastarbeiter, ich der einzige Tourist) von Sharja nach Abu Dhabi gefahren.
An der Expo fahren auch Busse rum.
Metro und Tram sind zwar noch relativ neu, aber als ich das erste Mal in Dubai war, (bin mir jetzt nicht mehr sicher, ich glaube, das war auf der Rückfahrt von der Neuseelandreise 2008) war die gerade in Betrieb gegangen, den ich hatte mich damals geärgert, dass ich eine Metro-Station nahe am Hotel war, und ausgerchnet die gerade noch nicht fertig und eröffnet war.
Ich war bisher in den Emiraten Dubai, Sharja und Abu Dhabi, und fahre, abgesehen von den Fahrten vom und zum Flughafen, fast nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vor Jahren bin ich ein- oder zweimal Taxi gefahren.
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Sie sagt, es gäbe hier nur Fast Food und kein landestypisches Essen.
Das ist völliger Quatsch. An jeder Ecke gibt es hier im Innenstadtbereich arabisches Essen (lecker übrigens), und wenn ich hier abends von der Metro zum Hotel gehe (ca. 200 Meter) komme ich an drei, vier, fünf Restaurants und Imbissen mit arabischem Essen vorbei, gestern abend war ich da essen.
Auch die Shopping-Mall mit dem Aquarium, die sie zeigt, kenne ich, an der habe ich letztes Mal auf der Rückreise von Neuseeland logiert, die ist direkt neben dem Burj Khalifa. Ja, da gibt es Fastfood. Jede Menge. Deren Fressmeile ist aber riesig, und da gibt es auch viele Oringalküchen, arabisch, chninesisch, ich weiß nicht mehr, was alles, aber ich war da häufiger und völlig fastfoodfrei essen.
Ich will damit nicht sagen, dass an dem Video alles falsch ist, aber dass da haarsträubende Fehler drin sind und die offenbar nicht viel über Dubai weiß.
Was mich aber besonders stört, sind die doppelten Maßstäbe.
Ja, sicher, das mit den Billigstarbeiter dürfte wohl stimmen. Obwohl ich auch schon mit einigen gesprochen habe und die meinten, Naja, geht so. Es ist immer problematisch, wenn man sich gezielt immer nur das raussucht, was einem gerade ins Konzept passt. Aber, Leute, was glaubt Ihr eigentlich, unter welchen Umständen in China und Bangladesh all das Zeug gefertigt wird, das wir kaufen und an Klamotten tragen?
Glaubt Ihr, das ist bei uns irgendwie besser, nur weil wir es so verbergen, dass wir es nicht sehen müssen?
Ich habe das ja schon oft geschrieben, dass wir eine Schwindelgesellschaft sind, weil wir einen auf Sozialstaat und Mindestlohn machen, in Wirklichkeit aber nur alles ins Ausland verlagern, was nicht ins Schema passt.
Dazu kommt, dass eine Zweiklassengesellschaft Teil und Konsequenz einer islamischen Gesellschaft ist (obwohl das paradox ist, weil viele der Gastarbeiter auch Muslime sind). Man kann aber nicht einerseits muslimische Länder dafür beschimpfen, dass sie sind, wie sie sind, und dann mit „Islam gehört zu Deutschland“ kommen und andere als islamophob bezeichnen. Man kann nicht sagen, dass Islam in Dubai schlecht, aber in Köln super ist. Und letztlich machen wir ja mit der Migration auch nichts anderes, als Billigarbeiter zu importieren. Viele Migrations- und Islambefürworter wissen offenbar nicht, wofür sie da trommeln. Bedenke, worum Du bittest. Es könnte Dir gewährt werden.
Und letztlich ist es auch eine Folge der „Diversität“. Bei uns wird die Diversität immer vergöttert. Hier in Dubai ist sie längst Realität. Geht auf den Straßen, und ihr seht eine genau so gemischte Gesellschaft, wie sie bei uns rot-links-grün erträumen. Sie funktioniert, aber sie funktioniert nicht so, wie Marxisten sich das vorstellen. Sie führt nämlich zu einer Mehrklassengesellschaft. Was man an Dubai kritisiert, das sind die praktisch unausweichlichen Folgen einer diversen Gesellschaft. Und nicht nur in Dubai.
Und in spätestens 20 Jahren werden wir sowas in Deutschland auch haben.
Bevor man sich über Dubai aufregt, sollte man erst mal die Frage stellen, warum wir es dann auch so machen.
Was aber wäre dann die Konsequenz all dessen?
Nicht nach Dubai zu reisen?
Soll ich mir fertige Meinungen von ARD, ZDF (Böhermann hat ja neulich sehr auf Dubai geschimpft), Youtube eintrichtern lassen, so wie diese hier mit ihren Falschinformationen? Ich schaue mir das schon gerne mal selbst an und bilde mir meine Meinung selbst.
Und wenn ich als Steuerzahler hier einen der größten und meistfrequentierten Pavillons mitfinanzieren muss, den „Germany“, dann will ich mir das dann auch mal ansehen. Denn wenn man es für falsch hält, sollte man sich zuerst über diese Teilnahme beschweren und nicht bei mir.