Himbeer
Ich hab heute meine Himbeere bekommen.
Einen Raspberry Pi.
Habe aber gerade soviel Arbeit, daß ich frühestens nächste Woche dazu komme, das Ding auszuprobieren. Ich werde bloggen.
Eine Anwendung, die ich unbedingt testen will, ist die Mediacenter-Software XBMC. Und mal vergleichen, ob es besser als mein WD TV Live ist. Billiger ist es jedenfalls nicht, denn bis man an einen Raspberry Pi noch ein Netzteil, ein Gehäuse, Speicherkarte, Fernbedienung gegebenenfalls noch einen WLAN-Stick angeschlossen hat, um mit einem WD TV Live gleichzuziehen, hat man mehr ausgegeben. Aber vermutlich kann das Ding dann auch mehr, den Western Digital gibt sich nicht so übermäßig viel Mühe, das ist manches nicht so schön.
Testen will ich das Ding auch als Druckserver, VPN-Server, Mini-Webserver, NAS. Ein Gehäuse muß aber auf jeden Fall noch her, so als offene Platine das geht im Ernst-Betrieb gar nicht.
Gewisse Zweifel habe ich auch an der Eignung zum Schüler-Rechner. Bis man da nämlich noch einen ordentlichen Speicher, einen Bildschirm und eine Tastatur dazugekauft hat, sind auch 250-350 Euro draußen. Und für das Geld bekommt man locker ein Netbook oder durchaus schon normale Notebooks mit E-450-Prozessor.
Hoffentlich sorgen die Dinger aber dafür, daß die Plug-Computer nochmal einen Schub billiger werden, denn für die sähe ich einige Anwendungen, wenn sie nicht so überteuert wären.
Interessant ist vor allem, daß man jetzt auf Embedded-Billig-Rechnern nicht mehr mit irgendeiner zusammengelinkten Minimalumgebung arbeiten muß, sondern ein gewöhnliches Linux fahren kann, was den Arbeitsaufwand enorm reduziert.
Bringt natürlich auch Potential für allen möglichen Unfug mit sich. Kleine stromsparende billige Rechner lassen sich natürlich auch prima zur Spionage in fremde Netzwerke stecken.
7 Kommentare (RSS-Feed)
Sehr lange. Damals am ersten Tag gleich bestellt. Weiß nicht mehr genau, wann das war, aber einige Monate her.
Allerdings soll das jetzt deutlich schneller gehen, weil die beiden Händler, die das Ding herstellen und liefern, angekündigt haben, kontinuierlich on demand zu fertigen. Die lange Zeit, die man warten mußte, hatte nicht mit dem Lieferrückstand zu tun, sondern damit, daß sie erst die Geschäftsprozesse aufbauen mußten, dann da noch ein paar Bugs im Design waren und sie irgendwelche Bestätigungen wegen Abstrahlung usw. einholen mußten. Eigentlich müßte das inzwischen ziemlich flott gehen. Daß ich das Ding jetzt bekommen habe, heißt deshalb nicht, daß sie den Haufen abgearbeitet haben, sondern eher, daß die Problem gelöst sind und sie jetzt den Herstellungs- und Lieferprozeß einigermaßen hingekriegt haben.
Letztlich ist das Platinchen aber nicht ersthaft einzusetzen, mehr so experimental.
Ich hoffe eher, daß damit Schwung in die Sache kommt und es demnächst richtig viele Geräte davon gibt. Ich wollte mir früher schon mal einen Shiva-Plug kaufen, aber der war mir zu schlecht und zu teuer. Ein Trimslice hätte mir auch gefallen, aber für das, was das Ding kann, auch zu teuer. Vielleicht bringt mal irgendwer einen Powerline-Adapter, in dem so ein Ding gleich mit drin ist.
Mein Raspberry Pi kam auch vor einigen Tagen bei mir an.
Soweit ich weiß, ist das XBMC für den Pi noch ziemlich alpha (siehe auch hier. Da wurde das auf dem diesjährigen LinuxTag vorgeführt: http://www.youtube.com/watch?v=eoGBsC3cPK8). Ich selbst hab XBMC da drauf aber noch nicht ausprobiert, sondern das Debian Image draufgezogen und an dem erstbesten Fernseher angeschlossen, den ich finden konnte. Im “Desktopbetrieb” ist das System meiner Meinung nach noch ziemlich träge. Soweit ich weiß, sind aber derzeit noch veraltete Xorg-Treiber (im Debian Image) im Einsatz, weswegen die CPU mehr Last und die eigentlich recht flotte GPU da noch nicht richtig zum Einsatz kommt.
Als kleinen Webserver hingegen macht sich der Pi schon jetzt ganz gut. Wie im ersten Link von mir beschrieben, hab ich statt des fetten Apache Webservers lighttpd genommen und kann da bisher nicht klagen. Meine kleinen Tests hier sind aber sicherlich nicht mit einem ernsthaften Benchmark vergleichbar 🙂
Ich freu mich schon von künftigen Blogeinträgen zum Pi von dir zu lesen, da meiner Meinung nach die DIY-Nachrichtenlage zu dem Thema eher dünn gesäht ist:)
Fürs Gehäuse: Da würde ich in ein Fablab meines Vertrauens gehen und mir aus irgend nem Plastik oder Metall was machen.
Selbermachen bringts da nicht. Da sind gerade alle möglichen Leute dabei Gehäuse zu entwickeln und günstig anzubieten. Und da hab ich schon richtig schöne Beispiele gesehen. Man muß einfach etwas Geduld haben.
Zur Schülereignung: Soweit ich gelesen habe, ist der Rasperry Pi auch eher so als Bastelobjekt für Schüler gedacht, und nicht als PC Ersatz.
Zum XMBC auf dem RasPI: http://linuxundich.de/de/raspberry-pi/linuxtag-2012-xmbc-auf-dem-raspberry-pi/
Das hatte ich dort live gesehen und war ganz beeindruckt.
Wie lange hast Du denn gewartet?