Zur politischen Unkorrektheit von Supraleitern
Ein Leser meint:
Hallo,
eine kurze Anmerkung zu der flapsigen Bemerkung:
“Weil ohne Spannungsunterschiede kein Strom fließt.”In Supraleitern fließen Ströme, auch sehr große ohne Spannungsunterschied.
Viele Liebe Grüße
In Supraleitern gibt es nahezu keinen ohmschen Widerstand, was aber nicht bedeutet, dass sich Elektronen plötzlich anders verhalten. Selbst wenn es keinen ohnmschen Widerstand gibt, haben Elektronen trotzdem noch eine Masse und stoßen sich gegenseitig ab, weshalb es Energie braucht, um sie erst einmal in Bewegung zu versetzen. Durch Strom oder auch Induktion.
Einfacher Gedankengang: Wenn in supraleitenden Ringen oder Spulen sehr viel Strom fließt, was geht, und dann die Kühlung ausfällt, die also warm werden, kann das ganz fürchterlich krachen, weil die das Ding schlagartig zu einem normalen ohmschen Widerstand und damit die im Strom gespeicherte Energie schlagartig frei wird. Wo aber sollte die dann freiwerdende Energie herkommen, wenn sie nicht vorher reingesteckt wurde?
Und solange ein Strom permanent in einem Supraleiter fließt, hat man auch nichts davon, denn der fließt auch nur so, solange ihm keine Energie entnommen wird, eben weder durch ohmschen Widerstand, noch durch Induktion. Deshalb wäre das als Bauteil in einer elektronischen Schaltung auch ohne Auswirkung. In dem Moment, indem ich den Strom nutze, um etwas induktiv oder per Strom anzutreiben, entnehme ich Energie, und der Strom wird auch im Supraleiter weniger. Auch ein Supraleiter ist eben kein Perpetuum Mobile.
Natürlich kann ein laufender supraleitender Ring etwa einen Magneten in der Schwebe halten. Das kann er, weil auch ein Tisch, auf den ich einen Magneten einfach so lege, denselben Magneten auf seiner Höhe halten kann, ohne Energie aufzuwenden. Aber auch ein Tisch verrichtet eben keine Arbeit, indem er hochhält, was darauf steht. Das ist statisch, tot.