Ladekabel

Das kann heiter werden mit den E-Autos.

Die Älteren unter den Lesern werden sich noch an diese seltsamen steinzeitlichen, übelriechenden, begehbaren Gebilde erinnern, die wir damals Telefonzellen nannten.

Diese seltsame Mischung aus Widerlich- und Erforderlichkeit, dieses singuläre Erlebnis aus Mief, Schweißgeruch, dem Schwenkmechanismus der Tür, ausgerissener Telefonbuchseiten in diesen Telefonbuchhängeregisterin zum Hochklappen, der metallische Eigengeruch dieser Telefonmaschinen, dieser beachtliche Sound, wenn der Groschen fällt. Diese völkerverbindende dicke Schicht aus Schweiß, Fett und Hautschuppen auf der Ohrmuschel des Hörers. Und dieses immer wiederkehrende Erlebnis, wenn aus dem Telefonapparat nur ein abgerissenes Kabel hängt und der Hörer weg ist oder am Boden liegt.

So ein ähnliches Gefühl gibt es jetzt wieder.

Metalldiebe schneiden jetzt die Ladekabel von den Ladesäulen für e-Autos ab.

Interessante Frage, wie man das Problem lösen will, weil Ladesäulen ja nicht wie Benzinzapfsäulen an einer überwachten Tankstelle stehen. Wieder mal der Effekt, dass man einen kooperativen Sozialstaat unterstellt, den wir aber nicht haben?