Ansichten eines Informatikers

Die prototypische postfeministische Heuchlerin

Hadmut
29.5.2022 15:48

Von der Wendehalsigkeit der Journalistin Susanne Gaschke.

Im Sommer 2013 hatte ich mal von einer Konferenz des Netzwerks Recherche im NDR in Hamburg berichtet, einem zweitägigen Hassrausch von Feministinnen, die auf alles schimpften, was irgendwie männlich erschien, überall Frauenquoten durchsetzen wollten. Darunter eine Podiumsdiskussion in einem großen Raum durchgeknallter fanatischer Weiber, die sich so lustvoll wie bescheuert am wiederholten „Rainer Brüderle ist ein alter Sack!“ aufgegeilt hatten – es ging um die #Aufschrei-Diskussion, mit der man sich selbst feierte.

Auf dem Podium: Susanne Gaschke, damals SPD-Oberbürgermeisterin von Kiel. Ich hatte mal die Frage gestellt, ob das nicht der Ageism und Sexism wäre, über den sie zwei Tage wetterten, und hatte dazu nur blöde Antworten bekommen. Eine dümmliche Jungjournalistin, die über die Diskussion einen Bericht für den Konferenzfetzen geschrieben hatte, schrieb dann nachher irgendwas, dass ein alter weißer Mann mit irgendwas nicht einverstanden gewesen wäre, man das aber einfach souverän weggelächelt hatte. Der ganze Saal voller Weiber im Wahn war so ein ganz typisches Beispiel für den Effekt, den ich so oft beschrieben habe, bei dem ich diesen Eindruck hatte, dass denen der Teil des Gehirns für die Ratio organisch oder funktional fehlt. Ich habe ja seither viel über die Funktion des Gehirns dazu geschrieben. Amygdala, Feindbild, Rudelwesen. Im Prinzip dieselbe Funktionsweise, wie wenn man über Juden mit krummen Nasen lacht. Ein ganzer Saal voll purer Bösartigkeit, die sich selbst gratuliert. Oberbegriff: Presse. Feministisch, männerhassend, hirnbetäubt, fanatisch.

Kurz drauf, wenige Monate später, fiel sie durch enormes Gejammer, Selbstmitleid und sofort gewendete Maßstäbe auf. Es ging da um eine Finanzgeschichte, sie hatte da einem Arzt eine Steuerschuld in Millionenhöhe erlassen. Das gab Ärger und sie beklagte sich bitterlich, dass man sie da als Person öffentlich zerstöre, weil man einen nichtöffentlichen Sachverhalt öffentlich ausbreite.

Dass sie aber genau das gerade selbst getan hatte, nämlich Rainer Brüderle für ein in einer Bar persönlich gemachtes (zumindest so gemeintes) Kompliment öffentlich nicht nur hinzurichten, sondern endlos durch die Straßen zu schleifen, ist von jener Sorte feministischer Verlogenheit, wie sie damals eben SPD-typisch war. Wenn sie einen Politiker wegen einer Bemerkung zu einem Dirndl öffentlich vernichten, ist das gut. Wenn man fragt, warum eine Bürgermeisterin eine Steuerschuld in Millionenhöhe erlässt, dann gehe das gar nicht und sei fies und unlauter. Das sind die Maßstäbe der Susanne Gaschke. Danach war sie wieder Journalistin.

Knapp 10 Jahre später

Nachdem nun der Staat durch die SPD, Feminismus und eben solche Leute durchruiniert ist, beklagt sie sich nun in der WELT: Dysfunktionaler Staat – Deutschland funktioniert nicht mehr

Als ob es eben die Susanne Gaschke von vor 10 Jahren nie gegeben hätte.

Kaum etwas klappt noch reibungslos in Deutschland, ob bei den Ämtern, der Post oder der Bahn – so ist das allgemeine Gefühl vieler Bürger. Zugleich irritiert die Politik mit einer Egal-Haltung zu vielen Missständen. Für die Stimmung im Land hat das böse Folgen.

Der Jenaer Soziologe Hartmut Rosa bringt die Probleme unserer Zeit auf den Punkt: „In einer Welt voller Allmachtsversprechen machen wir dauernd extreme Ohnmachtserfahrungen“, sagt er. Gerade durch die fortschreitende Digitalisierung wird die Verantwortung für einen gelingenden Alltag immer stärker an den Einzelnen delegiert – vom Ausdrucken einer Briefmarke über das Online-Banking bis zur dienstlichen Videokonferenz mit PIN und TAN und Passwort.

„Und immer ist man selbst schuld, wenn etwas nicht klappt“, sagt Rosa. Dieses ständige Hin- und Herkippen zwischen Chance und Versagen löse ein unangenehmes Gefühl der Entfremdung aus. „Das führt natürlich zu Politikverdrossenheit. Denn die Politik hilft mir ja nicht bei meiner Interaktion mit der Welt.“

und

Solche (auch noch zur Schau getragene) Ignoranz zeigt dann doch eine politische Egal-Haltung, sei es zur unpünktlichen Bahn, zu den unzuverlässigen Postdienstleistern, den schwer erreichbaren Hotlines von Krankenkassen und Banken, dem lange vorhergesehenen und doch nicht verhinderten Lehrermangel, dem ewigen Sanierungsstau bei Schulgebäuden oder den Hunderttausenden von Staustunden auf deutschen Autobahnen.

Deutschland funktioniert an vielen Stellen nicht mehr so, wie wir es gewohnt sind und erwarten. Und daran sind die Bürger nicht selbst schuld – nur dass sie sich eben mit den Problemen alleingelassen fühlen.

Was sie nicht sagt:

Diese Dysfunktionalität des Staates und etwa der Post, über die sie sich da aufregen, gibt es zwar. Aber sie ist in weiten Teilen und weit überwiegend eine Folge eben jener SPD-Politik, der Frauenförderung, der Verdrängung des „alten weißen Mannes“. Sie hat selbst massiv daran mitgewirkt, den Staat zu zertrümmern.

Ständig hat man das Gefühl, das nichts mehr gehe. Dass es aber früher mal funktioniert habe. Und das stimmt auch. Denn früher war das mal alles männergesteuert und basierte zumindest in den Grundzügen auf Ausbildung, Kompetenznachweisen, einer gewissen Meritokratie. Das Zerfallen der Staatsfunktionen ist aber nicht nur in Korrelation mit dem Ansteigen der Frauenquote, der Frauenförderung und dieser ganzen Wokeness und Gleichstellung. Man kann auch eine direkte Kausalität nachweisen. Denn durch den Feminismus sind der Staat, auch die Post, zu reinen Versorgungseinrichtungen für Quotenfrauen geworden, in denen es nicht mehr um (Dienst-)Leistung geht, sondern nur noch darum, Frauen und Minderheiten Einkommen, Pension und Macht zu verschaffen. Prinzip „Quereinsteigerin“. Prinzip „Work-Life-Balance“. Prinzip „Quality is a myth“ – Slogan der Gender-Professorin und Verfassungsrichterin Susanne Baer.

Und jetzt haben sie eben genau das bekommen, was sie sich gewünscht hatten: „Quality is a myth“. Erst hat man jegliche Qualitätsanforderungen zertrümmert, damit alles frauengängig wird, damit man die Quoten erfüllen kann. Und jetzt läuft da eben fast nichts mehr. Geliefert wie bestellt.

Staat kaputt. Gesellschaft weiblich, Gesellschaft tot.

Noch stärker kann man das in Schweden sehen. Dort herrscht eine nahezu völlige Geschlechtersegregation. Männer sind in Firmen, machen die Arbeit, zahlen die Steuern. Frauen sitzen fast ausschließlich in dem fast ausschließlich weiblichen öffentlichen Dienst und sind fast nichts anderes als Vollversorgungsempfängerinnen auf niedrigstem oder ohne Leistungsniveau.

Und jetzt steht man als SPD-Journalistin dann eben auch blöd davor, wie es nun ist, nachdem man als SPD-Politikerin selbst an diesem Zustand mitgebaut hat.

Man hat den Staat mindestens zwei Jahrzehnte lang feministisch ausgeplündert, und nun steht man da und guckt blöd, weil er nun kaputt ist.

Bedenke, was Du bestellst. Es könnte Dir genau so geliefert werden.

Oder auch nicht, wenn das mit der Post und deren Diensten ja nicht mehr so funktioniert. Die Post ist ja auch massiv durchfeminisiert worden. Da bekommt es so eine ganz wunderbare Doppeldeutigkeit zu sagen, was wir nun in der Phase des Postfeminismus angekommen sind.