Ansichten eines Informatikers

Zum Stand der russischen Armee

Hadmut
24.5.2022 20:17

Informationen zum Themenkreis Spenden an die Armee.

Ich hatte neulich erwähnt, dass ich Informationen zur dürftigen Ausstattung der russischen Armee hätte.

Darauf wurde ich von (deutschen) Lesern teils heftig beschimpft, wie ich es wagen könnte, an den Russen zu zweifeln, immerhin hätten sie eine Raumstation. (So wie mir auch schon im Wege der Beschimpfung mitgeteilt wurde, dass Russen generell charakterlich über jeden Zweifel erhaben seien und Putin vor Kraft, Gesundheit und Intelligenz nur so strotze.) So verhalte es sich mit den Privatspenden der Bevölkerung an die Armee, womit ich mir wiederum Beschimpfungen einhandelte. Und dies erwähnte.

Nun also bekam ich aktuelle Informationen (oder Nicht-Informationen) zum Stand der Lage in Russland, was allerdings gar nicht so einfach sei, denn dort herrsche ein nahezu totaler Informationsstopp. Es sei inzwischen überaus schwierig, dort noch an Informationen zu kommen. Nahezu alle Kanäle seien verstummt, sogar zwei bekannte russlandfreundliche Blogger hätten das Bloggen eingestellt.

Grundsätzlich aber würden nach wie vor vor allem solche Gegenstände gesammelt und gespendet:

  • Smartphones (darunter bevorzugt und mit garantiertem Anteil Samsung und LG, es sei aber unklar, warum, zumal die dort nicht überall Empfang hätten)
  • Ladebänke / Power banks
  • Speichermedien (USB-Sticks, Micro-SD-Karten für die Smartphones)
  • Funkgeräte, für Handgebrauch und Fahrzeugeinbau, je stärker, desto besser
  • Drohnen (alles, was DJI im Angebot hat)
  • Nachtsichtgeräte
  • Ladegeräte für alles, was Akkus hat, insbesondere für Autos
  • Zigaretten, Süßigkeiten, Socken, Persönlicher Kleinbedarf
  • Kühlkompressen für stumpfe Verletzungen
  • Irgendeine nicht näher bekannte Technik zur Positionserkennung des Gegners

Man habe da wohl bei Kämpfen, bei denen man keine Funkgeräte hatte, sehr hohe Verluste erlitten, und das erst durch den Einsatz von Funkgeräten reduzieren können.

Allerdings, so heißt es, bestehe die kämpfende Truppe derzeit aus drei Teilen:

  • 100 bis 150.000 reguläre Soldaten
  • Ein Bataillon oder eine Gruppe „Wagner“
  • Die Ortsansässigen der abtrünnigen Gebiete (gemeint vermutlich Donezk und Luhansk)

Dabei allerdings seien die regulären Soldaten inzwischen zu Genüge ausgestattet, die gesamten Spenden seien für die dritte Gruppe, die Ortsansässigen der abtrünnigen Gebiete, gedacht.

Völlig unklar, geradezu ein Mysterium, sei diese Gruppe „Wagner“. Die sei wohl im Zusammenhang mit Syrien gegründet worden, über die erfahre man aber einfach gar nichts. Nicht einmal, ob die Ausrüstung brauchen.

Beachtlich aber sei, dass zwar die Rede von einer Generalmobilmachung gewesen sei, diese bisher aber nicht stattgefunden habe. Im Gegenteil scheint man der Meinung zu sein, mit Soldaten und Reservisten genug Leute zu haben, es fiel die Zahl von 400.000. Die Rede sei auch von zwei Männern gewesen, die sich freiwillig zum Krieg melden wollten und nicht genommen worden seien, weil man gerade niemanden brauche.

Ob das jetzt aber alles stimmt, oder nur von der Regierung verbreitete Propaganda ist … wer weiß das schon? Könnte auch Fake sein, der verbreitet wird, um die Armee gut aussehen zu lassen, obwohl man gleichzeitig Ausrüstung erbettelt.