Diverses zur Frauenquote
Seltsames, Bemerkenswertes, Erleuchtendes.
Ich habe noch so ein paar Sachen zur Frauenquote gefunden oder von Lesern zugeschickt bekommen, die ganz interessant sind:
- Es gibt eine Petition im Bundestag, Frauenquoten nicht als Mittel der Gleichberechtigung anzusehen, die man auch selbst zeichnen kann.
Begeistert bin ich davon nicht, denn so ein Schuß kann leicht nach hinten losgehen. Die ist zwar noch ziemlich frisch, hat aber bisher nur 29 Mitzeichner, und das Thema ist nicht unbedingt eines, das die Massen so bewegt wie Vorratsdatenspeicherung oder sowas. Wenn da am Ende ein ganz mickrige Petition draus wird, fühlen die sich sogar noch bestätigt.
Davon abgesehen sind Petitionen im Bundestag ziemlich nutzlos, ungefähr so, wie es der Parkuhr zu erzählen. Es gibt ein Petitionsrecht im Grundgesetz, also hängt man halt einen Briefkasten hin und setzt so ein Ignoranz-Komittee ein, aber tatsächlich einen Nutzen hat es nicht. Selbst wenn sie die Petition überhaupt wie zur Kenntnis nähmen – sie haben ja keine Macht.
Letztlich gibt es nur eines, was wirkt: Politiker wieder abwählen, bevor sie einen Pensionsanspruch erworben haben. Was bei Ursula von der Leyen inzwischen zu spät ist. Und wie ich immer sage: Das Problem sind eigentlich nicht die Politiker, sondern das Volk, das sie (wieder-)wählt. Bedankt Euch bei denen.
- Die „Kleine Zeitung” (die heißt wohl wirklich so) berichtet über einen Mediziner-Eignungstest in Österreich, bei dem wohl Männer bisher besser abgeschnitten haben als Frauen und man deshalb den Frauen einen „Ausgleichsfaktor” zur Chancengleichheit draufschlägt.
Was soll man davon halten?
Erst mal gar nichts, wenn man nicht weiß, was das für Fragen sind.
Es gibt einige wenige Anforderungen, bei denen Frauen von Natur unterlegen sind, was aber im wesentlichen auf Körpergröße und Körperkraft sowie geringfügige Unterschiede in der Körpergeometrie beschränkt ist. Ich sehe jetzt keinen naturgegebenen Nachteil von Frauen bei der Eignung zum Mediziner (seit Einführung elektrischer Knochensägen kommt’s da ja auf Kraft nicht mehr so an). Man möge mich erleuchten, falls es doch einen gäbe.
Heißt das aber nun, daß man unter „Chancengleichheit” versteht, daß Frauen bei einem Eignungstest eine geringere Eignung nachweisen müssen? Denn darauf läuft es ja letztlich hinaus. Heißt das, daß man sich als Patient lieber von Männern als von Frauen behandeln lassen sollte, weil an Männer höhere Eignungsanforderungen gestellt werden?
Und woraus erbeben sich überhaupt die Leistungsunterschiede? Gibt es da Fragen, wie Logik-Aufgaben oder sowas, die Frauen von Natur aus nicht so gut beantworten können? Oder ist es so, daß sich Frauen aufgrund latenter Besserbewertung und Quotenbevorzugung erst gar nicht so viel bei der Vorbereitung und Durchführung des Tests Mühe geben und deshalb schlechter abschneiden, obwohl sie es könnten, wenn sie sich verhielten wie Männer?
Oder anders gefragt: Bei den Geschlechtsmerkmalen unterscheidet man zwischen den primären (Geschlechtsorgane), sekundären (Körperbau, Erscheinung, Milchdrüsen usw.) und tertiären (Erziehung, Sozialeinfluß, Kleidung usw.) Merkmalen. Wenn bei diesem Test tatsächlich Leistungsunterschiede zwischen Mann und Frau bestünden, auf welche Stufe wären sie dann zu stellen, die der primären (also unvermeidlichen) Merkmale, die der Sekundären (also durch Hilfsmittel auszugleichenden) oder der tertiären (durch falsche Erziehung verursachten oder selbstverschuldeten) Merkmale?
Oder etwas schnoddrig ausgedrückt: Bewertungsnachteile, die etwa auf der Körpergröße beruhen, wären auszugleichen, während solche, die auf hohen Schuhabsätzen beruhen, keinen Ausgleich verdienen.
Freilich könnten auch die Fragen unfair sein, das kann ich mir aber so nicht vorstellen. Eine Frage wie „Wer war im Playboy Miss Juni 1989” etwa wäre nicht ganz fair. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß sie sowas fragen.
Bei uns beruht die Forderung auf der Frauenquote darauf, daß Frauen in Führunspositionen unterrepräsentiert seien, obwohl sie genauso gute Arbeit leisteten. Letzteres wurde aber nie belegt, sondern nur per political correctness postuliert. Man unterstellt es einfach, weil und indem jeder gelyncht würde, der es in Frage stellt. Frauen haben die besseren Schulnoten, was aber nichts heißt, weil längst nachgewiesen ist, daß sie in der Schule bevorzugt werden und für gleiche Leistungen bessere Noten bekommen.
Heißt dieser Medizinertest vielleicht, daß Frauen in solchen Bereichen etwa wirklich weniger können als Männer? Daß die Behauptung von der Gleichbefähigung eine Legende ist und die Frauenquoten am Ende nur dazu dienen, darüber hinwegzutäuschen?
Freilich könnte sich eine Gesellschaft frei und demokratisch dafür entscheiden, daß man Frauen trotz geringerer Leistungsfähigkeit (an die ich übrigens nicht glaube, meines Erachtens ist es nur eine in Bezug auf bestimmte Aufgaben und Tätigkeiten geringere Leistungswilligkeit) eine entsprechende Quotelung zugesteht. Um das zu tun müßte man aber zugeben, daß es so ist und das nicht unter der Behauptung laufen lassen, Frauen seien genauso gut und würden nur von Männern unterdrückt.
Die nächste Aufgabe ist also nun, herauszufinden, welche Aufgaben/Fragen das sind und warum Frauen da schlechter abschneiden als Männer.
- Wußtet Ihr, daß bei manchen Insektenarten die Weibchen die ganze Arbeit machen und Männer stinkfaul sind und sich auf die Zeugung und das sich Fütternlassen beschränken (die drei Männer-Bs: Bumsen, Bier und Bundesliga), und die Weibchen sie dann rauswerfen oder gleich umlegen, wenn es kalt wird?
16 Kommentare (RSS-Feed)
Das mit den Noten könnte auch daran liegen, dass viele davon von Männern vergeben werden… Und Attraktivität wirkt sich auch unterbewusst aus…
@Jonas: In mündlichen Prüfungen sicherlich, aber normalerweise in die Richtung, daß Frauen besser und nicht schlechter bewertet werden. Also gerade das Gegenteil.
Bei schriftlichen Prüfungen sieht das anders aus. Und bei anonymen Multiple-Choice-Prüfungen, noch dazu wenn sie vom Computer ausgewertet werden, gibt es diesen Effekt sicherlich nicht mehr.
@Jonas
Zumindest an den Schulen die ich kenne, ist die “Frauenquote” inzwischen übererfüllt, sprich, gefühlt 2/3 des Lehrkörpers ist weiblich. Die Bevorzugung von Mädchen ist daher nicht nur auf Lehrer zurückzuführen, sondern findet genauso durch Lehrerinnen statt.
Mit ist bisher ein wesentlicher Punkt bezüglich Jungs und Mädels aufgefallen, der (leider) auch in Bewertungen durchschlagen kann:
Die Schrift – mir scheint dass viel mehr Frauen eine gut lesbare und schön aussehende Schrift haben als Männer.
Und damit schaun Dinge oft “richtiger” aus – was für eine ungewollte Verzerrung in schriftlichen Prüfungen sorgen kann.
dieser artikel hier befasst sich mit der notwendigen ernsthaftigkeit zum thema frauenquote. 😉
Die Medizin ist aber sowas von dabei, weiblich zu werden. Vor 5 Jahren noch 60-65% Frauen pro Semester, heute z.T. bereits ueber 75%. Und die wenigsten davon wollen noch Chirurg werden, bereits seit mehreren Jahren sind massive Nachwuchssorgen Thema auf den Kongressen der Fachgesellschaften.
Somit faellt eine Wichtung nach Geschlecht eindeutig unter Minderheitenschutz.
Woran das liegt und ob das gut oder schlecht ist, darf sich jetzt jeder selbst zusammenreimen.
Euchrid Eucrow
vielen Dank für diesen Link, habe selten so gelacht 🙂
Was die dieses Frauenausgleichsfaktor betrifft, so sind wir alle schon mehr als gespannt….
Dieses Thema wird einfach immer lächerlicher….
Es gibt noch eine andere Erklärung: die verwendeten Tests sagen ohnedies kaum etwas über die Eignung aus und werden lediglich verwendet, um irgendein Filterkriterium angeben zu können. Dies wird zwar nicht zugegeben, ist aber den Beteiligten hinreichend bekannt, die deshalb auch durch diese Vorzugsbehandlung keine Verschlechterung der allgemeinen Eignung zukünftiger Mediziner befürchten.
Die Frauenquote verstößt gegen das Grundgesetz, denn niemand darf aufgrund seines Geschlechts bevorzugt oder benachteiligt werden.
Eine Petition ist daher völlig überflüssig. Soweit kommt’s noch, dass man für die Einhaltung des Grundgesetzes eine Petition zeichnet…
@quarc
Es mag schon sein,dass der Test insich Unfug ist – aber solange der Test nichts testet was offensichtlich einer geschlechtsspezifischen Korrektur zur Einordnung bedarf, wie etwa physische Leistungsfähigkeit – solange ist ein “Ausgleichsfaktor” einfach nur diskriminierend.
Wie der Test konkret aussieht kann ich leider nicht beurteilen, es gibt allerdings alte Tests in Buchform die man kaufen kann. Was dann auch die körperlichen Tests als unwahrscheinlich nahelegt.
Auf http://sciencev1.orf.at/science/news/145007 gibt es ein paar Beispiele zu diesem Test. Nicht mehr ganz aktuell, aber es hat sich nichts Wesentliches geändert. Sie haben später noch Aufgaben zu “sozialer Kompetenz” dazugenommen, damit die Frauen besser abschneiden – hat aber nichts gebracht, das konnten Männer und Frauen gleich gut.
Der Test sagt nichts darüber aus, wie gut man im Studium abschneiden wird – er dient hauptsächlich dazu, irgendwie die Plätze vergeben zu können.
Der Test ist sowieso eine einzige Frechheit (man darf übrigens zahlen, wenn man teilnimmt) und eine schlechte Notlösung. Andererseits gibt es absurd viele antretende Studenten, da müsste man eine Lösung suchen. Denn mehr Geld für die Unis wird es nicht spielen, um solche Kapazitäten zu haben. Ich denke, dass Deutsche hier eine spürbare Rolle spielen; der Numerus Clausus stellt für Ö ein Problem dar.
Wenn man also bedenkt, dass Ö vielleicht sogar zusammen mit D nach einer Lösung suchen sollte, um die Zahl der sich bewerbenden Studenten zu reduzieren, überrascht es mich nicht, dass wir keine gute Lösung haben und noch lange nicht haben werden.
Zu wenig Frauen in den Führungsriegen der Firmen?
Liegt wohl auch daran, daß sie so einen Ellenbogenjob nicht machen wollen. Ich habe meine Zweifel, daß es da genügend Bewerberinnen gibt.
Woran das liegt lass ich mal dahin gestellt.
Ganz grundsätzlich muss man schon feststellen, daß eher ideologisch als argumentativ vorgegangen wird in der Politik der derzeitigen Regierung. Ob es nun Lärm ist, der per Gesetz als unschädlich definiert wird, wenn es Kinderlärm ist, oder auch bei der Frauenquote.
Den Quoten-fordernden Politikerinnen sei mal zu überlegen nahegelegt, wieso sie eigentlich als Politikerinnen agieren dürfen. Zumindest im Politikbetrieb geht das ja mit den hohen Positionen. Sogar bis zur Bundeskanzlerin haben sich Frauen etabliert. Sind das alles nur Quoten-Frauen? Quoten-Kanzlerin? (War die Quote geschlechtsbezogen oder Ost-West?)
Aber in manchen Branchen sind sie noch unterrepräsentiert.
Falls es mangelndes Interesse ist, erklärt sich das von allein.
Wenn die Interessenlage eben anders ist, als die Ideoologinnen es sich wünschen… ist das eben so.
Und wenn man das für schlimm hält, und man annehmen könnte, das habe Ursachen in der Sozialisation, sollte man ggf. in der Bildung die Möglichkeiten optimieren unterschiedliche Interessen geschlechtsunabhängig explorieren zu können (statt nach Geschlechtsklischees).
Also nicht den Mädels Kinder-Küche-Kirche einreden und hinterher nach der Quote schreien.
Und wenn die Mädels dann immer noch auf KKK stehen, warum das dann im nachhinein per Quote verändern?
Schliesslich sollte es in der Gleichberechtigung eher darum gehen,
gleiche Chancen / Möglichkeiten (also in der Erziehung / ausbildung / Schule) zu ermöglichen, nicht, daß alle hinterher gleichgemacht werden sollen, wenn es doch Unterschiede gibt.
(“Wird passend gemacht.”)
Also: wieso müssen sich alle für das gleiche interessieren?
Und was ist mit Männerquoten in den Sozialberufen?
Auch sollten sich die Quoten-Tanten mal dieses hier durchlesen, was meine Ausführungen ergänzt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Simpson-Paradoxon
Vielleicht schreien die ja ganz ohne Grund herum.
Ist aber egal, wenn man ansonsten nichts zu bieten hat
und nur Ideologie verbreiten will…
Sehr schöner Link! 🙂
Ist zwar schon “etwas” älter, aber hier ein aktueller Link wegen den Medizintests.
Dann ist die Notenmaschinerie komplett, wenn Sie nun auch bei diesem Eignungstest bevorzugt werden.
Überall gibt es bessere Noten, weil die Prüflinge weiblich sind.
Ist das Gerecht?