Geschlechtsneutrale Sprache beim ZDF
Bei diesem GenderKompetenzZentrum finden sich urige Sachen, beispielsweise eine Sprachanweisung des ZDF. Oder die des Landes Berlin.
Beim ZDF darf man nicht mehr „Hilfe eines Arztes” sagen, sondern muß „ärztliche Hilfe” sagen. (Warum heißt die Serie dann eigentlich „Der Landarzt” ? Und warum heißt die Serie „Unser Charly”, obwohl Fernsehaffen meist weiblich sind? Warum beschwert sich niemand, daß die einen Affen und keine Äffin haben? Und warum heißt es überhaupt „die Hilfe” und nicht auch mal „der Hilf” ?)
Heißt auch nicht mehr „Rat eines Fachmanns” sondern „fachkundiger Rat”. Was natürlich hanebüchener Quatsch ist, weil nicht der Rat, sondern nur der, der ihn gibt, fachkundig sein kann. Aber „Rat eines Fachkundigen” wäre ja nicht neutral. Also lieber neutral und bescheuert.
Deshalb ist das Programm des ZDF auch so traurig. „Lachen bis der Arzt kommt” geht nicht mehr.
28 Kommentare (RSS-Feed)
Kundig heißt wissend. Und ein Rat kann nichts wissen. (Außer einem Oberstudienrat vielleicht…)
ich finde diesen genderquatsch einfach nur dämlich und albern. als ich zwischen 97 und 02 studiert habe, wurde der studentenausweis zum studierendenausweis. viele weitere schreckliche sachen spielten sich noch ab um den weiblichen studenten gerecht zu werden.
in meinen hausarbeiten und in meiner diplomarbeit habe ich vorsichtshalber eine erklärung im anhang gehabt, dass sich der autor der arbeit der einfachheit halber der männlichen anrede bedient, was natürlich die weibliche anrede mit einschließt. bei den weiblichen lehrkräften kam das immer gut an.
Da stehen eben linke Absichten dahinter, die Leute hübsch auf die Akzeptanz von Neusprech zu dressieren.
Von der Idee “geschlechtsneutrale Sprache” trifft nicht grade meinen Geschmack. Wenn die Vorschläge aber im Wesentlichen empfehlen männliche Wörter durch weibliche zu ersetzen, sollten die Urheber erklären, warum sie diesen Fall nicht für eine Diskriminierung halten.
der Lehrer -> die Lehrkraft
der Bürger -> die Person
der Fachmann -> die Fachkraft
Das wir “den Bürger” als Mann wahrnehmen ist aus meiner Sicht subjektives Empfinden.
Selbstverständlich geschlechtsneutrales Empfinden nicht etwa weibliche Empfindung – damit Keine(r) anstoß nimmt 😉
Grammatikalisch beurteile ich “der Bürger” als korrekte Verwendung bei unbestimmten Personenkreis.
“Was wollen Sie, Bürger?” – “Die Bürgerin zeigte einen Schaden an”
Die Politik kann das nicht immer: Frau Bundeskanzler
Und wer kümmert sich um Zwitter?
@svenm: Setzen, sechs! Aber Sie sind entschuldigt, denn Grammatik lernt man heute in der Schule ja nicht mehr richtig.
“Fachkundig” ist ein Adjektiv. Adjektive beschreiben (unter anderem) die Eigenschaft eines Dinges oder einer Sache. Sie stehen (neben anderen Funktionen) syntaktisch als Attribut zu einem Substantiv. Semantisch geben solche Attribute eine Eigenschaft dieses Substantives wider. Das Adjektiv “fachkundig” beschreibt in der Wendung “fachkundiger Rat” folglich eine Eigenschaft des Ratschlages und nicht des (als Objekt im Satz gar nicht vorhandenen) Ratschlaggebers.
“Rat eines Fachkundigen” und “fachkundiger Rat” sind zwei völlig verschiedene Dinge: Ersteres ergibt (semantisch) Sinn und ist (syntaktisch) grammatikalisch akzeptabel, letzteres ist grammatikalisch zwar auch akzeptabel, ergibt aber überhaupt keinen Sinn.
Ähnliches findet man ja auch aus anderen grammatikalischen Kategorien an jeder Hochschule: Weil Student böse ist, schreibt man lieber Studierende. Dass letzteres eine Verlaufsform ist und eine gerade stattfindende Handlung (nämlich das Studieren an sich) beschreibt, ist egal. Lustig wird es, wenn sich selbst Germanisten darüber nicht mehr aufregen…
Klassische sprachliche Fehlleistung, von Mike Krüger dem Herrn Helmut Kohl zugeschrieben:
“Liebe Zuschauer draussen an den Fernsehern und Fernseherinnen.”
PS: Was sind “linke Absichten”? Das finde ich link! Die linken Feministen waren einmal angetreten, die alltägliche Sprachgewalt aufzudecken und zu enttarnen. Von dem aufklärerischen Impuls ist leider nicht viel übrig, aber das Elend der CDU den Linken anzulasten, das kann ich mir nur mit einem Beissreflex erklären.
eigentlich haben alle diese entscheidung an der gesamten fh alle nur belächelt. fom professor_in bin hin zu studenten_innen sogar der fachbereich sozialwesen, der für so einen quatsch im allgemeinen sehr anfällig und aufgeschlossen ist.
fefe hatte da neulich einen schönen bug beschrieben: man kann sich wohl eine erweiterung für den browser installieren, der diesen _in- und _innen-quatsch in der ansicht wohl löscht, wenn ich das richtig verstanden hab. irgendwie wurde durch diese erweiterung dann auch irgendeine datei in einem quellcode nicht erkannt, weil die erweiterung das .in weggemacht hat und nichts funktionierte.
Da haben es die deutschen Frauen doch noch gut – englisch ‘woman/women’.
Ich finde es unerträglich, dass zwischen dem natürlichen
und dem grammatikalischen Geschlecht kein Unterschied mehr
gemacht wird.
Bei jeder Politikerrede werden einem die Bürgerinnen und Bürger aufgezwungen und das immer mehrfach.
Dabei wären das im Plural sowieso ‘die’ Bürger.
Hallo Hadmut,
korrigier doch bitte den Link zur Sprachanweisung des ZDF. Der besteht nämlich aus dem Link zu diesem Artikel, gefolgt vom eigentlichen Link. Kannst diesen Kommentar ruhig ablehnen, soll nur ein persönlicher Hinweis an dich sein. 😉
Gruß
Pierre
Ups, sorry, heute nicht mein Tag. Link korrigiert. Bitte nochmal probieren.
Also ich lob’ mir meine Fritteuse (namens Ursula).
😉
Das Problem mit dem “fachkundigen Rat” kann man leicht lösen durch “Fachkundigenrat”, das löst dann zu den Genitiven “der Fachkundigen Rat” und “des Fachkundigen Rat” auf. Die Groß-/Kleinschreibung im Deutschen ist doch eine feine Sache 😉
@Uwe: Das ist der Punkt. Es gibt selten eine Unterscheidung zwischen der allgemeinen und der geschlechtsspezifischen Bezeichnung. Insbesondere fehlt meist gerade die männliche Form. Darin kann man durchaus eine in der deutschen Sprache tief verwurzelte Geringschätzung des männlichen Geschlechts sehen.
Ich selber verwende den work-around von euchrid eucrow, allerdings ohne expliziten Genderdisclaimer. Dabei kam es noch nie zu Missverständnissen.
Fachkundigenrat ist etwas anders, das ist sowas wie Universitätsrat oder Aufsichtsrat.
@ Rudolf S.
Wer meint, Noten verteilen zu müssen sollte nicht ausgerechnet das “Studierenden”-Argument bringen.
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/sprachlog/sprachkritik/2010-04-25/danebenliegende-sprachn-rgelnde
😛
Immer diese angebliche “Political Correctness”…
Was ist so schlimm an männlichen Begriffen? Sollten sich alle mal daran halten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum
Man kann ja kaum noch einer Rede eines Politikers zuhören, nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen dem andauerenden Bürgerinnen und Bürger etc. *kotz*
@svenm: Schmeißen Sie nicht mit irgendwelchen beliebigen Links um sich. Wenn, dann verwenden Sie diese doch bitte als Quelle, um damit ihre eigenen Thesen zu stützen. Ich fürchte nur, Sie haben gar keine eigene These, sondern suchen nur nach einer Rechtfertigung, um mich zum Schweigen zu bringen, da sie sich durch meine so direkte Einleitung in die Defensive gedrängt fühlen. Wöre dem nicht so, hätten Sie etwas differenzierter (um nicht zu sagen, wissenschaftlicher) argumentiert. Daher betrachte ich die Diskussion mit Ihnen als beendet.
@.Rudolf S: Schlecht gefrühstückt?
Beim Zweiten Deutschen Idiotenfernsehen, sorry, wird immer offensichtlicher, was sie unter Grundversorgung wirklich verstehen: Manipulation, Propaganda, Lügen, Auslassungen, Verdrehungen und, klar, geradezu fürstliche Entlohnung für die Besten oder zumindest die Aushängeschilder in diesen Disziplinen.
Nie hatte es die Vereinigung der weltweiten Machthaber einfacher, die Botschaft ihrer Metzger in der Politik effektiver an das Zahlschaf zu bringen als mit den Öffentlich-Rechtlichen (ÖR), ganz vorne mit dabei der genannten Irrensender, mit dem von morgens bis abends so zugeklebert, dass der Zwang zur geistigen Reinigung manisch werden kann, solange man darauf verzichtet, die Glotze ausgeschaltet zu lassen.
Was natürlich irgendwie blöd ist, denn immerhin wird man gezwungen für diesen Müll zu zahlen. Wie sehr die Politik und die Wirtschaft die ÖR wirklich brauchen, um ihre Politik der breit angelegten Beraubung in jeder Hinsicht durchzusetzen, zeigt sich daran, dass die Bereitstellung der Milliardenbeträge für die ÖR eben nicht über die ständig knappen öffentlichen Kassen geschieht sondern von einer eigenen Raub- und Diebstahlbehörde, und inzwischen sogar detektivische wie Datensammelambitionen entwickelt, damit auch ja keiner entwischt.
Alles soll in Richtung einer Eine-Welt-Gesellschaft mit natürlich einer Herrschaft gehen. Am besten ohne Geschlechter, ohne Bargeld – Bits kann man ja viel besser verfolgen -, ohne Meinung, ohne Rassenunterschiede, ohne Kennzeichnung von Gen-“Nahrungsmittel” (d. h. Giftmüll), ohne Nationalstaaten, aber mit totaler Überwachung, mit einer kleinen herrschenden Klasse, die die ganze Welt bestiehlt.
Mehr bei euro-med.dk, globalresearch.ca und zig anderen Webseiten, die noch von derselben Elite kontrolliert werden wie die, die Elter1 und Elter2 statt Mama und Papa hier durchsetzen wollen, uns mit Chemtrails, Uran im Trinkwasser und anderen Chemicalien (Stichwort: Erdgas-Fracking), Gentech, Pharmacie vergiften wollen, uns unfruchtbar und krank machen.
Meine Ex-Frau (Russin aus Kaliningrad) hatte ein Studium abgeschlossen und ist Lehrerin für deutsche Sprache und Literatur. Sie meinte, daß durch die Rechtschreibreform, bei der ständig weitere Sachen abgeändert oder auch vorgenommene Änderungen wieder zurückgenommen werden, Lehrer, Schüler und Eltern gleichermaßen verunsichert sind. Wer kann es sich schon leisten, ständig komplette neue Sätze von Lehrbüchern der deutschen Sprache und Grammatik anzuschaffen in einem Land, wo jeder Rubel vor dem Ausgeben dreimal umgedreht werden muß?! Ergebnis: In einem Land (UdSSR/Rußland), wo Deutsch mit Abstand die Fremdsprache Nr. 1 war – lingua franca sozusagen, und das trotz Hitler – hat es unsere Kultusministerkonferenz geschafft, daß Deutsch mittlerweile den Platz des 1. FC Kaiserslautern einnimmt. Ich denke mal, daß es in den Dritte-Welt-Staaten ähnlich aussehen wird. Ergo: Die Prügelstrafe ist für die Sprachpanscher noch viel zu milde.
@0177translator: Also bitte, ja? Sprachpanscherinnen. Soviel Zeit muß sein. 😉
Das ganze Sprachgendering ist deswegen zum Scheitern verurteilt, weil das Deutsche (wie andere indoeuropäische Sprachen) an der Stelle asymmetrisch ist: Es gibt zwar Weiblichkeitsmarker (-a bzw. -e, -in usw.), aber keine Männlichkeitsmarker. Die Nichtverwendung eines geschlechtsspezifischen Partikels bedeutet jedoch nicht automatisch die männliche Form, sondern grammatisch nur die unbestimmte. Ob es sich tatsächlich um eine männliche Form handelt, erschließt sich nur aus dem Kontext.
Ein Beispiel: Um aus einem Verb das die Handlung ausführende Subjekt zu gewinnen, wird im Deutschen sehr häufig der Partikel -er verwendet, z.B. tragen => Träger. Dieser Partikel ist in diesem Zusammenhang geschlechtsneutral, er ist nicht zusätzlich mit einem default-Geschlecht aufgeladen. An diesen Partikel kann man den geschlechtsmarkierenden Partikel -in anfügen, wenn ein weiblicher Träger explizit gemeint sein soll. Es kann also keine männlichen Trägerinnen geben.
Daher führt die Verwendung des -in-Markers automatisch zur Inklusion des weiblichen Geschlechtes, auch wenn es so nicht beabsichtigt ist, sondern die geschlechtsneutrale Idee verwendet werden sollte. /-innen- oder xInnen- bzw. 0/-innen-Formen schließen Geschlechtsneutralität (unbestimmtes Geschlecht, nicht beide gleichzeitig!) als äußerungsfähige Idee aus.
Abhilfe würde ein neologistischer Männlichkeitsmarker schaffen, der diese Asymmetrie beseitigt. Bis dieser aber eingeführt wird, hilft m.E. die Kontextsensivität der Sprache: Wenn es beispielsweise verboten ist, ohne wirklich ausreichenden Grund das Geschlecht des Bewerbers zum Kriterium einer Stellenausschreibung zu machen, so kann die Bezeichnung “Gabelstaplerfahrer” nur geschlechtsneutral sein. Grammatikalisch ist sie es, juristisch darf sie nicht anders sein. In dieser Asymmetrie hängt die Interpretation der sprachlichen Form vom historischen Kontext ab, und der ist dynamischer als die Grammatik.
@Hadmut: “Fachkundigenrat”
Das ist wie “Expertenrat”, das hattest du mal im Zusammenhang mit der Piratenpartei im Saarland, glaube ich. Wobei “Rat” zweierlei bedeuten kann. Ich meinte den “Fachkundigenrat” als Handlungsempfehlung eines im Prinzip des Faches Kundigen.
Und ein Rat kann nichts wissen. (Außer einem Oberstudienrat vielleicht…)
Wem kann nichts wissen? Dem …? Einem …?
Wer kann nichts wissen? Ein Oberstudienrat.
In einer Behörde habe ich mal einen Wandkasten gesehen, der ursprünglich beschriftet war mit:
Hauptschalter
innen
Das hatte ein Besucher verziert und zu
Hauptschalter-
/innen
gemacht. 🙂
‘Fachkundiger Rat’, das ist fast so blöd – weil vom sprachlogischen Bezug her unsinnig und damit falsch – wie das Bon Mot ‘ein ängstlicher Film’ (statt z.B. furchteinflößend) , verwendet von Leuten, die ihre Sprache und deren Logik und auch Wortschatz nicht mehr verstehen! Dieses Defizit greift um sich wie Grippe und auch die Lehrer, sofern sie sich noch mühen um korrekte Sprachvermittlung und Grundlagen der deutschen Grammatik, sind dagegen relativ machtlos. Die Fremdeinflüsse wirken wie eine Dauererosion an unserer Sprache und dazu noch dieser elende Gender-Mist. Ein Verbrechen an unserer Sprachkultur!
Wenn man um den Wert und die Schönheit der wundervollen deutschen Sprache (vom Klang bis zu Ausdrucksstärke, Bildhaftigkeit und Vielfalt in Bezug auf inhaltlich Vermitteltes) weiß, kann man sich nur noch mit Grausen wenden.
Rettet Eure Kenntnisse unserer Sprache, haltet daran fest und gebt sie weiter!
Eigentlich gibt’s nur eine einzige Chance, diesem ganzen Genderchaos und der allseitigen Diskriminierung zu entfliehen:
Wir brauchen eine neue Sprache.
Einziges Designkriterium dieser neuen Sprache (ich nenne sie, als Arbeitstitel, einfach mal “dummschwätz”) sollte die Genderneutralität sein.
Das erreicht man dadurch, dass sämtliche Begriffe, welche ein Geschlecht abseits des Neutrum annehmen können (z.B. “Lehrer” “Lehrerin”) in ihrer nicht-Geschlechtsspezifischen Form, im Neutrum bleiben.
Am Beispiel des genannten Begriffs sähe das dann so aus:
Stammform (für Plural und Genderneutrale Verwendung): “Lehr”.
Maskulinum: “Lehrer”
Femininum: “Lehrsie”
Wenn wir dann endlich die gesamte Bevölkerung auf dummschwätz umgestellt haben, können wir auch endlich die Frauenquote in Idiotenquote umbenennen, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass ein gewisser Prozentsatz der Belegschaft ohne Rücksicht auf Qualifikation einzustellen ist.
Englisch tät’s auch schon. Im Englischen kann man seitenweise über jemanden schreiben ohne zu sagen, ob’s ein Männle oder ein Weible ist. Und auf Seite 5 unten taucht dann mal ein “She” auf.
Tja, aber ich denke, so ein Schwachsinn kommt zustande, weil´s irgendwelche Schwachsinnigen gibt, die sich aufregen, wenn das nicht so geschlechtsneutral wie möglich formuliert wird. Von nix kommt nix.
Das bei Sprachvergenderung viel Blödsinn gemacht wird, hat George Carlin schon gut beschrieben (http://www.allsubs.org/search-movie-quotes/George+Carlin%3A+Doin%27+It+Again/), aber beim Rat sehe ich kein Problem. Wenn eine Person, die ihres Faches kundig ist, einen Rat gibt, dann ist dies ein fachkundiger Rat.