Ansichten eines Informatikers

Twitters Entlinksung: Der Krieg des 21. Jahrhunderts

Hadmut
27.11.2022 1:22

Die Frage, ob hinter der Twitter-Übernahme viel mehr steckt und das erst der Anfang ist.

Seit Musk bei Twitter jede Menge Leute rausgeworfen hat und eine weitere Menge von selbst gegangen ist, überschlagen sich die Nachrichten. Man wettert gegen Trump und Twitter, will es boykottieren, fragt sich, ob das noch Demokratie ist und was man dann machen wolle, sollte dort eine andere Meinung als die eigene auftauchen.

Das ganze Ding war ja eine linksextreme Meinungsmühle, und Musk hat das auch gesagt (und irgendwo bei Twitter einen ganzen Schrank voller T-Shirts mit #Stay Woke gefunden):

Twitter sei die Posaune für ganz linke San-Francisco/Berkeley-Ansichten gewesen.

Dann gab es ja diese Vergleichsbilder, vorher alles voller Frauen, hinterher nur noch Männer, aber die mit Musk. Und dann gab es diese Videos, in denen – meist schwarze – Frauen ihren Alltag bei Twitter zeigen, mal beim Essen in der Luxuskantine, mal beim Sport, mal beim Quatschen oder gehen, aber nie beim Arbeiten. Das hinterließ da alles den Eindruck, als würden die niemals arbeiten, dort nur zum Essen und Quatschen hingehen, und dafür noch Gehalt kassieren. Im Prinzip wie Ladendiebstahl, nur mit Vertrag und dass sie das Geld auch noch mitnehmen. Da gab es ja Leute, die nur für Welpenfotos zuständig waren.

Dann warf man die Hälfte oder zwei Drittel, die Angaben schwanken, der Leute raus, und wunderte sich, dass es weiter funktionierte. Man erklärte das damit, dass die Technik so redundant und selbstheilend sei. Aber die Frage, ob die, die man rausgeworfen hat, überhaupt eine Funktion hatten und da vielleicht einfach gar nicht fehlen, wenn sie gehen, die stellte man nicht.

Und das hatte ich ja auch schon im Blog, dass Musk inzwischen die verbliebenen Programmierer zum Rapport antreten lässt, wo sie zeigen müssen, was ihr bester Code ist und was sie bisher so gemacht haben. Um nachzuweisen, ob sie wirklich programmieren können, es auch tun und wichtig sind, oder ob sie nur so tun, als ob.

Die Junge Freiheit hat da auch noch was: Twitter: Aufstand der Nutzlosen

Elon Musk hat dem Establishment und seinen medialen Handlangern den Kampf angesagt: „Während Twitter das Ziel verfolgt, den Bürgerjournalismus zu fördern, wird die Medienelite alles tun, um genau dies zu verhindern“, prophezeite der 51jährige vergangene Woche gewohnt angriffslustig. Er wolle das „Monopol an Informationen“ angreifen. Im Zuge seiner Twitter-Übernahme zogen jene Kampfansagen gegen die großen Medienhäuser unter zahlreichen wehleidigen Linken sowie Hoffnung schöpfenden Nicht-Linken, meist ausufernde Debatten über die politischen Auswirkungen des Deals nach sich.

In den Hintergrund geraten dabei häufig die wirtschaftlichen Aspekte, die mitunter entscheidender sind. Nicht nur die Medienelite will eine Änderung des Status quo tunlichst verhindern, auch das „woke“ Kapital greift ein. Zahlreiche Unternehmen zogen in den vergangenen Wochen bereits ihre Werbepräsenz von der Plattform ab, die im Grunde überlebenswichtig für Twitter ist.

[…]

Welches Personal vor die Tür gesetzt wird, läßt sich nur durch den Wandel der Tech-Branche in den vergangenen Jahren verstehen: Etliche Tech-Start-ups gründeten sich Ende der 1990er Jahre dank der Arbeit eifriger IT-Ingenieure und Informatiker, die ein bestimmtes Produkt auf den Markt bringen wollten. So verfestigte sich Anfang der 2000er Jahre auch das gesellschaftliche Bild der Computernerds, die Tag und Nacht coden. Doch die Zeiten haben sich geändert.

Da die Wachstumsunternehmen in der „Big Tech“-Branche nicht auf Gewinne angewiesen waren, sondern beständig mit frischem (Risiko)-Kapital versorgt wurden, verselbständigte sich auch der Ausbau der Bürokratie.
Die Unternehmen wurden mit Personal vollgestopft, das weniger an technischen Durchbrüchen arbeitet, sondern eher auf Probleme im Betrieb angewiesen ist, damit die eigenen Budgets garantiert sind: Administratoren im Management, Personaler im Bereich „Human Resources“, ökologische Berater, Genderbeauftragte und andere sogenannte „E-Mail-Jobs“.

Seine kulturelle Ausprägung findet diese Entwicklung in einem schon länger anhaltenden Trend auf der Videoplattform TikTok. Hier zeigen junge Tech-Angestellte unter der Rubrik „Ein Tag im Leben …“ ihren gutbezahlten Arbeitsalltag. Morgens geht es zum Yoga, um anschließend den Iced-Matcha-Latte zum Frühstück zu genießen. Auf ein paar Meetings im Büro folgt der ausführliche Besuch der spektakulär eingerichteten Kantine. Dann ein bißchen Tischkickern, Abschalten im Meditationsraum, wieder ein paar Meetings und abschließend ein Rotwein mit den Arbeitskollegen.

Das ist richtig.

Die IT-Industrie hat sich in den letzten 20 Jahren massiv verwandelt. Als ich angefangen habe, waren wir eine Firma voller Informatiker, die einen Rechtsanwalt hatte. Vor 10 Jahren war ich wieder bei einem Internet-Provider, und da der einzige Informatiker in einer Rechtsabteilung mit 20 oder 30 Juristen.

Und dann hat man die IT, die als der Bringer für gutes Geld bei lockeren Sitten gilt, endlos mit Quotenballast und nutzlosen Leuten vollgepumpt. Immer mehr Quotenfrauen, Geisteswissenschaftler, Genderclowns. Und dazu das Arbeitsmodell SCRUM, von dem ich schon gesagt habe, dass ich es nicht ausstehen kann und für dämlich halte, und das vor allem dem Zweck dient, in IT-Unternehmen auch Leute unterzubringen, die von IT keine Ahnung haben, und die anderen dafür doppelt arbeiten zu lassen.

Nun aber bahnt sich etwas an, das größer als Twitter ist; etwas, das über das Silicon Valley hinausgeht. Die Rezession steht vor der Tür. Bei den Tech-Konzernen setzt der Job-Kahlschlag ein. Amazon plant die Entlassung von etwa 10.000 Mitarbeitern – und zwar keine Auslieferer oder Lageristen, wie das Unternehmen extra betont. Die Büroklasse steht auf der Abschußliste. Zuvor hatte auch die Facebook-Mutter Meta, deren Aktienkurs spektakulär nach unten rauschte, fünfstellige Jobstreichungen verkündet. Der Online-Bezahldienst Stripe will ganze 14 Prozent seiner Angestellten loswerden.

Schon lange ein Thema hier im Blog: Die Flut der Leute, die sich von vornherein in die Nutzlosigkeit studieren und mit der Immatrikulation schon den Weg einschlagen, niemals selbst zu arbeiten und für den Rest ihres Lebens auf Kosten anderer zu leben.

Die Leute hat man nicht nur ausgehalten, man hat sie sogar gemacht, indem man sie gezüchtet und gefüttert hat. Ganze Studiengänge sind ja so hochgekommen, und Gender-Studies sind ja eine regelrechte Nutzlosensekte, mit angeschlossenen Rhetorik-Kursen, wie man trotzdem an Geld kommt. Die ganze Frauenquote beruht ja darauf, den Firmen auch die Nutzlosen ins Fell zu setzen. Bei uns werden ganze Universitäten und Behörden aus Nutzlosen gebaut.

Und jetzt funktioniert dann wohl das Geschäftsmodell nicht mehr gut genug, um die mitzutragen, und man hat Musk vorgeschickt, mal im auffälligsten Laden, wo es am breitesten rezipiert wird, demonstrativ die Nutzlosen an die Luft zu setzen.

Diese Massenentlassungen der „professionellen Managerklasse“ (US-Kolumnistin Barbara Ehrenreich) könnten dramatische Auswirkungen haben. Denn der Arbeitsmarkt bietet keinen Platz für die studierten Akademiker. Wohin also mit ihnen? Der Kliodynamiker Peter Turchin beschrieb 2016 in seinem Buch „Age of Discord“ („Zeitalter der Zwietracht“) eine sich abzeichnende gesellschaftliche Instabilität, die meist von einer „Elitenüberproduktion“ ausgehe. Der Wissenschaftler begründete mit seiner These auch die sozialen Unruhen am Ende des Römischen Reiches. Eine ähnliche Dynamik setze in den 2020er Jahren in den USA und anderen westlichen Staaten ein, war er sich sicher.

Und nun stehen wir an genau diesem Punkt. Da aus den Universitäten beständig Bürokratie-Nachwuchs ausgespuckt wird, könnte die Realität schon bald seine Theorie bestätigen.

Jede Menge nutzlosen Ausschuss, während uns die Handwerker fehlen.

Also gut möglich, dass es nicht nur um Twitter und Meinung geht, sondern um einen Befreiungsschlag, um die strauchelnde IT-Industrie von den Parasiten zu befreien. Das wurde ja immer schlimmer, nachdem sich die amerikanischen Universitäten immer stärker darauf spezialisiert haben, Nutzlose zu produzieren und in Universchämtheit zur Professionalität auszubilden. Das ganze linke Ding ist ja nichts anderes als eine Sammlung krimineller Methoden der Nutzlosen-Lobby.

Deutschland?

Anders als in den USA übernimmt im europäischen Raum vor allem der Staat oder die parasitäre „Zivilgesellschaft“ einen Teil des universitären Überschusses und sorgt somit – so seltsam es sich auch anhören mag – für eine gewisse Wahrung der sozialen Stabilität. In Deutschland verfügt jede kleine Stadt und jede Verwaltung über zahlreiche Beauftragte, Administratoren und Berater, die keine Probleme lösen, sondern zwangsläufig auf sie angewiesen sind. Wer anders soll dieses unproduktive Personal einstellen?

Na, die da:

Die werden damit 10.000 parteinahe Nutzlose einstellen, die dann der Steuerzahler alimentieren darf.

Der Krieg des 21. Jahrhunderts

Viele sagen, die Kriege des 21. Jahrhunderts gingen um Land, Wasser, Klima.

Nein.

Der Krieg des 21. Jahrhunderts ist der parasitäre Kampf der Nutzlosen gegen die, die noch arbeiten, um sie zu füttern und zu ernähren.

Und Twitter ist die erste Schlacht.

Oder schon die zweite. Oder dritte. Man könnte Gender und Migration als Schlachten dieses Kriegs betrachten.