Turbulenzen in der linken Bums-Partei
Ich verstehe es nicht. Trotzdem amüsiert es mich.
Ich blicke da nicht durch.
Etliche Leser haben mich schon darauf hingewiesen, dass sich da bei den Linken, also dieser Linkspartei „DIE LINKE“, gerade so ein großer #MeToo- oder besser gesagt, Post-#MeToo-Frauenschänder-Skandal aufbläst.
Irgendwie kommen sie gerade alle aus ihren Löchern und wollen irgendwie missbraucht worden sein. Klar. Seit der Ampelkoalition interessiert sich gar niemand mehr für die, also muss man wieder die Karte ziehen, die immer geht, irgendwann mal von einem Mann angeguckt worden zu sein.
Und weil Frauen im Allgemeinen und linke Frauen im Besonderen grundsätzlich Rudeltiere sind, die an allem teilhaben wollen und sich auch gegenseitig nichts gönnen, haben sich dann nach dem ersten Hochkochen des Skandals inzwischen mindestens 20 weitere gemeldet, die auch gern „mutmaßlich betroffen“ sein wollen. Wenn’s was gibt, sind sie alle da. Wenn irgendwo eine eine Opfermasche aufgetan hat, kommen sie alle um teilzuhaben. Ich auch! Ich auch! #MeToo! Denn das Schlimmste an der sexuellen Belästigung ist bekanntlich, dabei übergangen worden zu sein. Stellt Euch vor, Ihr wärt mindestens 45, Frau, links und müsstet obendrein auch noch zugeben, noch nie von einem Mann belästigt worden zu sein. Ein Diesel gleichen Alters hat weit bessere Chancen in der Stadt.
Und so hieß es dann „Wir haben ein Problem mit Männerbünden“.
Die Linke sei durchsetzt von frauenschändungswütigen Männerbünden, die keine auslassen, und das sei ihnen jetzt erst aufgefallen. Merkt man ja auch nicht immer gleich, das mit der sexuellen Belästigung. Sowas beschließt man ja auch gerne hinterher, auch Jahre später, oder frei so, so unter Frauen.
Nun hat man natürlich, wie nicht wenige Leser im Spott und voller Schadenfreude – der ich mich hiermit ausdrücklich anschließe – das Problem, dass man ja selbst etabliert hat, dass man bei sexueller Belästigung stets und ungeprüft dem selbsternannten (oder politisch dazu gemachten) Opfer zu glauben hat, Widerspruch nicht möglich ist, und Beweislast oder Beweise erst gar nicht geprüft werden.
Geliefert wie bestellt. Bedenke worum Du bittest. Eat your own dogfood. Am Feminismus sollen sie zugrunde gehen.
Und weil es da um fiese Männerbünde geht, gerät Parteichefin Janine Wissler unter Druck. Deren Expartner nämlich soll a) Sexualstrolch gewesen und b) von ihr darin gedeckt worden sein, junge Parteifohlen gedeckt zu haben. So schreibt etwa ND:
Plötzlich und unangekündigt sei er aufgetaucht. Über ihren Balkon sei Adrian G., damals Anfang 40 und Mitarbeiter der Fraktion der Linken im Hessischen Landtag, in einer Nacht im Sommer 2018 in ihre Wohnung eingestiegen. Dann hätten sie diskutiert, ob er mit ihr schlafen dürfe. Sie, 24 Jahre jünger und in der Linksjugend in Wiesbaden aktiv, habe nachgegeben, damit er wieder abhaut. Einer von mehreren mutmaßlichen Fällen sexueller Übergriffe innerhalb der Linken, über die der »Spiegel« jüngst berichtete. Die Partei ist seitdem schwer belastet. Zugleich haben sich weitere mutmaßlich Betroffene an den parteinahen Jugendverband gewandt, immer mehr Namen möglicher Täter stehen im Raum. Und es ist längst nicht nur der Landesverband Hessen, der sich mit Vorwürfen konfrontiert sieht.
Klar. Was macht man, wenn des Nachts plötzlich ein fremder Mann auf dem Balkon steht? Man diskutiert mit ihm aus, ob man jetzt Sex haben werde, und er hatte die besseren Argumente. Irgendwo stand, ich finde es nicht mehr, dass sie nach dem Überraschungsbums per Mail vorgesprochen habe, dass sie das nicht mehr aushalte.
Ja, das scheint halt so ein enormes marxistisches Rumgebumse gewesen zu sein. Was nicht überrascht, weil mir auch schon Leute schrieben, dass die Kirchentage ja auch nur noch deshalb gut besucht seien, weil die Kirchen auch nur noch marxistisch drauf sind und die Zelte da nachts alle auf Durchzug stehen und nachts der ganze Kirchentag wackle. Irgendwoher muss die Begeisterung für Marx ja kommen.
Janine Wissler also unter Druck. Irgendwie alle unter Druck.
Man könnte fast meinen, das sei ein Parteiattentat unter Linken, weil SPD und Grüne alleine nicht genug Stimmen bekommen, aber mit der Linken auch nicht können, und wenn man die einfach terminiert, dann darauf hoffen kann, deren Stimmen für sich zu bekommen. Würde jedenfalls erklären, warum das jetzt hochpoppt. Vielleicht hat es auch irgendwas mit Russland zu tun, die haben ja diesen sozialistisch-kommunistischen SED-Drall als deren Nachfolgeorganisation.
Nun gab es einen Rücktritt.
Kurioserweise aber nicht den, wie man dringend hätte erwarten können, von Janine Wissler, sondern von der anderen, Susanne Hennig-Wellsow, die ihren sofortigen Rücktritt erklärt. Das war die, die im Landtag mit Blumensträußen wirft, unverständlich nuschelt und in Talkshows patzige Antworten mit vorwurfsvollen Blicken gibt. Die schreibt auf ihrer Webseite:
Ich trete aus drei Gründen vom Amt der Parteivorsitzenden zurück:
- Meine private Lebenssituation erlaubt es nicht, mit der Kraft und der Zeit für meine Partei da zu sein, wie es in der gegenwärtigen Lage nötig ist. Ich habe einen achtjährigen Sohn, der mich braucht, der ein Recht auf Zeit mit mir hat. Aber auch DIE LINKE braucht in dieser Situation eine Vorsitzende, die mit allem was sie hat für die Partei da ist.
- Die vergangenen Monate waren eine der schwierigsten Phasen in der Geschichte unserer Partei. Erneuerung ist umso mehr nötig, und diese Erneuerung braucht neue Gesichter, um glaubwürdig zu sein. Die LINKE hat es verdient, von Menschen geführt zu werden, die unseren Anhänger:innen und Mitgliedern wieder Mut machen.
- Der Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen hat eklatante Defizite unserer Partei offen gelegt. Ich entschuldige mich bei den Betroffenen und unterstütze alle Anstrengungen, die jetzt nötig sind, um aus der LINKEN eine Partei zu machen, in der Sexismus keinen Platz hat.
Das hört sich eher nach Flucht an. Böse Zungen würden ja unken, dass sie zurücktritt, weil ihr klar geworden ist, dass so viele Frauen der Linken sexuell belästigt wurden – nur sie nicht.
Schauen wir mal, wie das weitergeht.
Aber es ist wirklich betörend zu sehen, dass dieses linke #MeToo-Theater gerade eine linke Partei zerlegt.
Es gab mal Zeiten, so zur Kommune 1 und so, da galt das noch als normal, dass es jeder mit jeder treibt. Es gab mal den Spruch „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!“
Kartoffelchips!