Supermarkt IT kaputt
Seltsam.
Vorhin erzählte mir noch jemand, dass eine Supermarktkette in Kanada ein ganzes Verteillager nicht in Betrieb nehmen kann, weil aus nicht näher bekannten Gründen die ganze IT irreparabel draufgegangen wäre und das ganze Lager – angeblich dauerhaft – nicht mehr in Betrieb zu nehmen sei, und man deshalb wieder zurück auf das alte Lager gegangen sei, das man damit eigentlich ersetzen wollte.
So richtig vorstellen kann ich mir das nicht, weil diese Supermarktkette ja selbst nicht pleite ist. Warum kauft sie die IT nicht einfach neu, wenn es so schlimm ist? Es kann natürlich sein, dass es die Firma, die das gebaut hat, nicht mehr gibt und nur die mit den Geräten klarkamen, wenn das irgendwelche automatisierten Lagereinrichtungen waren. Oder man findet kein Fachpersonal mehr.
Heise schreibt nun, dass die Metro AG auch sechs Tage nach einem „Cyber-Angriff“ noch erhebliche Probleme hat.
Ich hatte das als nicht so schlimm eingeschätzt, weil man ja schon irgendwo geschrieben hatte, hier steht es auch, dass die recht zügig offline-Kassensysteme in den Filialen eingerichtet haben. Oh, dachte ich, das ist doch schon mal gar nicht so schlecht, das hört sich doch schon an, als hätte da jemand einen Disaster Recovery Plan gehabt und schnell reagieren können. Für denn Fall, dass die Online-Verbindung weg ist.
So ganz der Brüller ist es aber wohl doch nicht. Ganz abgesehen davon, dass ich eine Abneigung gegen Leute habe, die diese „Cyber“-Worte verwenden. Das hört sich irgendwie alles so beknackt an, wenn es nicht gerade eine CDC Cyber ist. Leider erfährt man nicht, was da eigentlich passierst ist oder sein soll. Schaut man dagegen auf unzensuriert.at, dann schreiben die
Der Hacker-Angriff legte offensichtlich die Zentralserver in Rumänien lahm, wodurch zahlreiche der fast 700 Märkte in rund 30 Ländern betroffen sind.
Die Zentralserver in Rumänien.
Die hängen alle ihre Läden an ein einzelnes Rechenzentrum, und das auch noch in Rumänien, wohin es ja ein Stück ist und die Leitungen an vielen Stellen gekappt werden können. Und wenn das ausfällt, ist der Laden finster.
Toll.
Dabei wäre das ein Paradefall für einen Aufbau mit einem Ersatzrechenzentrum und redundantem Aufbau. Entweder hat man von vornherein mehrere, beispielsweise in jedem Land mit Läden eines, die bei Ausfall von anderen mit übernommen werden können.
Es gibt auch Rechenzentren zu mieten. Welche, die in Seecontainer eingebaut sind und von normalen LKW angeliefert und einem dann für die Mietdauer irgendwohin gestellt werden.
Es wäre auch ein typischer Fall für Cloud-Computing, wo man sich als Ausfallreserve ein zweites Rechenzentrum in der Cloud vorbereitet, das normalerweise nicht angemietet ist, um dann bei einem Ausfall innerhalb kurzer Zeit die Maschinen anzumieten und zu konfigurieren. Man muss natürlich dafür sorgen, dass auch die Daten verfügbar sind, man einen Backup hat, aber dafür gibt es auch Lösungen. Man kann das zum Beispiel so machen, dass im Normalfall nur ganz wenige Maschinen in der Cloud laufen, die die nötigen Daten aktuell halten und spiegeln, und dann, sobald man es braucht, sofort hochskalieren und entsprechend neue Maschinen anmieten.
Also, Möglichkeiten gäbe es schon.