Ansichten eines Informatikers

Blackout – ist das ZDF nicht mehr so grün oder verlassen die öffentlich-rechtlichen Ratten das sinkende Schiff?

Hadmut
1.8.2022 21:21

Da scheint sich was zu verändern. [Nachtrag 2]

Gerade kam in ZDF WISO (oder statt WISO, vielleicht sind die in Urlaub und senden jetzt sowas) eine ganze Sendung nur über den mit hoher Wahrscheinlichkeit bevorstehenden Blackout.

Dabei ist mir aufgefallen, dass das ZDF nicht mehr so vorbehaltlos und überzeugt grüne Positionen einnimmt, sondern – zumindest in dieser Sendung – eher zur Gegenposition neigte, und darstellte, dass das mit Wind, Solar und Batterien schlicht nicht reicht, und wie groß der Schaden ist, wenn es nicht reicht.

Dann hatten sie auch noch einen Blogger, „Graslutscher“ (kenne ich nicht), der da wohl ständig grün bloggt, und anfangs dachte ich, dass die den halt bringen, um das alles grün darzustellen, hatte aber zunehmend den Eindruck, dass sie den als Watschenhansel, als Beispiel für naiven Aktivismus aufgestellt hatten, und seine naiven Aussagen denen von Fachleuten gegenüberstellten, die eben etwas anderes sagten.

Man könnte so den Eindruck gewinnen, dass die beim ZDF 20 oder 30 Jahre lang blind den ganzen links-grünen Quatsch geglaubt und durch den öffentlich-rechtlichen Sendeventilator geschossen haben, ihnen jetzt aber langsam das Muffensausen kommt, weil man erkennt und ihnen auch klar sagt, dass

  • ein Stromausfall, und nicht nur so ein ganz kleiner, kurzer, inzwischen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist,
  • welche Folgen ein Stromausfall hat, nicht nur sehr viel kaputt geht und riesige Schäden folgen, sondern die Gesellschaft ausrastet, und nach kurzer Zeit mit Bürgerkrieg und einem völligen Zusammenbruch der Zivilisation zu rechnen ist. Man hatte als Beispiel Berlin betrachtet, wo man zu der Einschätzung kam, dass Berlin ohne „sehr viel Hilfe von außen“ nicht zu halten wäre.

Ich hatte den Eindruck, dass man das ZDF zwar intellektuell nicht erreicht, sie nun aber richtig Angst bekommen. Ohne Strom geht bei denen auch nicht mehr viel.

Ich schätze inzwischen auch das Berlin-direkt-Interview mit Ricarda Lang von gestern abend anders ein.

Gestern während der Sendung dachte ich noch, jetzt macht sich das ZDF schon wieder zur Plattform grünen Gesülzes, zur PR-Plattform. Und ausgerechnet diese Studienabbrecherin und Zivilversagerin soll nun, so schien es da, als Grünenchefin darüber entscheiden, ob Deutschland weiter Atomkraft nutzen kann oder nicht, obwohl sie dafür nicht einmal legitimiert und das keine Entscheidung der Partei, sondern höchstens der Fraktion ist.

Nachdem es aber heute jede Menge Stimmen gab, die sich dringend für zumindest zeitweisen Weiterbetrieb einsetzen, man irgendwo sagte, dass man sogar überlege, die abgerissenen Atomkraftwerke wieder aufzubauen, es sogar hieß, dass selbst mehr als die Hälfte der Grünen-Wähler für einen Weiterbetrieb sind, frage ich mich, ob man die nicht gerade ganz bewusst hinstellt, sie geradezu opfert, um sich selbst zu retten, noch schnell vor dem Energiezusammenbruch einen grünenkritische Position einnimmt?

Denn die Aussage der breit wie Lang, dass es mit ihnen keine Kernergie geben werde, war ja sehr plaktiv und wurde breit aufgenommen. Gestern während der Sendung dachte ich noch, jetzt machen sie der wieder die Speichellecker und Propagandaplattform, aber inzwischen überlege ich, ob sie der nicht gerade den Dolchstoß gegeben haben.

Die Tage hieß es, dass Winfried Kretschmann deshalb so allergisch auf jede Frage nach Energie und Kernkraft reagiere, weil er die Frage fürchte, ob das nicht ein bisschen voreilig war, die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg zu sprengen, bevor man mit der Energiewende in die Pötte kommt. Irgendwo gab es ja ein Interview, wo er ganz hektisch mit „Nein, nein, nein!“ reagierte. War das nicht auch im ZDF?

Die WELT brachte vorhin:

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer erklärt die Energiewende für gescheitert. Gleichzeitig fordert er die Laufzeiten der AKW zu verlängern. Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang erteilt dem eine klare Absage. Doch auch die Industrie macht Druck

Als ob eine „Grünen-Vorsitzende“ ohne Ausbildung und Befähigung über so etwas zu entscheiden hätte.

Mein aktueller Eindruck

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber bei mir verfestigt sich so langsam der Eindruck, als verließen gerade Horden von Ratten das sinkende Schiff. Ich glaube nämlich nicht, dass das ZDF über Intellekt oder Charakter verfügt, irgendetwas einzusehen.

Ich habe vielmehr den Eindruck, dass immer mehr Leuten klar wird, dass das mit der Energie im Herbst und Winter ganz fürchterlich anbrennen kann und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wird, und dann irgendwer dran Schuld sein muss. Denn jede Menge Medien, die den Grünen bisher so tief in den Arsch gekrochen sind, dass sie ihnen die Augen mit Scheibenreiniger von innen hätten putzen können, opfern jetzt ihre durch jahrelanges Lecken und Schlecken erarbeitete Speichelleckerverbindung zur Macht, weil ihnen sehr, sehr schnell die Distanz zu den Grünen wichtiger wurde als die Nähe zu ihnen.

Da bringen sich gerade viele in Machiavelli’sche Sicherheit und betreiben die Platzwechselrochade wie einst bei der Pandemie, wo man ja auch erst sagte, Corona gibt’s gar nicht, alles nur rechtspopulistische Panikmache um die Grenzen zu schließen, schaut mal, die rechten Spinner laufen schon mit Masken in der Stadt rum. Und dann so ganz plötzlich, kommentarlos und geräuschlos den Standpunkt gewechselt, auf einmal mussten wir alle schön die Maßnahmen einhalten und impfen, und die Rechten waren jetzt die „Corona-Leugner“. Und dieselbe Rochadetechnik scheint man gerade in Sachen Energie zu vollziehen. Eben noch Fridays for Future und wir werden alle Klimas sterben, die bösen weißen Männer, die uns alle umbringen, und nun ein leises *schwups*, und plötzlich sind die Grünen die unbelehrbaren Spinner, vor denen alle, die bei Verstand und Sachkunde sind, gerade warnen. Natürlich brauchen wir Kernkraftwerke, um über den Winter zu kommen.

Mal drauf achten.

Ich habe gerade so den Eindruck, als verließen verdammt viele Ratten nun das sinkende Schiff, und als würde man die Grünen nicht mehr in den Medien präsentieren, um sie hochzupumpen und ihnen zuzuarbeiten, sondern um sie in die Position der Schuldigen und der Spinner zu stellen und sich selbst eine Gegenposition zu geben.

Als ob gerade alles rennet, rettet, flüchtet, weil schon in der Flugbahn fliegt, was bald zu dem wird, was man im Englischen mit der bildlich-blumigen Metapher „when the shit hit the fan“ beschreibt, fan von der Größe aller Windräder zusammen.

Man scheint zu wissen oder zumindest zu erwarten, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Crash kommen und der schrecklich werden wird, und versucht jetzt noch schnell, nicht so schuld daran zu sein.

Und wie das unter „guten Freunden“ eben so üblich ist, wenn sich der Wind dreht, scheint man jetzt die Grünen zu opfern, weil man es jetzt doch nicht mehr schafft, die Energiewende, den Ökokrampf und die Abschaffung der Kraftwerke noch der AfD in die Schuhe zu schieben.

Wenn meine Vermutung stimmt, werden wir noch einige „Die-Grünen-sind-schuld-und-wir-haben-Euch-gewarnt“-Beiträge in den Medien sehen.

Und Merkel wird froh sein, gerade noch rechtzeitig von der Bildfläche verschwunden zu sein.

Nachtrag: Wenn ich richtig liege, dürfte in nächster Zeit die Zahl der Leute stark ansteigen, die plötzlich noch nie grün oder bei den Grünen gewesen sein wollen. Denn das war in Deutschland auch schon immer so: Wenn es schief geht, will es dann keiner mehr gewesen sein.

Und dass die vielen Linken, Antifa, Aktivisten immer aus dem Hinterhalt, getarnt, mit Masken, Pseudonymen und ohne Impressum gearbeitet haben, dass dürfte seinen Grund haben, wenn wir jetzt sehen werden. Das ist dann so, wie wenn die Nazis bei Kriegsende ihre Klamotten schnell im Wald vergraben haben. Und auch keiner bei der Stasi gewesen sein will.

Nachtrag 2:

„Nein, nein, nein!“ war tatsächlich im ZDF, wie ein Leser schreibt:

Wobei mir nicht so hunderprozentig klar ist, ob er damit ganz gegen Kernkraft ist oder nur noch so ein bisschen haben will.